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Channel: Eltern vom Mars
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Unsere letzten 3 Wochen

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Es sind bereits drei Wochen vergangen, seitdem sie das Kinderhaus besucht. Im Kleinkinderhaus war sie eine von den "Großen", nun ist sie eine von den "Kleinen". Sie erzählt uns zwar nicht allzu viel, aber von den Pädagogen wissen wir - und haben auch selbst diesen Eindruck -, dass sie sich in die neue Umgebung und vor allem in die neue Gruppe bereits eingefunden hat. In diesen 3 Wochen bemerkten wir auch eine Veränderung ihrer Art: Sie wirkt reifer, klarer und noch genauer, als zuvor.

Neulich kam sie zu mir mit dem Wunsch, "ein Messer zu kaufen für zu Hause, womit man Kräuter schneiden kann und das hin und her schaukelt. Genau so eines, wie im Kinderhaus." Wir bestellten also das Wiegemesser und sie war so überglücklich.



Sie liebt schöne Sachen um sich herum. Blumen in einer kleinen Vase zu arrangieren ist so viel mehr, als 15 Minuten schneiden, gießen und dekorieren. Es weckt die Liebe für das Schöne, die Liebe für die Natur und für das eigene Zuhause.


Schon seit einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, ihr so eine Platzdecke zu nähen. Ich sahhier diesen einfachen, netten Platzhalter und setzte mich sofort an die Nähmaschine.


Als Ostergeschenk machten wir einige Seifenkugeln für unsere Freunde und für die Verwandtschaft. Dazu haben wir Seifenreste geraspelt, mit ein wenig Wasser durchgeknetet, mit den Handflächen kleine Kugeln geformt und die Seifenkugeln kurz noch einmal ins Wasser getaucht.


Im Kinderhaus ist eine englische Nativ-Speakerin beschäftigt und unsere Tochter erzählt immer wieder von ihr. Andere Sprachen, ganz besonders aber Englisch scheint sie sehr zu interessieren und hin und wieder sagt sie auch Englische Wörter, die sie sich gemerkt hat. Im Montessori-Shop fand ich letzte Woche dieses englischsprachige Kinderbuch von Trevor Eissler, Autor des Buches Montessori Madness. Die entzückende Geschichte, in wenigen, einfachen Sätzen geschrieben, erzählt von einer Familie, die bei strömenden Regen auf der Suche nach dem passenden Hut ist. Im Geschäft entdecken sie die verschiedensten Hüte und reisen dabei in Gedanken in ferne Länder. Sie liebt dieses Buch so sehr, dass sie uns am Tag mindestens 2 Mal bittet, es ihr vorzulesen.


Diese unbehandelten Bauklötze sind einfach genial! Wir bauten mit ihnen schon so viel Verschiedenes. Sie eignen sich bereits für den ersten Geburtstag als ein wunderschönes Geschenk und sind wunderbar zum Puzzeln, zum Balancieren und zum hohe Türme bauen geeignet.

Wie ihr seht, habe ich kürzlich eine "Eltern vom Mars - aStore" eingerichtet, wo ich all meine Tips bezüglich praktischem Alltag, Spielsachen und Bücher regelmäßig sammeln werde und wo ihr vielleicht die eine oder andere nützliche Idee für zu Hause entdecken könnt.


Unsere Osterfeiertage - und einige Link-Tipps

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Wenn ihr auf der Suche nach einer praktischen, sinnvollen Tätigkeit für Kinder in der Küche seid, habe ich was für euch: den manuellen Handmixer. Er wartete in ihrem Osterkörbchen auf sie und sie war so begeistert! Lange habe ich nach einem passenden Modell gesucht und fand diesen Vintage Handmixer. Er ist richtig handlich und auch die Kurbel lässt sich problemlos bedienen.


Neben dem Handmixer gab es auch drei Bücher in ihrem Osternest. Wie so oft, fand ich auch diese im Montessori-Shop. Wenn ihr in Wien oder in der Nähe wohnt, kann ich Euch einen Besuch im Shop wärmstens empfehlen! Mein großes Buch der Kunst ist Julias allererstes Buch über berühmte Kunstwerke aus aller Welt. Auf jeder Doppelseite ist ein anderes Kunstwerk zu bewundern und die einfachen Such-Spiele laden bereits die Kleinsten zum Verweilen auf den Seiten ein. Auch ein Buch über Frösche und eines über Blumen kamen noch dazu, passend zu ihren Interessen und zur Jahreszeit.


