Quantcast
Channel: Eltern vom Mars
Viewing all articles
Browse latest Browse all 245

Montessori für Einsteiger - Teil 2

$
0
0
 

Die Spielsachen

Außer dem Rosa Turm, den ich für einen Schnäppchenpreis auf dem Flomarkt ergattert habe, findet man bei uns kein originales Montessori-Material. Ich persönlich bin begeistert von diesen Materialien (sowieso als angehende Montessori-Pädagogin!), allerings nicht für den häuslichen Gebrauch. Wozu? Es gibt hier auf den Regalen lediglich ein paar selbgemachte Montessori-inspirierte Materialien, wie unsere selbstgemachten Geruchs- und Geräuschedosen, aber vorwiegend stehen hier ganz normale handelsübliche Spielwaren.

Mittlerweile gibt es auf dem Markt unzählige Spielsachen, aber es lohnt sich beim Kauf ganz genau hinzuschauen. Auch wenn etwas Erwachsenenaugen so süß und spannend vorkommt, sollte man sich die Frage stellen, was kann das Kind damit zuhause anfangen? Macht das Spielzeug wirklich Sinn? (beim Teil dieser Serie "Übungen des praktischen Lebens" möchte ich hierbei noch zurückkommen.) Schrille, laute oder batteriebetriebene Spielwaren sollten daher lieber auf den Geschäftsregalen bleiben, besser sind solche, die die Kreativität wecken, inspirieren, die einfach gehalten und dennoch ästhetisch sind. Spielwaren aus natürlichen Stoffen, wie zum Beispiel Reissäckchen, Holzbausteine und Holzautos oder selbstgemachte Knete fördern dazu auch noch die Sinne. Auch gesammelte Tannenzapfen und Steine, große Walnüsse und Muscheln haben so einiges zu bieten und können vielseitig eingesetzt werden.


Die Spielwarenmenge auf ein Minimum reduziert verschafft den Kleinen einen besseren Überblick und macht auch das Wegräumen (leichter) umsetzbar. Wir haben im Wohnzimmer ein Regal mit Spielsachen in kleinen Körbchen und auch im Obergeschoss im Kinderzimmer zwei kleinere Regale. Wenn ich merke, dass sie ein Spielzeug schon einige Zeit nicht mehr anrührt, räume ich es weg (zum Thema "Beobachtung" komme ich dann noch in dieser Serie).


Um wie viel diese Spielsachen reduziert werden sollten ist nicht immer leicht einzuschätzen, das kenne ich nur all zu gut. Aber es macht sich sofort bei den kleinen Forschern bemerkbar, denn wenn sie alles nur ausräumen und im Raum verteilen oder die Spielsachen erst gar nicht anrühren, ist das Angebot vielleicht doch noch zu viel oder zu einseitig. Manchmal lohnt es sich auch Spielwaren, wie Bausteine von 135 Teile auf nur (zB.) 25 zu reduzieren. Die reichen völlig aus um einen tollen Turm zu bauen.

 

Die restlichen Sachen können bisweilen im Keller, im Abstellraum, in einem Schrank oder in der Waschküche gelagert werden und gelegentlich mit anderen Spielsachen vom Regal ausgetauscht werden. Wir lagern solche Spielsachen in großen Ikea-Boxen im Abstellraum und wenn ein Spielzeug schon lange nicht angerührt wird, kommt es dort hin und vielleicht ein anderes dafür wieder raus. Auch große Mengen an Geschenken werden nicht sofort in den Regalen eingeräumt, sondern nur eines, vielleicht zwei davon (wenn überhaupt). Eine reduzierte Menge an einladenden Spielsachen helfen dem Kind enorm den Überblick zu bewahren, auch beim Wegräumen.


(Die Spielsachen auf den Fotos: Selbstgemachte Knete mit Lavendel und dazu eine Sammlung von Muscheln, Schneckenhäusern, Steinen und Nüssen; Holzbauwagen; ein paar Holzautos; Bausteine zum Zusammenstecken; Hammerspiel;)

Es müssen weder der Rosa Turm noch die Braune Treppe auf den Regalen stehen. Bereits EINeinziges Regal mit vielleicht VIER-FÜNF Körben an handelsüblichen aber gut ausgewählten Spielwaren reicht aus um "montessorischer" zu werden.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 245