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Channel: Eltern vom Mars
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5 Tage unter Quarantäne

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Eine hochansteckende Hand-Mund-Fuß-Krankheit hat uns diese Woche erwischt. Bisher wusste ich gar nicht, dass es sowas gibt. Zum Glück blieben uns so richtig schmerzhafte Blasen an Gliedern und im Mundbereich erspart, dennoch verbrachten wir den Großteil der Woche unter Quarantäne. Langweilig wurde es uns aber nie und wir genossen das Miteinander-Sein.

Ihre Begeisterung für Zahlen wächst rastlos von Woche zur Woche. Sie zählt die Äpfel und Birnen, die wir in unseren Einkaufskorb legen, die Servietten, die wir zum Tischdecken brauchen, ihre Finger und auch meine oder die U-Bahn Stationen, bis wir aussteigen müssen. Ich habe ihr das Buch Zehn Blätter fliegen davon von Anne Möller bestellt, ein wirklich empfehlenswertes Buch mit wundervollen Illustrationen. Sie legt Muggelsteine auf die illustrierten 10 Weidenblätter und zählt diese laut ab. 


Ich fand in einem amerikanischen Online Shop ein richtig nettes Steckspiel, doch zu unserem Pech liefert die Firma nicht nach Österreich. Also bastelte ich ihr ein eigenes Spiel. Die Ziffern fertigte ich aus Filz an, so dass sie mit den Fingerspitzen über diese streichen kann. Sie war überglücklich als ich es ihr zeigte und steckt die Stöpseln seither jeden Tag ein und aus. Und weil sie zurzeit die Null am interessantesten findet, habe ich ihr auch einen Stein ohne Löcher dazugegeben.


Granatäpfelkerne auslösen. Gleicht einer halben Stunde Meditation.


Wir lieben dieses Spiel! Sie schließt fest die Augen und ertastet einen Gegenstand im Beutel. Dann errät sie was es sein könnte, zieht ihn heraus und dann bin ich an der Reihe. Ich lege immer Gegenstände in den Beutel, die sie gut kennt und die sich unterschiedlich anfühlen.


Das ist aus unserer Käferbohne geworden: Eine prächtige junge Pflanze. Ein neues Leben, das wir nun in einen Topf voller schwarze Erde steckten.

Montessori beginnt bei dir

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Es ist schon einige Wochen her, dass ich mich hier gemeldet habe, dies ist allerdings ausschließlich dem turbulenten Alltag zuzuschreiben. Seitdem ich die Montessori-Ausbildung gestartet habe, hat sich mein Leben in so vieler Hinsicht geändert. Einerseits, weil ich meine Berufung gefunden habe, andererseits aber auch, weil ich dadurch zahlreiche neue und wertvolle Freundschaften und Kontakte gewonnen habe. So ergab sich für mich in den letzten Wochen eine wunderbare Chanche über die ich leider noch nicht allzu viel verraten darf. Aber bald mehr dazu!

Auch hier im Blog habe ich große Pläne, auch wenn diese nur in kleinen Schritten vorankommen. In den letzten Wochen steckten wir, also zwei wunderbare und kompetente Montessori-Pädagogen, eine befreundete Studienkollegin sowie meine Wenigkeit unsere Köpfe zusammen und gründeten eine Gruppe auf Facebook mit dem Namen "Montessori beginnt bei dir". Diese Gruppe ist keine Beratungsstelle, sondern ein Raum für Fragen und Gedanken, ein Ort der dabei helfen könnte Montessori besser zu verstehen. Schau vorbei und schließ dich uns an, es würde uns sehr freuen!

Noch zum Foto: dies war ein großer Moment für sie am Wochenende. Sie war das erste mal in ihrem Leben auf dem Eis und traute sich sogar meine Hand kurz loszulassen.

Warum Kleinkinder Küchenaufgaben so anziehend finden

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Ein Kleinkind kurz vor seinem 3. Geburtstag ist zu so manchem fähig. Es wird von Monat zu Monat stärker und geschickter und sucht regelrecht die Herausforderungen des Alltags. Daher braucht es Aufgaben, die es zufrieden stellen. Ein wesentlicher Teil seines Alltags ist produktive Arbeit in der es seine Fähigkeiten steigern kann und das Gefühl erlangt, etwas wichtiges für die Gemeinschaft zu verrichten.

"Die Aufgabe des Kindes besteht darin, den Menschen zu schaffen, zu dem es werden muss. Während Erwachsene arbeiten, um ihre Umwelt zu verbessern, arbeiten Kinder, um sich selbst zu verbessern. Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter (1-4 Jahre) gerne beschäftigen wollen: Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind."

Julia liebt es bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Ganz besonders beim Kochen. Früher hatte sie nur einen Tritthocker vom Möbelschweden in der Küche um den Arbeitstisch zu erreichen, doch aus Platzmangel und wegen ihres zunehmenden Bedürfnisses nach Bewegung ließen wir uns eine andere Lösung einfallen.


Wir richteten ihr direkt neben der Küche ihren eigenen kleinen Arbeitsbereich ein. Er besteht aus 2 Beistelltischen vom Möbelschweden die genau die passende Höhe haben und die wir zusätzlich mit jeweils einer Holzplatte als Ablage ergänzten. Einige Utensilien stehen ihr in kleinen Körbchen oder auf einem Tablett bereit, Geschirr und Besteck liegen nach wie vor in einer der unteren Schubladen in der Küche. Auch ihr Putz-Kasten findet hier Platz, Kehrwerkzeug und Schürzen hängen auf einer für sie gut erreichbaren Hakenleiste in der Ecke.


Sie liebt ihre eigene kleine Küche sehr. Sie richtet sich alles selbst her was sie zum Arbeiten braucht: holt sich einen Teller und das Schneidebrett aus der Küchenschublade, den Schäler und das Messer aus dem Körbchen und schleppt sogar ihren kleinen Sessel vom Schreibtisch her um bei der Arbeit bequem sitzen zu können.

So kann sie eine Aufgabe in der Küche von Anfang bis zum Ende wirklich selbstständig verrichten. Sie hat hier nicht nur endlich ausreichend Platz, sondern auch mehr Zeit und genügend Bewegungsfreiheit. Ihr Tritthocker steht nach wie vor in der Küche, wird allerdings nur noch benützt zum Wasser holen, den Kühlschrank zu bedienen oder gemeinsam mit mir beim Herd zum Tee oder Suppe zu kochen.


Sie schält Karotten und Weißwurzeln für die Mittagssuppe. Aber für sie ist diese Arbeit eine ganz andere als für mich. Sie tut dies mit Begeisterung, mit Freude, mit allen Sinnen und ganz darauf konzentriert, die kleinen Hände geschickt einzusetzen.


Ich beobachte auch, dass die Bewältigung solcher Aufgaben ihren Charakter von Mal zu Mal stärkt. Sie geht mit den Werkzeugen und mit den Lebensmitteln sehr achtsam um. Sie arbeitet ruhig, mit langsamen Bewegungen und achtet sogar darauf, das Essen ästhetisch anzurichten. Sie gewinnt dadurch einen ganz anderen Zugang zu ihrer Nahrung.


"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."

Zitate von Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen

P.S.: Ich möchte mich bei Euch für Eure liebevollen Glückwünsche auf Facebook recht herzlich bedanken! DANKESCHÖN! Dass sich so viele liebe Menschen mit mir freuen, macht diese Freude so viel schöner! Ich kann es kaum erwarten in der Montessori-Schule das Team und die Kinder besser kennen zu lernen! Auch Julia startet gleichzeitig mit mir, allerdings im Kinderhaus, das neue Jahr beginnt also recht vielversprechend.

Der erste Schnee an familiären Feiertagen

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Der erste Schnee dieses Winters fiel gestern sanft herunter. Endlich! Wir haben schon so sehr auf einen weißen Winter gehofft! Gleich am Vormittag zogen wir unsere Schianzüge an, um die weiße Pracht aus der Nähe zu bewundern und zu genießen.


Dies war der erste richtige Schnee-Engel ihres Lebens.


Es sind herrliche Feiertage, abseits von Terminen, Hektik oder ermattenden Stundenplänen. Wir genießen die Ruhe, das Zusammensein und die wohltuenden Ausflüge in die Natur.


Wir nutzen die Zeit, das neue Memory-Spiel auszuprobieren, welches ihr das Christkind gebracht hat. Sie interessiert sich zurzeit verstärkt für Vögel, so war dieses Geschenk mit den wunderbaren Zeichnungen von Johann Friedrich Neumann genau richtig.


Obwohl sie die Kinder aus ihrer Kinderkrippe vermisst, genießt sie die Zeit zu Hause sehr. Sie ist stets beschäftigt, macht es sich in ihrer Leseecke bequem, schraubt oder sortiert, denkt sich eigene Spiele aus und sorgt liebevoll für ihre Puppe.


Ihre neue Lieblingsecke: auf der Treppe neben dem CD-Player. Da ihre Begeisterung für Musik unersättlich ist, bekam sie eine CD mit klassischer Musik für Kinder, sowie einen Kinderkopfhörer für Autofahrten, der allerdings ebenso gerne auch zu Hause eingesetzt wird.