Auch dieses Jahr haben wir unsere Eier nach alter Tradition natürlich gefärbt (bei diesem Link ist eine wunderschöne Video-Anleitung dabei). Das Eierfärben dauert so zwar etwas länger, manchmal sogar über Nacht, so bekommen aber die Eier eine wunderschöne, natürliche Farbe und bereits Kleinkindern macht es so viel Spaß! Schon am Morgen eilte Julia aufgeregt in die Küche, um zu sehen, welche Farben die Eier bekommen haben. Für die gold-gelben Eier verwendeten wir Kurkuma, um die Eier blau zu färben Rotkraut, für die blau-violetten kochten wir einen Heidelbeer-Sud und für die rosa Eier nahmen wir eine große Knolle Rote Bete.


Zu den Traditionen gehört es bei uns auch, die Osterjause in ein kleines Körbchen einzupacken und am Ostersamstag segnen zu lassen. Heuer erlebte Julia die Tradition das erste Mal ganz bewusst und erzählte bei der Jause lange und begeistert, was sie alles bei der Fleischweihe gesehen hat. Ich liebe Traditionen, sie machen jedes Fest noch festlicher.


Das Wetter-Schauspiel ist zu Aprilbeginn sehr beeindruckend. In den letzten Tagen konnten wir im Stundentakt alle vier Jahreszeiten erleben. Wir machen das Beste daraus und sind entweder im Wald unterwegs, oder, wenn es gerade nicht schneit, lassen wir unseren kleinen Taschen-Drachen in die Lüfte steigen.


Der allerbeste Spielplatz der Welt

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"Nichts kann einen Spaziergang in der Natur ersetzen, dabei den Vögeln lauschen, Muscheln sammeln an einem Strand und jeden Tag eine Blume im Garten beim Wachsen zu beobachten. Es ist wichtig, bereits ganz am Anfang des Lebens die Verbindung zwischen dem Kind und der Natur zu pflegen." Susan Mayclin Stephenson, The Joyful Child

Wir verbringen gerne und oft Zeit in der Natur. An unseren freien Tagen machen wir uns regelmäßig auf den Weg irgendwo in die Wildnis, sei es ein Naturpark, ein Wanderweg oder der Wald, bei Regen oder Schnee. Für uns ist die Natur der allerbeste Spielplatz der Welt. Ein Ort der Freiheit, der Ordnung, der Kraft und Harmonie des Lebens.


Wir beobachten Eichhörnchen, entdecken Insekten und Weichtiere unter abgestorbenen Baumstämmen und wenn wir Glück haben, erblicken wir auch Rehe zwischen den dichten Bäumen. Jede neue Blumenart wird genau untersucht, jeder Baumstumpf den wir antreffen, erklommen und der weiche Moosteppich mit der Hand erfühlt.


"Keine Beschreibung, kein Bild, kein Buch kann das wirkliche Sehen der Bäume mit dem ganzen Leben, dass sich um sie herum in einem Wald abspielt, ersetzen. Die Bäume strömen etwas aus, was zur Seele spricht, etwas, was kein Buch und kein Museum vermitteln könnte. Der Wald, den man sieht, offenbart, dass es darin nicht nur Bäume gibt, sondern eine Gesamtheit von Lebewesen.

So oft wird die Seele des Menschen - besonders die des Kindes - dessen beraubt, weil man sie nicht mit der Natur in Berührung bringt." Maria Montessori, Von der Kindheit zur Jugend

Wir hören den Buntspecht in den Baumwipfeln hämmern, riechen den Bärlauch im Wald und entdecken unbekannte Blumen und Vogelarten, und alles wird bei seinem Namen genannt. All die Jahreszeiten, die Blumen und Tiere werden für sie so viel mehr als nur Namen und Bilder bleiben. Sie erlebt sie mit all ihren Sinnen.


Letztes Wochenende haben wir eine Wanderung im Wald und einen Besuch bei den Wasserfällen in der Nähe unternommen. Wenn wir wandern, lade ich sie hin und wieder zu kleinen Spielchen ein, für solche kann man sie schnell begeistern. Wir suchen dabei Steine mit bestimmten Farben und Formen, klettern auf steile Erdhänge, hüpfen in Pfützen und lauschen der Stille, wie sie sich eigentlich anhört. Dieses intensive Erlebnis in der Natur ist so kostbar und weder mit Büchern noch mit anderen Medien ersetzbar.


Sie liebt es, Pflanzen und Tiere genau zu beobachten und fragt, wenn sie sie nicht kennt, nach ihren Namen. Bei unseren Ausflügen sind daher eine Lupe, ihr Kinderfernglas und ein kleiner Naturführer für unterwegs unsere ständigen Begleiter.


