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Das Leben mit 3 Jahren

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Seit 3 Jahren beschert sie uns Tag für Tag große Freude mit ihrem Dasein und bringt uns zum Lachen und zum Staunen. Sie ist voller Energie, ständig am Werken, ist unglaublich wissbegierig und experimentierfreudig. Kaum zu glauben wozu ein kleiner Mensch bereits in diesem Alter fähig ist und wie sehr er danach hungert, mehr über seine Umwelt zu erfahren.

"Wir haben ein Kind vor uns, das zwar noch für klein gehalten wird, mit seinen drei Jahren aber bereits unermüdlich und fröhlich an der Eroberung seiner Fähigkeiten arbeitet und nur in dieser Arbeit wirkliche Befriedigung finden kann, dessen Geist praktisch keine Grenzen kennt, wenn es darum geht, die Dinge seiner Umwelt in sich aufzunehmen."Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen


Sie liebt es, neue Wörter und Redewendungen zu hören, interessiert sich für Zahlen und fürs Zählen, für Buchstaben und das Schreiben. Sie singt für ihr Leben gerne und mag es zu zeichnen und zu malen. Sie liebt die Routine in ihrem Alltag, die praktische Arbeit zu Hause, sich zu bewegen (sie ist immer in Bewegung) und Ausflüge in die Natur. Sie ist so vital und stets auf der Suche nach Herausforderungen.

"Das junge Kind nimmt die Welt durch all seine Sinne bewusst und intensiv war. Dies ist die Zeit im Leben, wenn Gewohnheiten ausgeprägt werden, die den Grundstein für die Fähigkeit zu denken, wahrzunehmen und zu schaffen für das ganze spätere Leben legen. Es braucht Gelegenheit, um sensorische Eindrücke, verschiedene Gerüche, Geschmäcker und Geräusche zu erkunden und zu klassifizieren."Susan Mayclin Stephenson: Child of the World, Montessori, Global Education for Age 3-12+


Seit einigen Monaten bevorzugt sie die Gesellschaft anderer, aber ganz besonders die von älteren oder gleichaltrigen Kindern. Wenn sie ganz in ihre Arbeit versunken ist, ist sie nach wie vor lieber alleine, doch Aktivitäten wie das Laufen oder "So tun, als ob"-Spiele teilt sie mit Vorliebe mit ihren Freunden. Sie hilft den jüngeren beim Anziehen und beobachtet fast schon mit Bewunderung die älteren und gleichaltrigen bei ihrem Tun und egal was diese sagen oder machen, sie sagt und macht es ihnen nach.

"Kinder brauchen in diesem Alter die Gesellschaft anderer Kinder. Sie spielen miteinander auf der Straße, auf dem Bauernhof oder im Garten. Dieses Alter hat ein besonderes, seit dem Anfang der Welt erkanntes Merkmal,  das Merkmal der Nachahmung und des Spiels. Kleine Kinder ahmen die älteren nach, und die älteren sagen, die kleinen machten ihnen alles nach und wollten alles, was sie haben, auch haben. Wenn ein solchen Phänomen überall für alle Kinder natürlich ist, folgt daraus, dass es in der menschlichen Entwicklung eine wichtige Rolle spielt. Das Kind muss sich der Umgebung anpassen, und es kann sich der Umgebung nur anpassen, indem es andere nachahmt."Maria Montessori: Dem Leben helfen


Sie ist unabhängig, hat ganz klar ihre eigenen Vorstellungen und ihren eigenen Willen ("Ich mach das!") und versteht es bestens diese zu verteidigen ("Nein!").

"Ab dem Alter von ungefähr drei Jahren lassen Kinder nicht mehr einfach so alles mit sich machen. Nun fangen sie an, Machtkämpfe mit uns auszutragen. 

Wir wollen ihm das Gefühl vermitteln, dass es wichtig ist und zu nichts gezwungen wird, was es nicht tun will; dass seine Meinung zählt und dass es genau wie wir am Leben in seiner Umwelt teilnehmen kann. Wenn wir verstehen, dass hinter dem 'Nein' des Kindes der Wunsch steckt, als entscheidungsfähiger Mensch betrachtet zu werden, der viele seiner Angelegenheiten bereits selbst regeln kann, dann achten wir vielleicht öfters als allgemein üblich darauf, das Kind nach seiner Meinung zu fragen.

In dieser Zeit ist das Wichtigste, dem Kind zu helfen, sich seiner Position innerhalb der Familie zu versichern. Hat es das Gefühl, darin einen wichtigen Platz einzunehmen, wird es auf der Stelle mit dem ständigen Neinsagen aufhören und anfangen, friedlich mit uns zusammenzuarbeiten. Zu wirklicher Zusammenarbeit kommt es nur, wenn sie freiwillig geschieht. Nur wenn wir ohne Zwang handeln dürfen, können wir eigene Entscheidungen treffen."Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen


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