Ich habe diese Ruhe in den letzten Monaten schon sehr vermisst und sie tut mir jetzt so richtig, richtig gut. Vielleicht ist es auch die Gewissheit, mich von der Regelschule endlich loslösen zu dürfen und das zu machen, was mir mein Herz diktiert. Obwohl das neue Jahr recht munter beginnen wird, freuen wir uns darauf riesig!

Bücher die wir lieben

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Zurzeit sind dies ihre Lieblingsbücher. Bücher über Vögel, über Kinder und über den Schnee und die Winterzeit. Es gibt Tage, da bittet sie uns diese mindestens 5 mal gemeinsam mit ihr anzuschauen und ihr vorzulesen.

Auch ich liebe diese Bücher, ganz besonders die von Gerda Muller, einer niederländischen Buchautorin, die ihren Beruf, Kinderbücher zu illustrieren, ihr Leben lang mit Herz und Seele ausübte. Ihre Zeichnungen sind atemberaubend schön. Für die lebensgetreuen Zeichnungen verwendet sie in der Regel Grafit- und Sepiastifte, Details hebt sie mit Wasserfarben, Öl, Pastell, Buntstiften und Lithographien hervor. Das besondere an dieser Serie ist auch, dass in den Büchern keine Texte vorhanden sind. Diese sind aber auch nicht nötig, denn jede einzelne detailreiche Illustration ist eine Geschichte für sich.


Dieses Buch ist ganz hoch oben auf meiner Favoriten-Liste. Was war hier bloß los? erzählt ganz ohne Texte eine Geschichte über einen Jungen und seinen Hund, die einen Spaziergang in der schneebedeckten Landschaft unternehmen, allerdings sieht man weder den Hund, noch den Jungen, lediglich ihre Spuren. "Spuren die vor dem Bett beginnen, ins Bad und zum Frühstückstisch führen und dann zur Tür hinaus in den Schnee. Zuerst sind es Spuren nackter Füße, dann die von Hausschlapfen, schließlich die von Stiefeln. Draußen gesellen sich Hundespuren dazu, später die einiger Vögel und natürlich jene Spuren, die Rückschlüsse auf das Tun der Hauptfigur zulassen." (der Verlag)


Bei jedem gemeinsamen Buchanschauen ist die Geschichte etwas anders, da wir von Mal zu Mal neue Details entdecken. Daher sorgt dieses Buch auch enorm für die Wortschatzerweiterung. Gelegentlich beobachte ich sogar, dass meine Tochter in ihrer Leseecke hockend sich das Buch selbst "vorliest" und nicht selten, dass beim abendlichen gemeinsamen Buchlesen nach der letzten Seite mir zugeflüstert wird: "Bitte noch einmal, Mama."


Die weite Reise der Mauersegler von Anne Möller ist ein Sachbilderbuch mit wunderbaren Zeichnungen, das in Zusammenarbeit mit Fachleuten der Schweizer Vogelwarte Sempach entstanden ist. Es erzählt über das faszinierende Leben dieser Zugvögel, vom Schlüpfen aus dem Ei bis zu ihrer eigenen Zeit als Eltern oder wie sie fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen. Sie sind Meister der Lüfte, sie schlafen sogar im Flug und in der kalten Jahreszeit starten sie ihre lange Reise nach Afrika. Am Ende des Buches gibt es sogar eine Anleitung zum Bauen eines Mauerseglerhauses, das an der Hausmauer montiert werden kann um den Vögeln einen Nistplatz zu ermöglichen.

Mit diesen Kinderbuchempfehlungen schreibe ich nun hier im Blog den letzten Beitrag dieses Jahres. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und die allerbesten Wünsche für das Jahr 2015! Prosit Neujahr!

Montessori für zu Hause - ein paar Gedanken

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Seitdem ich die Ausbildung begonnen habe, hatte ich schon zahlreiche Aha-Erlebnisse. All die Materialien sind ungeheuer spannend, das Konzept so wunderbar harmonisch. Doch je mehr ich dort sehe, höre und erlebe, umso klarer wird es mir auch, was eigentlich Montessori für mich als Mutter bedeutet.

In den Schulen gibt es ein Konzept, eine klare Linie und auch die Materialien dazu. Dort gibt es auch zig andere Kinder und Pädagogen, die eine gute aber dennoch begrenzte Beziehung zu den Kindern haben. Zu Hause ist es jedoch anders. Es gibt normalerweise weder so viele Kinder, noch die Materialien und wir sind zu Hause keine Pädagogen sondern Eltern. Aber auch für uns Eltern bietet diese Pädagogik eine ganze Menge und genau darüber schreibe ich hier im Blog.


Es gibt viele nützliche Ressourcen, die zu Hause wunderbar umgesetzt werden können, Ressourcen, die auch erreichbar sind und die man sich leisten kann. Als Eltern können wir unseren Kindern eine Umgebung vorbereiten, in der sie ihre Unabhängigkeit Stück für Stück erobern dürfen und wir können ihre Spielsachen mit viel Sorgfalt auswählen, bedacht auf Sinnhaftigkeit, Schlichtheit, Natürlichkeit und den Interessen unserer Kinder. Wir können sie im Haushalt aktiv mithelfen lassen und ihnen ermöglichen, viel in der Natur zu sein. Echte Montessori-Materialien können sich gar nicht alle leisten und um selber welche herzustellen, sollte man auch wissen, worauf man genau achten muss. Doch diese Materialien sind auch nicht wirklich das, was Montessori im Wesentlichen ausmacht. Denn diese Art der Erziehung ist so viel mehr!


Wo ich letztendlich glaube, dass Montessori tatsächlich beginnt, ist bei uns selbst. Es ist eine Geisteshaltung, ein Prozess, ein Umdenken das uns erlaubt, gemeinsam mit unseren Kindern zu wachsen. Es ist die Bereitschaft das Kind zu verstehen, es ernst zu nehmen und ihm zu vertrauen. Es ist das Bestreben, es auf seinem Lebensweg liebevoll, respektvoll und achtsam zu begleiten und ihm zu helfen, sein eigenes kleines Leben auf seine Art und Weise selbstständig zu meistern.

Dies bedeutet aber keineswegs, dass wir uns selbst keine Fehler mehr erlauben dürfen und auch nicht, dass wir unseren Kindern 12 Stunden lang Aufmerksamkeit schenken sollen. Es bedeutet lediglich, unsere Kinder auf eine sinnvolle Art zu unterstützen ohne dabei der Entwicklung dieser einmaligen, sensiblen jungen Menschen Hindernisse in den Weg zu legen.

Es lehrt uns Respekt vor dem Leben selbst.

"Was Montessori-Erziehung ausmacht, ist jener nicht greifbare, unbenennbare Atem, der die in seiner Fürsorge stehenden Kinder bedingungslos liebt, der annimmt und fördert, ohne zu urteilen, der verbindende Gemeinsamkeiten sucht anstatt zu trennen. Es ist eine Friedfertigkeit und eine Suche nach Frieden [...] Wenn wir erkennen, das Montessori ein Verb ist, eine Handlung und keine Sache, gestatten wir uns selbst [...] zu wachsen. Wenn wir erkennen, dass Montessori nicht benannt, etikettiert oder identifiziert werden, sondern nur gelebt werden kann, sprechen wir den Zauberspruch." - Catherine McTamaney: Das Tao von Montessori

Kinder in der Küche - Brokkolisalat mit Pinienkernen

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Sie liebt die praktischen Aufgaben im Haushalt, ganz besonders das Kochen. Es ist ohne Zweifel aufwendiger und dauert auch länger mit einem Kleinkind in der Küche, es macht aber auch viel Spaß und macht die Kinder so stolz! Ich werde gelegentlich gefragt, wie das gemeinsame Kochen mit einem Kleinkind bei uns umgesetzt wird, also stellte ich heute beim Kochen auch meinen Fotoapparat bereit. Ich hoffe daraus eine Serie zu starten, allerdings hängt dies ganz alleine von ihr ab, denn wie man so ein Kleinkind kaum davon abhalten kann, beim Kochen dabei sein zu wollen, ist es ebenso unmöglich (und unnötig) es zum Mitmachen zu überreden, wenn es nicht will.

  • Wenn wir gemeinsam das Essen zubereiten, arbeitet sie meist in ihrer kleinen Küche, die ich bereits hier vorgestellt habe. Eine gut vorbereitete Umgebung ist das A und O!
  • Ich bemühe mich, so gut ich nur kann, mich zurückzunehmen, dennoch braucht sie hier und da einen kleinen Hinweis. Die Zutaten portioniere ich jedoch schon vor, damit sie möglichst selbstständig arbeiten kann. 
  • Ich plane auch mehr Zeit fürs Kochen ein und beginne mit den Vorbereitungen mindestens eine halbe Stunde früher.

Heute gab es zur Hauptmahlzeit einen saftigen Brokkolisalat mit Pinienkernen und sie wollte beim Zubereiten mithelfen. Also richtete ich ihr auf den kleinen Tischen ca. 250 g Brokkoli in einer Schüssel, rechts davon eine weitere Schüssel für den Salat und ca. 30 g Pinienkerne in einer kleinen Schale her, einen Apfel, ein Schneidebrett und den Handschäler. Die restlichen Zutaten stellte ich auf einem Tablett bereit. Dann begann ich die Röschen vom Brokkoli mit dem Pinzettengriff abzureißen und sie bekam sofort Lust mitzumachen. Übrigens, eine sehr meditative Arbeit.