Auf unseren Wanderungen sammeln wir gerne Stöcke, Moos und leere Schneckenhäuser, die wir mit nach Hause nehmen und  auf einem kleinen Tablett neben der Lupe anrichten. Nicht nur als Naturtablett für genaue Beobachtungen, sondern auch als herrlichen Blickfang in der Wohnung.


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Messer, Kleinkinder und Montessori

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Unsere Tochter liebt es, beim Kochen mitzuhelfen. Bereits als sie 17 Monate alt war, half sie liebend gerne beim Umrühren, Pellen und Schneiden mit.  Einige dieser Schneidewerkzeuge haben wir auch zu Hause, andere benutzte unsere Tochter im Kleinkinderhaus oder jetzt im Kinderhaus. Ich bat ihre Montessori-Pädagogen aus beiden Häusern, mir zu zeigen, welches Werkzeug die Kinder dort in der Küche verwenden und habe mich auch schlau gemacht, wo man diese finden kann.

Für die ganz jungen Kinder

Schon einige Monate nach ihrem ersten Geburtstag bestrich sie gerne ihr eigenes Knäckebrot mit Frischkäse, Humus oder Marmelade. Zu Hause hatten wir damals nur ein normales Kinderbesteck-Set, doch das Messer war zum Brötchen bestreichen zu groß.
Das kleine Buttermesser mit dickem Knauf (1) und auch das Buttermesser mit Porzellanknauf (2) benutzte sie dafür tagtäglich im Kleinkinderhaus. Beide haben eine optimale Größe und sind somit für kleine Kinderhände einfacher zu bedienen. Die stumpfe Schneide und die abgerundete Klingenspitze bieten zudem auch Sicherheit.


Auch ihr Eierschneider (3) war damals schon ein fester Bestandteil ihrer Küchenschublade. Wir haben einen Eierschneider vom schwedischen Möbelhaus, doch ich finde, die Teile rutschen oft auseinander und erschweren damit das Schneiden. Für den Anfang empfehle ich daher lieber einen mit robusterem Ober- und stabilen Unterteil, wie zum Beispieldiesen hier (4).

Für Kleinkinder

Unser Wellenschneider ist so praktisch! Er ist scharf genug um Gemüse zu teilen und stumpf genug, um das erste Mal das Schneiden zu üben Es gibt diesen (5) Wellenschneider mit einem längerem Griff, der von seiner Größe her auch gut für Kinder passt, wir arbeiten mit diesem Gemüseschneider (9) und sind restlos begeistert (siehe Video auf Facebook).



Auch der Apfelspalter (6) ist bereits lange und gerne im Einsatz. Ich schneide den Apfel zweimal waagerecht durch, damit Julia den Apfelspalter leichter durchdrücken kann. Es gibt wirklich viele Modelle auf dem Markt, am leichtesten tun sich Kinder mit solchen, die gut greifbare Griffe an der Seite haben.

Für geschicktere Kinderhände

Messer zu finden, die echte Arbeit ermöglichen und klein genug sind für Kinder, ist gar nicht so einfach. Ich fand dieses Kindermesser (7) und auch wenn ich manchmal wünschte, es wäre eine Spur schärfer, leistet es ziemlich gute Arbeit. Zurzeit ist auch das Wiegemesser (8) gerne im Einsatz, allerdings empfehle ich es nur für geübtere Hände. Ebenso auch dieses Kochmesser (11) und diesen Wellenschneider (10), vor allem für ältere Kinder, da die Heften von beiden etwas größer und länger sind.


Es gibt einige Punkte, die ich noch wichtig finde

  • Zum Schneiden, egal mit welchem Werkzeug, liegen für Julia auch einige kleinere Schneidebretter in ihrer Küchenschublade bereit. Es macht Sinn von Anfang an zu zeigen, dass Schneidebretter und Schneidewerkzeug zusammen verwendet werden sollten. 
  • Wenn Julia mit dem Messer arbeitet, bleibe ich immer in der Nähe und schaue auch öfters auf ihre Hände um zu sehen, ob ich ihr bei Gelegenheit doch noch einmal das Halten und das Handhaben zeigen sollte.  So sah ich auch, ob das Messer noch zu groß oder unhandlich für sie war.
  • Egal in welchem Alter, Messer sollten niemals in den Mund genommen werden! Auch ich erinnerte Julia daran, als sie versuchte das Messer abzuschlecken, dass es zum Schneiden verwendet wird und sie zum Essen eine Gabel oder einen Löffel oder gar die Hand benutzen kann. 