Als sie den Handschäler neben dem Apfel sah, stecke sie ihn empört wieder in die Schublade zurück und holte stattdessen den "3 in 1 Apfelschäler" heraus. Ihr absolutes Lieblingswerkzeug zurzeit, wie konnte ich das vergessen!  Ein Apfel wurde für den Salat und zwei zum "Naschen" geschält und entkernt. (Die Hand links unten im Bild will sich die Apfelschale ergattern und gehört zum Thomas).


Sie holte danach auch noch den Apfelteiler aus ihrer Schublade und machte sich daran, kleinere Stücke zu schneiden. Während sie arbeitete, naschte sie immer wieder Apfelringe aus der kleinen Schüssel links von ihr.


In den Salat kamen noch 2 Paprika, ein gelber und ein roter. Das Auge isst ja schließlich mit. Sie schnitt die beiden Paprika mit ihrem Messer in Ringe.


Und gemeinsam schnitten wir dann die Ringe in kleine Würfel, da sie mich bei dieser Arbeit um Hilfe bat. Weil ich Rechtshänderin bin, arbeitete ich rechts von ihr, so hatte sie freie Sicht auf meine Hände. 


Dann kamen die Pinienkerne in die Schüssel und 


anschließend die Zutaten, die ich auf einem kleinen Tablett vorbereitet habe: 1 Esslöffel (Bio) Honig, (damit der Honig löffelfähig wird, nahm ich ihn schon am Morgen aus dem Kühlschrank),


1/2 Esslöffel Senf (sie entschied sich für einen ganzen Esslöffel voll) sowie ein wenig Salz.


25 ml (Bio) Olivenöl und 15 ml Balsamico-Essig habe ich zusammen in einem kleinen Krug vorbereitet mit der Überlegung, dass sie dabei vielleicht was entdeckt. Sie nahm den Krug, beobachtete tatsächlich den Inhalt genauer und wunderte sich, dass sich die beiden Flüssigkeiten trotz Schüttelns nicht vermischten. Hätte sie dies nicht entdeckt, wäre das aber auch okay gewesen. Danach kippte sie den Inhalt des Kruges in den Salat.


Wir zerkleinerten das Gemisch gemeinsam mit dem Stabmixer in gröbere Stücke. Dies funktioniert mit einem Stand-Mixer (auf Stufe 4) natürlich ebenso wunderbar.

Es ergibt so viele Vorteile, bereits ganz jungen Kindern viel Selbstständigkeit im Haushalt zu ermöglichen. Sie lernen dabei eine ganze Reihe von Fähigkeiten, wie etwa falten, gießen, wischen, schrauben oder tragen. Es gibt ihnen aber auch die Möglichkeit, Abläufe zu verstehen, vorsichtiger mit Gegenständen umzugehen und die Verantwortung für sich und für die Gemeinschaft zu tragen. Und wenn ihnen etwas gelingt oder wenn sie etwas für sich entdecken konnten, macht es sie stolz, stark und zutiefst zufrieden. Und ja, vielleicht schmeckt sogar das Essen so um einiges "besser".


Eine Einladung und 3 kleine Geschenke dazu

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Unsere FB-Gruppe "Montessori beginnt bei Dir" ist bereits auf über 750 Mitglieder und 2 neue Administratoren angewachsen. Dass hier bereits so viele zusammengefunden haben, bereitet mir so viel Freude!

Die Idee hinter dieser Gruppe war, einen Ort zu schaffen, wo wir über die Montessori-Pädagogik diskutieren können, einen Ort, wo jeder die Möglichkeit hat, Antworten zu finden um Montessori für sich selbst besser zu verstehen. Dies geschieht allerdings am besten durch lesen, lesen, reflektieren und wieder nur lesen, also möchten wir Euch zu unseren regelmäßigen Leserunden einladen.

Dieses kleines Büchlein, Grundlagen meiner Pädagogik, enthält Originaltexte von Maria Montessori und gewährt einen Einblick in fast alle ihrer Beiträge zur Anthropologie und Didaktik. Die gerade mal 53 Seiten erleichtern den Zugang zu ihrer Arbeit erheblich, daher würden wir die Leserunde gerne mit diesem kleinen Buch starten. Neben der Abhandlung Grundlagen meiner Pädagogik, enthält das Buch auch Aufsätze und Beiträge mit den Untertiteln: Geschaute Seelen; Analyse; Das Werk des Kindes; Die Umgebung und Das Verstehen des Kindes.

Die Diskussionsrunde startet in der Gruppe "Montessori beginnt bei Dir" am 7. Februar

bis dahin bleibt also genügend Zeit sich das Buch zu besorgen und zumindest die ersten Seiten zu lesen.

Das Buch hat einen moderaten Preis und ist direkt beim Verlag Quelle & Meyer erhältlich. Auf meine Anfrage hin stellte der Verlag jedoch netterweise 3 Exemplare zur Verfügung, um sie unter euch auslosen zu können. Um bei der Auslosung mitzumachen, solltet ihr in einem der EU-Länder wohnhaft sein und unter diesem Post bis einschließlich den 21. Januar euren Namen und Eure E-Mail Adresse (gerne mit der [at] und [dot] Methode ;)) hinterlassen. Auch würde ich mich über eine kurze Nachricht freuen, welche Themen Euch bezüglich der Montessori-Pädagogik besonders interessieren würden.

Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen, wir sehen uns in der Gruppe!

Montessori feat Ikea - im Badezimmer

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Schon lange her, dass ich zu dieser kleinen Serie Möbelschwede feat Montessori gezielt einen Beitrag verfasste. Gestern jedoch, wie ich auf den Gängen im Möbelhaus meine Runden drehte, erfasste mich wieder eine Inspirationswelle. Ich fand so viele Produkte, die den Kindern viel Unabhängigkeit ermöglichen können, dass ich heute diese Serie unbedingt aus dem Tiefschlaf wecken musste. Diesmal möchte ich mit Euch ein paar Ideen fürs Badezimmer teilen:

1. Eine einfache, dennoch dekorative und dazu auch noch variierbare Wandleiste. So eine Leiste in Kinderaugenhöhe im Badezimmer, wo Kinder ihre Bade- und Handtücher selbst aufhängen und runternehmen können, ist sehr dienlich. Auch einzelne bunte Wandhacken fand ich im Geschäft, die die Aufmerksamkeit der Kinder garantiert auf sich ziehen würden.

2. Eine Emaille Waschschüssel und Gießkanne im Set, wobei mir die Gießkanne für kleine Kinderhände viel zu groß erscheint (Variante: siehe Nr. 7). Hingegen finde ich die Schüssel mit dem einfachen Fischmotiv zum Gesicht- und Händewaschen für geübte Kinderhände recht passend.


3., 4., 8., 9., 14. Wir lieben Körbe und Holzschachteln! Sie sind einfach, dennoch ästhetisch und vor allem so praktisch! Das 3-er Set Körbe mit dem Deckel haben wir auch zu Hause. Der großer Korb steht neben ihrem Töpfchen und hält für sie die Papierrolle griffbereit (ohne Deckel natürlich), die Kleineren befinden sich ebenso im Badezimmer bzw. bei ihrem Waschtisch und dienen als Haarspangen- und Taschentuchspender.

Größere Körbe, wie zum Beispiel diese Servierschale, kann für die Handtücher, eines von den 3-er Set Körben oder von diesen kleinen Körbchen für die Haarbürste, den Haarkamm oder die Taschentücher parat stehen. Diese Holzdosen finde ich sehr raffiniert, denn auch die Deckel kann man für kleine Requisiten, wie etwas Badeschwamm oder Kindernagelschere verwenden.


5. Dieser kleiner Ablagetisch ist eines unserer Lieblings-Ikea-Produkte. Er hat die passende Höhe für Kleinkinder und kann wirklich vielseitig eingesetzt werden. Wir haben ihn sowohl im Vorraum als Frisiertisch, als auch neben dem Badezimmer, wo er unserer Tochter als Waschtisch dient. Es lohnt sich allerdings, die Oberfläche vor dem Gebrauch mit Lein- oder Nussöl zu behandeln, oder noch besser, mit Holzpolitur auf Bienenwachsbasis.

6. Die kleinen Handtücher haben sich bei uns sehr bewährt. Ihre Größe ist optimal für die kleinen Hände unserer Tochter und sie haben auch des öfteren bewiesen: sie sind strapazierfähig.


7. Diese Emaille Gießkanne steht auf Julias Waschtisch und wird jeden Tag zum Wasser holen eingesetzt. Da sie so handlich ist, ist das Wassertragen damit kein Problem. Und beim Gießen funktioniert sie auch einwandfrei.


10. Auch diesen Tritthocker würden wir in unserem Badezimmer nicht missen wollen. Er wird neben, um an den Wasserhahn ranzukommen, von Julia auch als Sitzbank beim Anziehen gerne benutzt.

11. Eine einfache Erfindung, von der Größe her ideal und ungeheuer praktisch für Kleinkinder, wenn man keine Toilette im Badezimmer oder in der Nähe hat.