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    Frösche

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    Vor gut einer Woche, bei einem unserer Ausflüge in den Wildpark entdeckten wir am Teichufer tausende Frösche. Sie suchten sich Partner bzw Partnerinnen und trugen einander huckepack. Julia war fasziniert, wollte sie ganz von der Nähe aus beobachten. Wir verbrachten fast eine ganze Stunde dort, fischten vorsichtig 5 Frösche aus dem Wasser und ließen sie dann wieder zurückspringen.


    Sie traute sich nicht so recht die kleinen Tiere in die Hand zu nehmen, lediglich vorsichtig zu streicheln. Ich fragte sie dann, wie sich diese für sie anfühlten, worauf sie ganz überrascht erwiderte: "Sie sind ja ganz weich!"


    Seitdem wünscht sie sich jeden Tag, dass wir ihr ihre Froschbücher vorlesen. Eins ist aus der Rieder-Tierkinderbücher-Serie, eines meiner Favoriten. Die Illustrationen sind einfach, schön und naturtreu, die Texte klar, kurz gehalten und dennoch informativ. Die Geschichte erzählt über den Lebenszyklus der Frösche, wie sie als Kaulquappe im Wasser und dann als ausgewachsene Frösche an Land leben, was sie im Winter machen und was sie gerne essen.

    Das andere Buch ist von Meyers kleiner Kinderbibliothek und gibt neben Lebensort und Lebensart dieser Tierchen auch einige Informationen über die verschiedensten Froscharten. Ob Knoblauchkröte, Kurzkopf-, Zipfelfrosch oder das Erdbeerfröschchen - Julia kennt bereits alle Frosch- und Krötenarten aus diesem Buch ganz genau. Das Erdbeerfröschchen und der Kurzkopffrosch haben es ihr dabei ganz besonders angetan.


    Weil sie zurzeit herzlich gerne anmalt und zeichnet, habe ich ihr ein paar Ausmalbilder von Fröschen und Kröten aus dem Internet gesucht und ausgedruckt. Sie malt die Bilder anhand der Froscharten im Buch aus: den Prachtgiftfrosch gelb, Laubfrösche grün und das Erdbeerfröschchen rot mit lila-blauen Beinen.


    Auch ein passendes Körbchen über den Lebenszyklus der Frösche kam auf ihr Regal. Die Figuren sind von hier, die Karten habe ich aus Kartonpapier mit Bildern aus dem Internet angefertigt. Bisher stellte sie kleine Modellfiguren zu den passenden Bildern, diesmal erzählen diese eine eigene kleine Geschichte.

    Lieblingsaktivitäten meiner Tochter (3 Jahre alt)

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    Seit gut 2 Monaten interessiert sie sich eher weniger für ihre Spielkörbchen auf dem Regal. Es gibt einige Sachen, die sie immer wieder gerne herausnimmt, aber zu ihren Lieblingsbeschäftigungen zählen vorwiegend Arbeiten rund um den Haushalt. Ganz besonders die in der Küche. 

    Sie liebt Herausforderungen und solche Aufgaben, bei denen sie viel Kraft ausüben kann. Egal was ich in der Küche oder im Haushalt mache, sie ist stets gerne dabei, beobachtet mein Tun von ihrem kleinen Stockerl aus und möchte begeistert mitmachen. Statt also Körbchen-Ideen für das Regal, habe ich diesmal einige ihrer Lieblingsarbeiten zusammengefasst.


    1. Brot backen ist eines ihrer Favoriten und gehört auch zu meinen Lieblingsaktivitäten. Selbstgebackenes Brot schmeckt einfach herrlich! Für sie ist natürlich die Arbeit mit dem Teig das Interessanteste: Die Kraftaufwendung beim Kneten, den weichen Teig fühlen, das Rollen, Falten und mit allen 10 Fingerchen anpacken. (Siehe Video.)


    2. Sie liebt ihren 3 in 1 Nostalgie-Apfelschäler so sehr! Er ist mehrmals in der Woche im Einsatz und es werden dann gleich mehrere Äpfel geschält und geschnitten. Die Befestigung funktioniert allerdings nur auf ganz glatten Flächen, so verwenden wir ihn nur auf ihrem weißen Tisch.

    3. Ihre Patentante und meine Schwester näht leidenschaftlich gerne und rüstet auch Julia mit wunderschönen Patchworkdecken, kleinen Tischdecken und süßen Stoffkörbchen aus. Ihre Servietten liegen für sie in so einem kleinen Stoffkörbchen bereit. Da sie gerne faltet und rollt, ist es meistens ihre Aufgabe, beim Mittagstisch die Servietten  auszuteilen.


    4. Da sie nun gerne faltet, zog auch ihre kleine Schürze von der Hakenleiste in einen Korb um. Fenster- und Spiegelputzen gehört auch zu ihren Lieblingsbeschäftigungen, daher habe ich ihr zusätzlich zu ihrem kleinen Abzieher, auch eine kleine Sprühflasche mit selbstgemachten, aus natürlichen Stoffen hergestellten Putzmittel angefüllt.

    5. Diese kleine Gießkanne haben wir im Baumarkt gefunden und ich bin so froh, dass wir sie entdeckt haben. Sie ist wirklich handlich und somit auch für Kleinkinder einfach zum Tragen. Wenn sie sieht, dass ich die Gießkanne in die Hand nehme, ist sie sofort mit dabei und will die Aufgabe die Pflanzen zu gießen, gleich selbst übernehmen.


    6. Ich wollte die Orangenpresse zu diesem Beitrag fotografieren, da kam sie sofort angerannt und sagte "Ich will das machen, Mama!". Obwohl sie den frischgepressten Saft am Ende der Arbeit genussvoll austrinkt, presst sie vorher so viele Orangen aus, so viele halt da sind. Orangen mit der Handfläche rollen, die Frucht auseinanderschneiden, pressen, drehen, quetschen und den Saft in die kleine Kanne gießen - sie liebt die Anstrengung, die Herausforderung, die ganze Arbeit.

    7. Auch Schneiden liegt hier ganz groß im Trend. Über unsere Schneidewerkzeuge habe ich vor Kurzem berichtet und wie gerne Julia schneidet, auch in diesem Video gezeigt.


    8. Geschirrabwaschen und eigentlich alles, was mit Wasser zu Tun hat, fasziniert sie. Die meisten Küchenarbeiten beendet sie mit dem Abwaschen ihrer Werkzeuge und Küchenutensilien. Dazu benötigt sie: Eine große Plastikwanne, eine passende Spülbürste, ein kleines Trockentuch und das selbstgemachte Spülmittel.

    9. Diesen kleinen Handmixer bekam sie von uns zu Ostern. Sie hat ihn also nicht allzu lange, hat aber eine Riesenfreude damit.


    10.  Auch die Reibe ist oft und gerne im Einsatz, ob Zitrone, Parmesan oder gar eine weiche Seife um kleine Seifenkugeln zu machen.

    11. Diesen kleinen, handgerechten Emaille Sieb fand ich vor einem halben Jahr bei Depot. Er ist ein tolles Stück! Er wird gern und lange zum Waschen von Obst und Gemüse oder gar Nudeln verwendet. Ich fand im Internet ein ähnliches Stück, mit vielleicht 3 cm größerem Durchmesser, der aber ebenso gut für kleine Hände geeignet ist.


    12. Tischwaschen gehört zu ihren absoluten Favoriten. Sie liebt es, die kleine Bürste mit Seife aufzuschäumen und diesen Schaum auf dem Tisch, mit großen und kleinen Kreisbewegungen zu verteilen. Immer und immer wieder. Es ist ihr völlig egal, ob der Tisch schon sauber ist, sie schäumt und schrubbt und wischt wieder ab, oft eine halbe Stunde lang oder noch länger. Ihre Werkzeuge: ein kleines Stück Seife, eine handliche, weiche Bürste, ein kleines Stück Naturschwamm, ein Emaille Eimer und ein Frotteehandschuh, den ich ihr genäht habe.

    Was bedeutet Respekt?

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    "Es bedeutet, Ihr Kind anzunehmen, sich an ihm zu freuen und es zu lieben, wie es ist und nicht etwas von ihm zu erwarten, was es noch nicht kann. Es bedeutet, Ihrem Kind die Zeit, den Raum und die Liebe und Unterstützung dafür zu geben, dass es selbst sein kann und die Welt auf seine eigene, einzigartige Weise entdecken kann. Es bedeutet, seine Sichtweise zu verstehen."


    "Ihr Kind zu respektieren heißt auf seine Kompetenzen zu vertrauen und es nicht als hilflos anzusehen, sondern eher als in manchen Dingen von Ihnen abhängig. Es bedeutet auch, es sowohl in seiner Abhängigkeit als auch in seiner Unabhängigkeit anzunehmen und zu unterstützen, je nach der Entwicklungsphase in der es sich gerade befindet."


    "Respekt beinhaltet Liebe in Verbindung mit Aufmerksamkeit, oder: Ihr Kind so zu behandeln, wie sie einen geachteten Gast behandeln würden."


    "Ihr Kind zu respektieren heißt einen kleinen Abstand einzuhalten und darauf zu verzichten, es in seiner Erfahrung der Begegnung mit seinem Leben zu stören."