12. Lange Zeit stand so ein Vergrößerungsspiegel auf ihrem Tisch, den sie nicht nur zum Haarekämmen, sondern liebend gerne auch benutzte um ihre eigenen Grimassen zu studieren. Heute hängt ein Wandspiegel über dem Tisch und den Vergrößerungsspiegel benutze ich. Ein Spiegel für Kinder im Badezimmer bereit zu stellen, zahlt sich wirklich aus! Sie bieten bereits den Kleinsten so viel! Sie können damit experimentieren, sich beim Reden und Artikulieren und auch beim Grimassenziehen beobachten. Sie können die Glasfläche sauberwischen und nicht zuletzt, zum Zähneputzen und Frisieren verwenden.

13. Diese kleine Schüssel aus Feldspatporzellan wird bei uns zwar nicht im Badezimmer, dafür aber in der Küche neben dem Waschbecken eingesetzt. Darin liegen für sie ein kleines Stück Seife und eine kleine Nagelbürste zum Händewaschen bereit.

Spielidee der Woche: das Gegenstandsspiel

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Sie liebt Klangspiele und zeigt wachsendes Interesse an Buchstaben. Oft erfindet sie neue Wörter, spielt mit den Lauten, reimt sich spontan einen neuen Liedtext zusammen und macht sich einen Riesenspaß daraus. Schon damals, als ich ihr das Anlaut-Spiel gezeigt habe, war sie stets begeistert, also zeigte ich ihr heute ein ähnliches Spiel.

Was wir dazu gebraucht haben:
In zwei großen Körben bereitete ich jeweils 5 Gegenstände vor, solche, die sie aus dem Alltag bereits gut kennt. In den einen Korb kamen Gegenstände mit dem Anfangsbuchstaben "P" (Perle, Pinsel, Puppe, Papier...), in den anderen solche mit dem Anfangsbuchstaben "B" (Baustein, Buntstift, Bohne, Bild...) hinein.


Wie wir es gespielt haben:
Zuerst legten wir alle Gegenstände einen nach dem anderen aus dem Korb und ich benannte sie einzeln. Dabei war es mir wichtig, dass sie den Anfangsbuchstaben der Wörter deutlich hören kann. Als sie kurz darauf grinste, wusste ich, dass sie es bereits entdeckt  hatte: dass alle mit dem gleichen Laut beginnen. Als alle Gegenstände vor dem Korb ausgelegt wurden, kamen die Gegenstände aus dem anderen Korb an die Reihe.


1.) Ich begann das Spiel indem ich ihr sagte: "Ich sehe etwas, was Du nicht siehst, das beginnt mit 'B'." (Den Konsonanten sprach ich dabei ohne seinen Mitlaut aus.) Sie suchte sich den Buntstift, hielt ihn hoch und legte ihn in einen der Körbe. "Buntstift" sagte ich zu ihr und lies sie noch eine Sache mit "B" suchen. So lies ich sie die Gegenstände, mal mit "B" und mal mit "P" zurück in die Körbe legen.


2.) Sie schien mehr zu wollen, also nahm ich die Gegenstände wieder aus den Körben, diesmal legte ich sie allerdings durcheinander auf. Dann fragte ich sie wieder: "Ich sehe etwas, was Du nicht siehst und es beginnt mit 'P'". Und sie begann mit der Suche.


Nach ein paar Gegenständen suchte sie einen mit dem Anfangsbuchstaben "B", nahm aber das Stück Papier und legte es in den Korb für "B" hinein. Ich wollte sie nicht korrigieren, statt dessen benannte ich das Ding, wie gewohnt und sagte "Bapier." Sie schaute mich fragend an, also wiederholte ich mich: "Bapier". Sie fing an zu kichern und in dem Moment wusste ich: Sie spürte, worauf es ankam. Dies gefiel ihr so sehr, dass sie ab da mit Absicht einen anderen Gegenstand nahm, als wonach wir suchten. Wenn wir etwas mit "B" suchten, nahm sie mit Gekicher etwas mit "P" und umgekehrt, nur damit ich die Sachen lustig benannte. Wir haben dabei so viel gekichert und gelacht, es hat richtig Spaß gemacht!


3.) Nachdem wir so alle Sachen in die beiden Körbe zurückgelegt hatten, sagte ich zu ihr, dass in dem Korb alle Teile mit "B" beginnen und fragte sie, ob sie noch andere solche Gegenstände im Raum finden könnte. Sie holte ein Buch und noch eine Bürste und legte sie in den Korb. Auch in den anderen Korb kamen so noch ein Puzzle, eine Postkarte und einige weitere Perlen dazu.

Solche Spiele machen richtig viel Spaß und können praktisch überall gespielt werden, sogar mit der Suche nach Farben oder Formen. Für lange Autofahrten habe ich im Internet diese ausdruckbare Variante von The Montessori Print Shop gefunden.

Warum echte Alltagstätigkeiten SO wichtig sind

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Sie putzt ihren Spiegel und lächelt dabei. Ganz im Gegenteil zu mir macht ihr diese Arbeit eine immense Freude. So sehr, dass sie ihn immer wieder neu mit Wasser abwischt, damit sie dann mit dem Fensterwischer alles wieder abziehen kann. Eine Schürze, ein kleiner Schwamm, ein Eimer mit schaumigem Wasser und ein Fensterwischer reichen aus um sie glücklich und stolz zu machen. Sie fühlt sich groß und vor allem, zu echter Arbeit fähig.



"Die traditionelle Hausarbeit in der Familie wird bei Montessori als Übungen des praktischen Lebens bezeichnet. Es ist der wichtigste Bereich in der Lebenserziehung. 

Es ist das Erlernen von scheinbar banalen Tätigkeiten wie dem Anziehen, Staubwischen und Fegen, dem Zubereiten und Servieren von Speisen, handwerken und bauen, Arbeit welche das Kind den ganzen Tag um sich herum sieht, damit es lernt, seinen Körper und seinen Geist für einen Zweck zu nutzen, zu planen und sich zu konzentrieren, um seine Bewegungen unter Kontrolle zu haben. Aber auch um Arbeitszyklen zu verstehen und die Tätigkeit, die es mal angefangen hat, zu vervollständigen. Am allerwichtigsten bei dieser Arbeit ist aber, dass das Kind sich selbst als bedeutender Beitragender in der Gesellschaft sehen kann." - Susan Mayclin Stephenson, Child of the World: Montessori, Global Education for Age 3-12+


Sie schrubbt ihren Waschtisch bis jeder Quadratzentimeter nass ist und summt dabei eine Melodie. Sogar die Ecken und die Kanten schrubbt sie gründlich nach. Sie macht dabei ganz große und auch kleinere Kreisbewegungen, mal langsam, mal ganz schnell und ist richtig fasziniert vom vielen Schaum, der dabei entsteht. Sie ist bemüht, ihre kleinen Hände geschickt einzusetzen und ist dabei stets mit dem ganzen Körper in Bewegung.

"Diese Arbeiten erfüllen für sie einen ganz anderen Zweck als für uns Erwachsene: die Aufgabe des Kindes besteht darin, den Menschen zu schaffen, zu dem es werden muss. Während Erwachsene arbeiten, um ihre Umwelt zu verbessern, arbeiten Kinder, um sich selbst zu verbessern. Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter gerne beschäftigen wollen. Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind."- Silvana Quattrocchi Montanaro, Das Kind verstehen - Entwicklung und Erziehung von 0-3 Jahren nach Maria Montessori


"Dem Kind zu erlauben, an der täglichen Arbeit welche es rund um sich sieht, teil zu haben, zeugt von großem Respekt und Vertrauen in das Kind. Es hilft ihm sich wichtig zu fühlen, es wird gebraucht. Wir können das nachempfinden, wenn wir einen Dinnergast, den wir bedienen, mit einem guten Freund, welcher mit uns in unserer Küche scherzt und lacht, während wir zusammen das Abendessen zubereiten, vergleichen. Kinder wollen keine 'Gäste' sein, sie wollen, dass wir ihnen helfen, es selbst zu tun." - Susan Mayclin Stephenson, Child of the World: Montessori, Global Education for Age 3-12+

Auf ihrem Regal (35 1/2 Monate alt)

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Bald wird sie 3 und praktisch gleich nach ihrem Geburtstag startet sie auch mit dem Kinderhaus. Wir waren schon dort und haben uns vorgestellt, die Pädagogin führte sie dann auch noch durch die Räumlichkeiten. Sie war so begeistert! Seitdem redet sie immer wieder über das Kinderhaus und fragt, wann wir endlich wieder hinfahren dürfen. Auch ich freue mich, dass sie bald das Kinderhaus besuchen kann, denn ihre Interessen zeigen eindeutig: sie ist der Kinderkrippe nun entwachsen.


1. Holzblöcke mit Fühlzahlen von 0-9 und Stäbchen zum Stecken und zum Abzählen. Diese Spielidee sah ich in einem amerikanischen Webshop, der jedoch keine Produkte nach Österreich verschicken kann. Also bastelte ich ihr ein ähnliches Spiel und verwendete für die Zahlen feinen Filzstoff, damit sie diese mit den Fingern nachfahren kann.


2. Ein Zuordnungsspiel mit einigen Sehenswürdigkeiten. Sie liebt es! Sie ordnet die Sehenwürdigkeiten gerne einander zu, aber zu erfahren, wie diese heißen und was an ihnen so besonders ist, fasziniert sie noch mehr!


Die kleinen Figuren sind aus der Safari Ltd. Toob-Serie, die Bilder habe ich passend zu den Figuren aus dem Internet zusammengesucht, ausgedruckt und auf ein härteres Kartonpapier geklebt. Diesmal ersparte ich mir allerdings das Laminieren. Einerseits, weil dann die Fotos zu stark glänzen würden, andererseits, weil sie so viel mehr auf sie aufpassen muss.

3. Ein selbstgemachter Holzblock mit drei verschiedenfarbigen, weichen Kordeln, um das Zopfflechten zu üben.

4. Ein Mosaik-Steckspiel von Quercetti. Seit langem ein Hit auf ihrem Regal. Die Stöpseln habe ich aussortiert und nur die 3 Grundfarben gelassen. Da sie diese gerne nach Farben sortiert, stellte ich ihr gleich 3 kleine Körbchen bereit und habe auch gleich die großen nun mit kleineren Stöpsel ausgetauscht.


5. Der geheimnisvolle Beutel kann nie langweilig werden. Manchmal verstecke ich einige ihrer Schleichfiguren darin, mal Alltagsgegenstände, die ich in der Wohnung anfinde und die sie auch bereits kennt.


6. Auch ein Zuordnungsspiel, diesmal mit Meeresbewohnern, denn solche sind bei ihr zurzeit sehr beliebt. Die Figuren haben wir aus dem Haus der Meeres-Shop, die Karten dazu habe ich aus hartem Karton und Bildern aus dem Internet angefertigt.


Da sie so viele Fragen nach Meeresbewohnern stellte, besorgte ich ihr im Montessori-Shop zwei passende Bücher dazu. Das eine ist ein Buch aus der Serie mit der Folie aus Meyers kleine Kinderbibliothek über den Wal, das andere ist ein weiteres in unserer Sammlung der Serie mit dem Klapp- und Pop-up-Büchern vom cbj Verlagüber Meerestiere.


7. Ein selbstgemachter Schraubenblock mit Platz für 5 unterschiedlich große Schrauben. Eine wunderschöne Version davon habe ich auch hier gesehen.


8. Ein Tablett mit einer Schale für Papierschnipseln, eine Schere mit einer selbstgemachten dazugehörigen Schutzhülle und einige Papiersteifen. Von ihren Pädagoginnen weiß ich, dass sie zurzeit erneut gerne das Schneiden übt. Die Schere lege ich immer in die Mitte, damit sie entscheiden kann, mit welcher Hand sie arbeiten möchte.


9. Eine Sandwanne um mit den Fingern zu schreiben und Fühlzahlen von 1-10. Das Foto ist schon 2-3 Wochen alt und für mich der Beweis, dass es für sie Zeit wird, in das Kinderhaus zu wechseln. Dies war das erste mal, dass sie geschrieben hat.


10. Ein Stickrahmen mit einem weitgewebtem Stoff, eine Wollnadel und einige Knöpfe. Eine tolle Konzentrationsarbeit aus dem praktischen Leben.

12. Ein Vogel-Memory, das das Christkind ihr gebracht hat mit so wunderschönen Illustrationen!


13. Und zum Schluss: ein Puzzlespiel aus Holz bestehend aus 24 Teilen mit Polartieren, selbstverständlich auch mit Meeresbewohnern, wie etwa Orkas und Narwale.

In dieser Woche

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Die lange Winterzeit ist nichts für mich, ich vermisse die Wärme und die lebendige Natur. Wir gönnten uns einige Frühblüher und warteten sehnlichst von Tag zu Tag darauf, dass die Knospen Blumen hervorbringen. Wunderschön, nicht wahr? Sie machen mir Vorfreude auf den Frühling.


Walnüsse aufknacken und mit dem Mörser zermahlen ist echte Konzentrationsarbeit.



Wir arbeiteten mit lufthärtender Ton. Es ist so viel anders als Knete. Zu den kleinen Muscheln und Schneckenhäusern besorgte ich auch Perlmutt-Mosaik um damit unsere Kunstwerke zu verzieren.


Erkunden einer Miniaturquerflöte. Sie ist sehr wissenshungrig und zeigt für so vieles Interesse.  Buchstaben und Zahlen, Schreiben, Musik und Zeichnen, das praktische Leben und Ausflüge in die Natur - sie liebt das alles.


Auf dem Naturtisch: Seestern, Muscheln und Meeresschneckenhäuser. Ihr neues Buch über Meerestiere ist auch griffbereit. Ihre erste Reaktion, als ich ihr das Buch vorgelesen habe, war: "Die haben aber lustige Namen!" Ich verbrachte Stunden damit, die Namen von den Muscheln und Schneckenhäusern auf dem Tablett ausfindig zu machen, um ihre Neugierde stillen zu können.


Mit der Post kam vor einigen Tagen endlich unsere Bestellung an. Die geometrischen Figuren wurden sofort ausgepackt und erkundet. Egal mit welcher Figur sie beginnt, es können alle kleine Lücken ausgefüllt werden und dabei entsteht jedes Mal ein anderes Muster.


Das gelbe Sechseck kann aus zwei Trapezen, drei Rauten oder sechs gleichschenkligen Dreiecken ausgelegt werden. Grundgeometrie ohne bewusstes Denken. Einfach wundervoll!


Wir haben auch herzhafte, schokoladige Kokoskugeln gemacht. Wir nahmen dazu: 250g zermahlene und ungezuckerte Vollkornkekse (eine gute Alternative wären Semmelbrösel), 2 EL Bio Kokosöl nativ, 2-3 EL Bio Kakaopulver, 2 EL Chufella, fast ein ganzes Glas Marillenmarmelade, Kokosraspeln und eine Handvoll ganze Bio Haselnüsse als knusprige Füllung.

Geschenkideen zum 3. Geburtstag

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Für ihren 3. Geburtstag, der unmittelbar bevor steht, musste ich schon länger nach einem passenden Geschenk für sie suchen. Praktische Aufgaben rund um den Haushalt und Ausflüge in die Natur um Naturentdeckungen zu machen bereiten Kindern in diesem Alter eine Riesenfreude. Viele dieser Geschenk-Ideen haben wir bereits persönlich erprobt und einige sind Fundstücke aus meiner Internet-Recherche. Ich habe mich natürlich an den Vorlieben meiner Tochter orientiert, dennoch hoffe ich, ihr werdet diese Ideen mögen.

1. Extra große naturbelassene Bausteine für extra große Konstruktionen.
2. Lufthärtende Modelliermasse in Weiß und in Naturfarbe.
3. Eine kleine handliche Spülbürste für Kinder, dazu ein Geschirrtuch um die Arbeit auch fertig machen zu können.
4. Ein Fernglas für Naturbeobachtungen wie zum Beispiel Vögel, Frösche oder Insekten.
5. Ein "merk-würdiges" Memory Spiel mit fabelhaften Illustrationen. Dies gibt es mit Wiesenpflanzen, Vögeln oder Tieren.


6. Ein zusammenklappbarer Wäscheständer aus Holz. Ein absolutes Lieblingsstück!
7. Ein toller Geometriekasten mit bunten Sechsecken, Quadraten, Rauten, Dreiecken und Trapezen aus Holz die lückenlos zueinanderpassen.


8. Ein kleiner, handgerechter Scheibenwischer mit Holzgriff um Glas oder Spiegel oder sonstige Flächen zu waschen.


9. Eine Schürze zum Wickeln um diese selbstständig bedienen zu können. Man kann sie auch selbst nähen, so wie ich es getan habe.
10. Eine Sammlung von kleinen handgefertigten Flöten die Vogelstimmen nachahmen. Diese französische Firma hat sich auf diese kleinen Pfeifen spezialisiert und bietet sie einzeln oder aber auch im Set an.
11. Eine geniale Kugelbahn die ich absolut empfehlenswert finde. Ja, der Preis ist etwas hoch, sie ist es aber wert! Es gibt so viele Möglichkeiten die Kugelbahn aufzubauen. Es erfordert visuelles und logisches Denken und macht viel Spaß für Groß und Klein. Wir kauften für den Anfang nur das Ergänzungspaket und ein halbes Jahr später noch ein zweites dazu. Dies reicht (bisweilen) vollkommen aus.


12. Ein kleinerEimer und dazu ein Handbesenset von guter Qualität.
13. Holzpuzzle (eines meiner Favoriten unter den Puzzlespielen)
14. Passend zu dem Holzpuzzle: kleine Modelle von Lebenszyklen zu denen man selbst auch Karten anfertigen kann.
15. Ein kleiner Stubenbesen.
16. Ein Fädelspiel um die Mengen von 1-5 selbst zu erforschen. Ein wunderbares Material, womit auch meine Tochter in der Kinderkrippe öfters gearbeitet hat. Daher habe wir keines zu Hause.
17. Ein Farben-Domino aus Holz.
18. Ein 3 in 1 Apfelschäler mit Kurbel. Die Befestigung funktioniert nur auf ganz glatten Flächen, dafür macht das Apfelschälen mit einem Gerät zum Kurbeln besonders viel Spaß!