    "Respekt bedeutet, dass Sie sich um Ihre Bedürfnisse wie um die Ihres Kindes kümmern. Es bedeutet, dass Sie auch sich selbst nähren und achten." -  Magda Gerber, Ein guter Start ins Leben

    Wie wir die Unabhängigkeit unseres Kindes stärken

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    Unsere Tochter ist wie die meisten Kinder in ihrem Alter. Es gibt Tage, wo sie ihre Schuhe und Hosen glücklich und alleine anzieht aber auch solche, an denen sie öfters nach unserer Hilfe fragt. Tage, an denen sie ihren Alltag fröhlich und bereitwillig zu meistern versucht und dann wieder solche, an denen sie unsere Unterstützung braucht.

    Unabhängig zu sein ist nichts, was wir ihr wirklich beibringen oder von ihr einfordern könnten, genausowenig könnten wir sie jemals davon abhalten, danach zu streben. Es ist ein fortlaufender Prozess, den wir als Eltern bemüht achtsam begleiten müssen. Nicht nur was die Umgebung anbelangt, sondern auch bei der Art und Weise, wie wir mit ihrer wachsenden Autonomie Tag für Tag umgehen. Indem wir ihr Unabhängigkeit ermöglichen. Wir versuchen viel von Montessori in unserem Zuhause umzusetzen und einige dieser Ideen habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.

    Wir beziehen sie im Familienalltag, so gut es nur geht, mit ein.

    Wenn sie Lust und wir ausreichend Zeit haben, kochen und backen wir zusammen, hängen die Wäsche auf oder falten und legen diese gemeinsam weg. Wir gehen einkaufen, arrangieren hübsche Blumen in Vasen und gießen auch die Zimmerpflanzen gemeinsam. So komme ich zwar mit der Arbeit manchmal langsamer voran, aber für sie ist es so viel mehr, als nur Kochen, Falten oder Gießen. Es geht nicht nur um die Unabhängigkeit, sondern auch um die Beteiligung an gemeinsamen alltäglichen Aufgaben, das Verständnis von praktischen Abläufen und um Stolz und Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten.


    Die Umgebung ermöglicht ihr Selbstständigkeit.

    Auch die Bereiche in unserer Wohnung haben wir so eingerichtet, dass sie im Alltag jederzeit mitmachen oder sich gar selbstständig bedienen kann. So liegen für sie in der Küche in einer der unteren Schubladen einige Teller, Becher, Besteck und Kochwerkzeuge bereit. Nicht zu viel und nicht zu wenig, passend für den alltäglichen Gebrauch.


    Neben einem Tritthocker von Ikea, mit dessen Hilfe sie die Arbeitsplatte in der Küche erreicht, haben wir ihr auch eine eigene kleine "Küche", ebenso aus Ikea-Möbeln eingerichtet, wo sie bequem und ungestört arbeiten kann. Ihre Werkzeuge sind handlich und echt, so dass sie echte Arbeit verrichten kann. Auch Obst und Müsli, sowie ein kleiner Krug mit Wasser und ein Glas stehen ihr hier zur Selbstbedienung immer bereit, sollte sie der kleine Hunger packen oder sie Durst bekommen.


    Wie die Garderobe (die bei uns gerade mal 4 Quadratmeter groß ist), so gestalteten wir auch ihren Kleiderschrank übersichtlich und verschafften ihr Zugang zu ihren Sachen. Wir sortierten ihre Tücher und Hauben, ihre Socken, Strümpfe und Unterhosen in Körbe und klebten kleine Bilder passend zu jedem Klamottenstoß hin, damit sie weiß, wo sie was findet. Das Anziehen, ob Schuhe oder Hosen, geht auf einem kleinen Sessel sitzend um einiges leichter. Damit ihre Füße problemlos den Boden erreichen, haben wir die Sesselbeine etwas abgesägt. Nichtdestotrotz bevorzugt sie aber auch gerne den Boden beim Anziehen.


    Früher, als sie den Wasserhahn im Badezimmer nicht einmal von ihrem Tritthocker erreichen konnte, wusch sie ihre Hände und Zähne an ihrem kleinen Waschtisch. Mittlerweile erreicht sie den Wasserhahn problemlos und so wurde aus ihrem Waschtisch wieder ein kleiner Frisiertisch.



    Wir lassen sie vieles alleine machen, wie etwa ihre Haare und Hände waschen oder die Zähne  putzen. Sie hat einen kleinen Naturschwamm zum Baden, mit dem sie abends ihren ganzen Körper abwäscht. (Einen Naturschwamm zum Baden finde ich für die empfindliche und feinfühlige Kinderhaut am besten, weil er im Wasser so zartweich wird.) Zum Haarewaschen und auch zum Zähneputzen hat sie einen kleinen Spiegel, so kann sie genau beobachten, was sie tut. Zum Händewaschen liegen für sie in kleinen Dip-Schälchen von Ikea eine handliche Seife und eine kleine Nagelbürste parat.

    Die Routine ist das A und O.

    Doch mit der Umgebung alleine ist es nicht getan. Diese ist ein Teil ihres Alltages. Sie benutzt diese Gegenstände jeden Tag für echte Arbeit und um für sich selbst zu sorgen. Und wir begleiten sie dabei. Wir gehen gemeinsam zum Kleiderschrank um Klamotten herauszusuchen, putzen gemeinsam die Zähne und erinnern sie daran, sich die Haare zu kämmen. Eine Tagesroutine ist das A und O bei so jungen Kindern. Durch diese Beständigkeit im Tagesverlauf kann sie sich besser orientieren und weiß, was als nächstes passieren wird. Oft macht sie das dann bereits selbstständig. Dieser Ablauf schaut heute natürlich anders aus als noch vor einem Jahr oder vor zwei, die Änderungen geschehen durch sie, durch ihre Fähigkeiten und ihre Bereitschaft. 

    "Helfen Sie nie einem Kind bei einer Aufgabe, bei dem es das Gefühl haben könnte, erfolgreich zu sein." - Maria Montessori

    Wenn sie etwas alleine meistern konnte, strahlt sie vor Freude und Zufriedenheit. Ich weiß, wie sie sich dann fühlt, wie es ist, fähig, stark und frei zu sein.
    Wenn ich ihr also helfe, dann stets mit der Einstellung, ihr genau zu diesem Gefühl zu verhelfen.

    Um einen Pullover oder ihre Schuhe allein an- und ausziehen zu können, brauchte sie gewisse Fähigkeiten. Als sie bereits stehen und gehen konnte, wickelten wir sie im Stehen und überlegten uns genau, welche Bewegungen und Schritte für sie hilfreich sein könnten. Sie übernahm immer einen Teil der Aufgabe: So legten wir ihr den Pulli auf den Schoß und halfen ihr, die Öffnung zu finden und sie zog den Pulli dann über den Kopf. Wir hielten die Ärmel und sie lies ihre Hände hineingleiten. Wir zogen den Pulli auf dem Rücken zurecht, sie am Bauch herunter. So auch bei den Schuhen: Wir stellten die Schuhe auf die Schablone, sie steckte die Füße hinein. Wir zogen an den Riemen und sie machte den Klettverschluss zu. Bis sie dann immer mehr diese Schritte alleine versuchte. So lange sie nicht nach unserer Hilfe fragte, hielten wir uns dabei zurück. Wir bemühen uns ihr die geringste Menge an Unterstützung zu geben, genau so viel, so viel sie wirklich benötigt.


    Sie ist natürlich viel langsamer als wir und braucht daher auch mehr Zeit. Dennoch greifen wir nicht in ihre Bemühungen unnötig ein, sondern planen lieber mehr Zeit für die Vorbereitungen und fangen dann etwas früher an. Oder wir nehmen es ganz einfach gelassen hin.

    Wir lassen sie Entscheidungen treffen.

    Mit 2 Jahren war sie mit der Freiheit, Entscheidungen zu treffen noch sehr überfordert. Daher boten wir ihr zwei Optionen an, aus welchen sie wählen konnte: entweder eine Banane oder einen Apfel zur Jause, das blaue oder rote T-Shirt, ein Tierbuch oder eins über den Sommer. So war sie nicht mit zu viel Freiheit überrumpelt und dennoch konnte sie selbst Entscheidungen treffen. Dann kam die Zeit, wo sie mit 2 Wahlmöglichkeiten nicht zufrieden war und sie schlug (von selbst) eine dritte Variante vor.

    Wir lassen sie vieles von dem, was sie betrifft, selbst entscheiden und lassen sie die Erfahrung mit ihrer Wahl machen. (Dabei achten wir natürlich darauf, dass keine Verletzungsgefahr besteht.) Sollte es einmal doch nicht gehen, dass sie eine Entscheidung treffen kann, so führen wir mit ihr ein respektvolles Gespräch in Augenhöhe und suchen gemeinsam eine Lösung, die für alle passt.

    Wir lassen sie sich irren.