(Dieser Beitrag enthält einige affiliate Links.)

Das Leben mit 3 Jahren

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Seit 3 Jahren beschert sie uns Tag für Tag große Freude mit ihrem Dasein und bringt uns zum Lachen und zum Staunen. Sie ist voller Energie, ständig am Werken, ist unglaublich wissbegierig und experimentierfreudig. Kaum zu glauben wozu ein kleiner Mensch bereits in diesem Alter fähig ist und wie sehr er danach hungert, mehr über seine Umwelt zu erfahren.

"Wir haben ein Kind vor uns, das zwar noch für klein gehalten wird, mit seinen drei Jahren aber bereits unermüdlich und fröhlich an der Eroberung seiner Fähigkeiten arbeitet und nur in dieser Arbeit wirkliche Befriedigung finden kann, dessen Geist praktisch keine Grenzen kennt, wenn es darum geht, die Dinge seiner Umwelt in sich aufzunehmen."Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen


Sie liebt es, neue Wörter und Redewendungen zu hören, interessiert sich für Zahlen und fürs Zählen, für Buchstaben und das Schreiben. Sie singt für ihr Leben gerne und mag es zu zeichnen und zu malen. Sie liebt die Routine in ihrem Alltag, die praktische Arbeit zu Hause, sich zu bewegen (sie ist immer in Bewegung) und Ausflüge in die Natur. Sie ist so vital und stets auf der Suche nach Herausforderungen.

"Das junge Kind nimmt die Welt durch all seine Sinne bewusst und intensiv war. Dies ist die Zeit im Leben, wenn Gewohnheiten ausgeprägt werden, die den Grundstein für die Fähigkeit zu denken, wahrzunehmen und zu schaffen für das ganze spätere Leben legen. Es braucht Gelegenheit, um sensorische Eindrücke, verschiedene Gerüche, Geschmäcker und Geräusche zu erkunden und zu klassifizieren."Susan Mayclin Stephenson: Child of the World, Montessori, Global Education for Age 3-12+


Seit einigen Monaten bevorzugt sie die Gesellschaft anderer, aber ganz besonders die von älteren oder gleichaltrigen Kindern. Wenn sie ganz in ihre Arbeit versunken ist, ist sie nach wie vor lieber alleine, doch Aktivitäten wie das Laufen oder "So tun, als ob"-Spiele teilt sie mit Vorliebe mit ihren Freunden. Sie hilft den jüngeren beim Anziehen und beobachtet fast schon mit Bewunderung die älteren und gleichaltrigen bei ihrem Tun und egal was diese sagen oder machen, sie sagt und macht es ihnen nach.

"Kinder brauchen in diesem Alter die Gesellschaft anderer Kinder. Sie spielen miteinander auf der Straße, auf dem Bauernhof oder im Garten. Dieses Alter hat ein besonderes, seit dem Anfang der Welt erkanntes Merkmal,  das Merkmal der Nachahmung und des Spiels. Kleine Kinder ahmen die älteren nach, und die älteren sagen, die kleinen machten ihnen alles nach und wollten alles, was sie haben, auch haben. Wenn ein solchen Phänomen überall für alle Kinder natürlich ist, folgt daraus, dass es in der menschlichen Entwicklung eine wichtige Rolle spielt. Das Kind muss sich der Umgebung anpassen, und es kann sich der Umgebung nur anpassen, indem es andere nachahmt."Maria Montessori: Dem Leben helfen


Sie ist unabhängig, hat ganz klar ihre eigenen Vorstellungen und ihren eigenen Willen ("Ich mach das!") und versteht es bestens diese zu verteidigen ("Nein!").

"Ab dem Alter von ungefähr drei Jahren lassen Kinder nicht mehr einfach so alles mit sich machen. Nun fangen sie an, Machtkämpfe mit uns auszutragen. 

Wir wollen ihm das Gefühl vermitteln, dass es wichtig ist und zu nichts gezwungen wird, was es nicht tun will; dass seine Meinung zählt und dass es genau wie wir am Leben in seiner Umwelt teilnehmen kann. Wenn wir verstehen, dass hinter dem 'Nein' des Kindes der Wunsch steckt, als entscheidungsfähiger Mensch betrachtet zu werden, der viele seiner Angelegenheiten bereits selbst regeln kann, dann achten wir vielleicht öfters als allgemein üblich darauf, das Kind nach seiner Meinung zu fragen.

In dieser Zeit ist das Wichtigste, dem Kind zu helfen, sich seiner Position innerhalb der Familie zu versichern. Hat es das Gefühl, darin einen wichtigen Platz einzunehmen, wird es auf der Stelle mit dem ständigen Neinsagen aufhören und anfangen, friedlich mit uns zusammenzuarbeiten. Zu wirklicher Zusammenarbeit kommt es nur, wenn sie freiwillig geschieht. Nur wenn wir ohne Zwang handeln dürfen, können wir eigene Entscheidungen treffen."Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen


Ein großes Dankeschön und ein 15 teiliges Giveaway

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Ich liebe das Bloggen. Ich liebe es, den Menschen zu zeigen, wie schön und spannend Montessori ist und versuche sie zum Mitmachen anzuregen. Was mich besonders motiviert, diesen Blog zu führen ist meine Faszination über Kinder mit der Welt zu teilen. Vor gut 2 Jahren, als ich mit diesem Blog startete und er noch in den Kinderschuhen steckte, hätte ich nie gedacht, dass er mich einmal hierhin führen würde. Doch heute stecke ich mitten drinnen in einer Ausbildung und arbeite in einer der besten Montessori-Schulen in Wien. Auch unsere Tochter hat bereits 1,5 Jahre Montessori-Erfahrung hinter sich und wir können uns glücklich schätzen, ihr weiterhin diesen Weg zu ermöglichen. Dieser Blog ist also für mich mehr als nur ein Hobby. Er bringt mich zum Nachdenken, er weckt meine Bewunderung, er lässt mich verstehen und mit meiner Tochter mitwachsen.

Doch ich weiß, einen Blog über Kinder, insbesondere über Pädagogik zu führen ist eine große Verantwortung. Hinter den Beiträgen steckt daher ganz viel Arbeit und dass ich dieser Arbeit nachgehen kann, ist auch das Verdienst vieler liebevoller und kompetenter Menschen in meiner Umgebung. Daher möchte ich mich für die wertvollen Tipps der Montessori-Pädagogen meiner Tochter (sowohl aus ihrer Kinderkrippe, als auch bereits aus dem Kinderhaus), für die Ratschläge und Stärkung von einigen meiner Freunden, die ebenso Diplomierte Pädagogen sind, der Fachkompetenz meiner Dozentinnen aus der Akademie wo ich meine Diplomausbildung absolviere, bei der Firma Prüfl aber auch bei anderen Unternehmern für die Kooperation bedanken. Aber auch bei meinem liebevollen Ehemann, der meine Erfahrung mit mir teilt und immer auf meiner Seite steht, möchte ich mich herzlich bedanken. DANKESCHÖN!

Nicht zuletzt möchte ich mich aber auch bei Euch, liebe Leserinnen und Leser, von ganzem Herzen, für all die wunderbaren Kommentare sowohl hier als auch auf Facebook, für das Teilen und Lesen meiner Beiträge, Fotos, Zitate und Ideen, fürs gemeinsame Bewundern und (Mit)Wachsen bedanken. Denn mit all dem habt Ihr dazu erheblich beigetragen, dass mein Blog heute so weit gekommen ist. DANKESCHÖN!


Als Dankeschön habe ich für Euch und Euren kleinen Haushaltshelfer, in Zusammenarbeit mit der Firma Prüfl, diese tollen 15 Haushaltsgeräte (ohne Ständer). Wenn ihr diese 15 qualitativen Haushaltsgeräte gewinnen möchtet, hinterlässt mir hier im Blog bis einschließlich den 27. Februar einen Kommentar mit Eurem Namen, Eurer E-Mailadresse und bei welcher Haushaltstätigkeit Eure Kinder gerne mithelfen.

Ihr könnt am Gewinnspiel teilnehmen, wenn Ihr einen Wohnsitz in Europa (leider außer der Schweiz) und Euer 18. Lebensjahr vollendet habt. Kommentare im Facebook gelten nicht, eine Mehrfachteilnahme ist nicht möglich! Der Gewinner wird durch einen Zufallsgenerator ausgelost und am 28. Februar am Ende dieses Beitrags bekanntgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ich wünsche Euch viel Glück und eine wunderschöne restliche Woche,
Eure Anna

Die wahre Belohnung ist die Freude am Tun selbst

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Dies war echte Arbeit, maximale Anstrengung, ihre Wahl. Niemand bat sie dies zu tun und niemand lobte sie dafür. Es war für sie das Natürlichste der Welt, sich an der Hausarbeit zu beteiligen.


Sie wusch ihren Tisch, weil sie ihn waschen wollte. Sie war fasziniert vom Schaum, verteilte ihn auf dem Tisch mit großen und kleinen Kreisbewegungen, mal hüpfte sie dabei um Kreisabdrücke zu erzeugen, mal schaukelte sie von einem Bein auf das andere. Sie liebte diese Arbeit und war völlig in sie vertieft. Jede Art von Lob meinerseits wäre überflüssig gewesen. Ich hätte damit vielleicht sogar riskiert, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, statt auf das Wesentliche: "den Lohn in sich selbst zu finden".


Mit einem "Gut gemacht!" hätte ich sie vielleicht sogar in die Irre geführt, dass das Ziel ein "gut" gewaschener Tisch wäre und dass ich von ihr einen "guten" Job erwarte. Und vielleicht hätte sie dann den zweiten kleinen Tisch gar nicht mehr gewaschen, um ihren "guten" Status nicht wegen eines Fehlers zu verlieren.


So aber wusch sie beide Tische, jeweils 3-4 mal hintereinander und nachdem sie genug hatte, rief sie zufrieden aus: "Ich bin fertig!". Sie wusch die zwei kleinen Tische nicht um von mir ein Lob zu erhalten, sondern für sich selbst. Für das Gefühl, fähig und unabhängig zu sein, etwas selbst und mit Freude zu meistern. Genau dieses Gefühl war ihr Lohn und gehört ganz alleine ihr.

10 einfache Garderobentipps nach Montessori

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Egal wie sehr sie sich über Ausflüge in den Park, Wanderungen in den Wald oder über einen Tiergartenbesuch freute, es kam der Moment, wo es um unser Tagesprogramm kritisch wurde: in der Garderobe. Hier schien die Zeit plötzlich still zu stehen. Oder gar rückwärts zu gehen. Kennt ihr das auch? Es wurde plötzlich ein Handschuh vermisst, bereits mit angezogenen Schuhen oder Jacken noch ein Toilettenbesuch gestartet, die Strumpfhose für ungeeignet erklärt oder beschlossen, doch lieber mit dem Puzzle zu spielen. Ich war immer froh, wenn wir die Wohnung endlich verlassen konnten, ohne dabei schweißgebadet und/oder erschöpft zu sein.

Auch wenn ich nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen konnte, ein paar Änderungen in der Umgebung und beim Ablauf als auch die tägliche Routine haben unsere "Garderobenmomente" erheblich erleichtert.


1. Zugang schaffen

Schals, Hauben und Handschuhe liegen in einem Korb im Fach ihres Beistelltischchens und sind für sie immer griffbereit. Auch Jacken und Westen hängen für sie gut erreichbar auf einem niedrigen Kleiderhaken. Ich habe die Erfahrung gemacht, je näher der Korb und der Kleiderhaken sich an der Eingangstür befinden, um so besser, denn umso weniger besteht die Gefahr, dass unsere Tochter von etwas abgelenkt werden könnte. 

2. Entscheidungsfreiheit lassen

Ich sortiere den Inhalt des Korbes und den Bestand des Kleiderhakens immer wieder aus, so dass nur solche Jacken, Westen und Accessoires zur Verfügung stehen, die zur aktuellen Wetterlage passen. Wenn es zum Beispiel nicht regnet, verstaue ich ihre Gummistiefel rechtzeitig vorher im Schuhschrank. Sie hat eine Auswahl von 2-3 Sachen, ist aber nicht mit zu viel überfordert. Es erfordert mehr Engagement meinerseits den Korb und den Kleiderhaken auf seinen Bestand zu überprüfen, so kann sie aber selbst entscheiden was sie anziehen möchte und diese Entscheidungsfreiheit ist ganz wesentlich.


3. Schuhe anziehen leicht(er) gemacht

Ein bequemer Sessel in der Garderobe, wo sie sich zum Schuhe anziehen hinsetzen kann, erwies sich als ungeheuer praktisch. Ich legte ihr auch einen kleinen Schuhlöffel bereit und zeigte ihr, wie er funktioniert. Sie liebt ihn so sehr, dass sie auch tagsüber in die Garderobe geht und ihre Schuhe aus und anzieht, nur damit sie diesen Schuhlöffel benutzen kann.


Da sie ja noch keine Schuhbänder zusammenbinden kann, vermeide ich es, so gut ich nur kann, ihr Schuhe zum schnüren zu kaufen. Stattdessen besorge ich ihr lieber Schuhe mit Klett- oder Reißverschluss, die sie auch alleine anziehen kann. Manche Reißverschlüsse sind dennoch schwierig beim Auf- und Zumachen, bei diesen knotete ich auf den Schiebergriff eine zusätzliche Schnur, damit sie an dieser leichter ziehen kann.


Auf einem Kartonpapier zeichnete ich die Umrisse ihre Schuheinlage ab, schnitt diese aus und klebte sie anschließend auf ein anderes Kartonpapier. So kann sie vor dem Anziehen überprüfen, welcher Schuh zu welchem Fuß gehört. Ich bin kein großer Fan vom Laminieren, doch diesmal fand ich es recht praktisch, da sie ja ihre Schuhe tagtäglich auf diese Vorlage daraufstellt.

4. Ein Spiegel

Ein kleiner Spiegel in ihrer Augenhöhe wird liebend gerne zum Schal anziehen, zum Hauben zurecht rücken oder Lippenbalsam auf die Lippen aufzutragen benutzt. So kann sie vor dem Aufbruch noch einmal ihren Auftritt überprüfen. Auf dem Beistelltisch stehen ihr dafür ein Haarkamm, einige Haarspangen und Taschentücher bereit. Der Spiegel ist mittlerweile ein wichtiger Garderobenbestandteil und wird ebenso gerne auch als Putzobjekt benutzt.


5. Der Trick mit der Jacke

Dieser Trick, den ich ihr vor gut einem halben Jahr gezeigt habe, ist mittlerweile Routine und sie hat ihn sogar perfektioniert, indem sie vorher ihre Pulloverärmel festhält, damit diese nicht hochrutschen. Sie verwendet den Trick nicht nur für Westen, sondern auch für Jacken oder Gilets und er funktioniert nach wie vor einwandfrei.

6. Rechtzeitige Ankündigung

Noch in der Früh teile ich ihr mit, welches Programm für den Tag ansteht. Manchmal macht sie sogar selbst einige Vorschläge, so dass wir unser Programm umändern können. Noch lange bevor wir losstarten wollen, erinnere ich sie erneut an unseren Plan, so dass sie noch ihre Arbeit, falls sie gerade beschäftigt ist, in Ruhe beenden kann. Bereits als sie noch ein Baby war haben wir es uns angewöhnt, ihr mit wenigen Worten mitzuteilen was als nächstes passieren wird. Damals, dass sie frische Windeln bekommt, das sie nun von uns angezogen wird oder dass wir bei der nächsten Haltestelle aus der U-Bahn steigen. Es hilft ihr nun enorm bei der Orientierung und ein besseres Zeitgefühl zu bekommen und auch sprachlich profitiert sie sehr davon.

7. Gemeinsame Vorbereitung

Ich lade sie auch ein, mir beim Rucksack packen oder bei der Zubereitung der Jause zu helfen. Wenn auch nicht immer, ist sie doch oft mit viel Freude dabei. So kann sie auch mitentscheiden was wir mitnehmen sollen und sich auf unseren Aufbruch einstellen.



8. Zeit einplanen

Je jünger, umso mehr Zeit benötigt ein Kind. Bei allem. Und dabei mag es schon gar keine Hektik. Es ist ihm daher viel geholfen, wenn wir unser Tempo erheblich reduzieren. Aus diesem Grund plane ich meistens 15-20 Minuten extra ein, damit sie sich in ihrem Tempo anziehen kann. Ich versuche auch viel weniger zu reden um sie nicht unnötig abzulenken oder sie zu hetzen. In der Früh ist dies für mich besonders herausfordernd, doch musste ich feststellen, durch meine Hektik wurden wir nie schneller. Eher nur schlechtgelaunter.

9. Rituale und Routine

Rituale und Routine geben so viel Sicherheit und machen einiges leichter! Wir haben ganz viele Rituale, die den Großteil unserer Tage ausmachen: das Aufstehritual, das Einkaufritual, Koch-, Ess-, Zähneputz-, Schlaf- oder Garderobenrituale. Je routinierter etwas abläuft, umso einfacher fällt es einem Kind, sich zu orientieren. Vorbereitungen und Abläufe, die jedes Mal gleich bleiben, werden mit der Zeit automatisch. Unsere Tochter weiß mittlerweile was als nächster passiert und weiß daher auch was zu tun ist.

10. Verständnisvoll und spielerisch geht's oft leichter

Es gibt Tage, da will sie sich ganz alleine anziehen. Ich respektiere das und greife nicht ungefragt in ihr Tun ein. Es gibt aber auch solche Tage, an denen sie nach mehr Hilfe verlangt, auch bei Sachen, die sie Tage zuvor schon alleine meistern konnte. Sei es weil sie müde, hungrig oder gar schlechtgelaunt ist oder weil sie genau dann das Bedürfnis nach mehr Aufmerksamkeit verspürt. Auch mir geht es an manchen Tagen so und ich gebe ihr dann auch gerade so viel Hilfe, soviel sie benötigt. Um ihr, aber auch mir zu liebe versuche ich diese Situationen mit Pfiff zu nehmen und denke mir aufmunternde Lieder über Mützen, Jacken, Schals oder über das Anziehen aus. Manchmal ergeben sich sogar ganz spontan Spiele daraus und ehe sie es bemerkt, hat sie sich zum Großteil doch noch selbst angezogen. Es ist wichtig Verständnis zu zeigen und genau so viel Hilfe zu geben, wie nötig, aber es ist ebenso entscheidend, dass Unabhängigkeit für uns beide weiterhin eine positive Erfahrung bleibt.

Geschenkideen zum 2. Geburtstag

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Nach meinem Beitrag über Geschenkideen für den 3. Geburtstag wurde ich gebeten, einige Ideen auch für den 2. Geburtstag zu präsentieren. Leider komme ich erst jetzt dazu, dieser Bitte nachzugehen, aber vielleicht findet ihr auch einige Ideen dabei als Ostergeschenk. Viele dieser Sachen haben wir auch zu Hause erprobt und einige hatte meine Tochter in ihrer damaligen Montessori-Kinderkrippe, daher möchte ich Euch diese Auswahl ganz besonders ans Herz legen:
  1. Einfache Puzzle-Spiele mit Quadraten und Kreisen aus Holz.
  2. Ein Fädel-Käseaus Holz um die Feinmotorik zu fördern.
  3. Ein Obst-Puzzle, das beim Herausnehmen der Obstsorten auch das Innere der Früchte Preis gibt (siehe Foto unten).
  4. Ein Sortierspiel für das erste Zählen von 1-4 und ohne Ziffern.
  5. Eine handgerechte Gießkanneum Zimmerpflanzen und Garten zu pflegen.
  6. Eine Lieblingsausstattung von uns: Ein Wäscheständer, Nostalgie Wäscheklammern für das einfache Stecken, und damit das Ganze komplett ist, noch ein kleiner Wäschekorb dazu.
  7. Eine kleine Emaille Schüssel und eine kleine Gießkanne (16 cm) für die tägliche Waschroutine. Als Ergänzung passen dazu eine kleine Schale mit einem kleinen Stück Seife sowie ein kleines Handtuch.
  8. Ein Glockenspielaus Holz, dessen Stäbe man einzeln runternehmen kann um sie dann wieder nach der Größe anzuordnen.
  9. Eine Champignon-Bürste fürs gemeinsame Zubereiten von Speisen, die auch kleine Hände gut greifen und benutzen können.
  10. Eine Spiegelecke um Spiegelbilder von diversen Objekten zu erforschen.
  11. Ein absoluter Favorit: die Schleich-Figuren. Für den Anfang hatten wir nur 3-4 davon, dazu kann man eventuell auch passende Fotos von den Tieren zum Zuordnen dazugeben, ist aber kein Muss. Die Fotos kann man auch aus dem Internet zusammensuchen und ausdrucken, oder wie wir es machten, die Karten von einemTiermemory verwenden. 
  12. Ein praktischer Eierschneider, der auch bei uns ganz oft im Einsatz ist.
  13. Kreative, naturbelassene Hotz Bauklötze die viel Geschicklichkeit und Ausdauer erfordern und für jede Menge Spaß sorgen. Wir lieben diese Bauklötze!

(Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links.)

    Julias wunderbare Zeit im Kleinkinderhaus – und meine neue Spielgruppe

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    Diese Woche besuchte ich Julias ehemaliges Kleinkinderhaus. Ich machte einige Fotos vom wunderbaren Ambiente und von den Kindern bei ihrer Arbeit und schmiedete Pläne mit der Gründerin. In diesen anderthalb Jahren, in der Julia dieses Kleinkinderhaus besuchte, entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den Pädagogen und mir und wenn ich dort bin, fühle ich mich jedes Mal wie zu Hause.

    Unsere Entscheidung: Montessori

    Damals, als Julia noch ein Baby war, wünschte ich mir, ich hätte 3 Jahre mit ihr zu Hause bleiben dürfen, doch es ging nicht. Aufgrund der großen Entfernung konnten wir auf Hilfe von der Familie nicht hoffen, als Eltern waren wir und sind heute noch voll und ganz auf uns allein gestellt. Wie schwer uns dieser Schritt damals auch fiel,  hielten wir Ausschau nach einer geeigneten Kinderkrippe.


    "Die frühe Kindheit ist eine sensible Entwicklungsstufe - darum reicht es nicht aus, dass Kleinkinder gute Betreuung erhalten, die Betreuung muss hervorragend sein."Magda Gerber

    Wir entschieden uns für eine Montessori-Einrichtung und hatten das große Glück, einen Platz hier im Grashalm Montessori Kleinkinderhaus zu bekommen. Die tägliche lange Reise in den 5. Bezirk nahmen wir gerne im Kauf, denn alles war genau nach unserer Vorstellung.


    Die Vorbereitete Umgebung

    Ich liebe diese Einrichtung! Sie ist so klar, so einladend, so hilfreich für so junge Kinder. All die sorgfältig vorbereiteten Materialien auf Tabletts und Körbchen auf dem Regal sowie die kleinen Accessoires und Möbeln rufen dem Betrachter zu: "Komm, probiere mich aus!". Auf den Tischen stehen kleine Vasen mit Tulpen, im Fenster ein bunter Blumenstrauß. Die Küche ist so eingerichtet, dass die Kinder alles gut erreichen können: niedrige Waschbecken und offene Regale mit kleinen Keramiktellern, kleine Glaskrüge und handgerechte Picardie-Gläser. Die Kinder verbringen fast bei jeder Wetterlage ausreichend Zeit im eigenen Garten und schlafen nach dem Mittagessen auf der Galerie in Floorbeds.


    Alles hier wirkt hell und freundlich und lädt zum Entdecken und zur Selbstständigkeit ein. Tag für Tag. Es machte mir viel Spaß, diese Fotos zu schießen und den Kleinkindern bei ihrem Tun zuzusehen.


    Der Alltag der Kinder

    Während diesem Besuch beobachtete ich ein zirka 2,5 Jahre altes Mädchen, das gerade Orangen presste. Es rollte die Frucht mit der Handfläche auf dem Tisch umher um sie weicher zu machen, schnitt diese langsam und konzentriert in der Mitte durch und presste den frischen Saft auf der Zitronenpresse aus. Es wiederholte diese Arbeit noch ein paar Mal, goss anschließend den Orangensaft in einen kleinen Krug um und stellte das Kännchen in der Küche auf dem Regal ab. Es presste Orangensaft für den Mittagstisch für alle anderen Kindern auch. Die Pädagogin saß neben ihr und wenn es nach Hilfe fragte, half sie ihm, sonst aber mischte sie sich in keinster weise ein. Es war wunderbar, das Mädchen bei dieser Arbeit zu beobachten während es meiner Anwesenheit kaum Beachtung schenkte. Bereits den ganz jungen Kindern wird Zutrauen geschenkt, was ihr Selbstwertgefühl stärkt und ihren Charakter formt. Sie können ihre Fähigkeiten in ihrem eigenen Tempo erproben, lernen enorm viel voneinander, für sich selbst, für ihre Umgebung und für einander zu sorgen.

    Während das Mädchen Orangen presste, las eine andere Pädagogin drei Kindern ein Buch in der Leseecke vor, hinter mir wusch ein kleiner Bub das Fenster und ein anderes Kind malte mit Wasserfarben auf der Staffelei. Obwohl der Raum mit Leben erfüllt war, umgab mich eine entspannte, leise Atmosphäre. Ich hätte noch stundenlang zuschauen können.


    Die Arbeit der Pädagogen

    Doch was ich als Mama am meisten bewundere, ist die Grundhaltung der Pädagogen den Kindern (und auch den Eltern) gegenüber. Mit viel Vertrauen, Geduld und mit einer Haltung, zu zeigen wie es geht und dann nur so viel helfen, wie nötig, begleiteten sie auch Julia tagtäglich und sie profitierte immens davon. Auch mir standen sie bei meinen Fragen immer wieder mit Rat zur Seite, daher bin ich diesen Pädagogen für ihre wunderbare Arbeit, ihr Engagement sowie ihre kompetenten und hilfreichen Tipps unendlich dankbar!


    Nun ist es mir daher eine große Freude, die Montessori-Spielgruppe ab dem 10. April, jeden Freitagvormittag hier im Kleinkinderhaus führen zu dürfen. Eltern mit ganz jungen Kindern haben dabei die Möglichkeit, regelmäßig einige Stunden hier zu verbringen und sich so mit der Umgebung, den Materialien und mit unserer Arbeit vertraut zu machen. Am Beginn und am Ende der Spielgruppe ist auch Platz für Fragen und Themen, ein Singkreis und eine kleine Jause sind ebenso eingeplant. Ich freue mich schon sehr, Euch an diesen Vormittagen mehr zeigen und erzählen zu dürfen! Bei Interesse könnt ihr gerne die Gründerin Ilianaoder auch mich kontaktieren.

    Ich möchte Euch auch einladen, die Facebook-Seite des Montessori Kleinkinderhauses zu besuchen, die ich für das Haus eingerichtet habe und im Zukunft mit großer Freude führen werde. Für mich ist dies eine wunderbare Chance Euch Einblicke in dem Alltag einer Montessori-Einrichtung zu gewähren und zu zeigen, wozu bereits ganz junge Kinder fähig sind wenn wir ihnen die Umgebung passend gestalten und ihren Fähigkeiten Zutrauen schenken.
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