    Nichts kann mehr den Mut nehmen, als wenn man etwas mit viel Mühe alleine bewältigen konnte und dann gesagt bekommt, man hat es falsch gemacht. Das Wort "Falsch" habe ich, seit ich die Montessori-Ausbildung mache, sowieso aus meinem Wortschatz gestrichen. Solange sie nicht in Gefahr ist, korrigieren wir sie nicht, so dürfen auch die Schuhe umgekehrt angezogen oder die Haube mit der Innenseite nach außen aufgesetzt werden. Dann nehmen wir am nächsten Tag wieder die Schablone heraus und achten darauf, dass die Haube für sie passend im Korb bereit liegt. Oft merkt sie aber selbst, dass etwas nicht so richtig passt und besteht darauf, es noch einmal zu versuchen um den "Wurm" zu entdecken. Selbstständigkeit soll ihr Freude bereiten. Es ist doch eigentlich gar nicht wichtig, ob die Schuhe richtig angezogen wurden, das Wesentliche ist das Gefühl zu haben, fähig und unabhängig zu sein.


    Ein kurzes Lebenszeichen

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    In der Montessori-Spielgruppe fragte mich eine der Mamis, warum es keine Fotos von mir auf dem Blog gibt? Ich vermeide es das Gesicht meiner Tochter zu zeigen, aber warum eigentlich keine Fotos von mir? Also, bitteschön! Dieses Foto machte heute Thomas von uns beiden während unseres kleinen Pickniks auf dem Cobenzl.


    Dieser Woche kam ich kaum dazu ein Lebenszeichen von uns zu geben, dabei liebe ich das Bloggen und hätte so viele Ideen. Um so mehr ärgerte es mich, dass ich mich nicht in Ruhe zum Laptop setzen konnte. Vor einigen Tagen entschied ich mich also, auch dem lieben Instagram anzuschließen und obwohl ich noch nicht alles entdecken konnte, bin ich jetzt schon richtig süchtig geworden.


    Seit Wochen freue ich mich schon darauf, heute haben wir es endlich vollbracht: unsere eigene Kräuter zu pflanzen. Dazu bestellte ich eine Papiertopf-Presse um die Pflanzentöpfchen selbst aus Zeitungspapier herzustellen. Das Rollen, Falten und Pressen machte auch Julia so viel Spaß und gleichzeitig sind nun unsere Blumentöpfe ökologisch.


    Wir pflanzten fürs erste Rosmarin, Basilikum, Zitronenmelisse und einige bunte Blumen und bastelten kleine Schilder für jeden einzelnen Topf. Nun heißt es, abwarten.

    Warum Montessori-Kinder nicht gelobt werden - und was sie stattdessen bekommen

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    Schon als kleines Mädchen zeichnete ich gerne Bilder und hörte oft, wie toll ich dies kann. Egal, wem ich meine Bilder gezeigt habe, ich bekam ein 'Gut gemacht!' dafür und je mehr ich das hörte, umso mehr verlangte ich danach. Ich zeichnete im Kindergarten und bekam dafür ein 'Das hast Du gut gezeichnet!'. In der Schule wollte ich ganz besonders meine Zeichenlehrer und meine Freunde beeindrucken und konnte es kaum erwarten, auch von ihnen den Satz zu hören 'Anna, das hast Du ganz toll gezeichnet!'. Ich liebte es gelobt zu werden, ich wollte, dass alle stolz auf mich sind. Bis mich dann eines Tages jemand fragte: "Aber bist DU stolz auf Dich selbst?"

    Warum werden Montessori-Kinder nicht gelobt?

    "Wenn Kinder den Eindruck haben, das wir uns einfach gemeinsam mit ihnen über ihre Leistungen freuen, ist das in Ordnung. Falls sie jedoch den Eindruck haben, wir stülpen ihnen unsere Bewertungen über, so kann dies leicht ihr eigenes Gefühl dafür, wann und warum sie stolz auf sich sein können, verdrängen. Vielleicht beurteilen sie dann bald den Wert dessen, was sie tun, danach, ob es bei uns Anerkennung findet." Alfie Kohn, Liebe und Eigenständigkeit

    In der Regelschule, wo ich früher unterrichtete, waren Gut gemacht!-Sätze das "Wundermittel" um Schüler voranzutreiben. Sie kamen und fragten ob sie ihre Arbeit gut gemacht hätten und erst wenn sie dafür ein Lob erhielten, waren sie zufrieden. Solche Sätze, wie Gut gemacht! oder Du bist der Beste! hört jeder gerne. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass jemand das mag, was man macht. Die Sache mit dem Lob hat jedoch einige Nachteile.

    Was passiert, wenn das Lob einmal ausbleibt? Wenn es für die Arbeit keine Belohnung gibt? In der Regelschule taten die Schüler nicht mehr so gerne ihre Arbeit, wenn sie diese überhaupt noch machten. Ihr Bestreben war ja schließlich eine Belohnung, ein Lob zu erhalten und kein Lob zu bekommen war für sie eine Niederlage. Lob funktioniert also nur, so lange es dieses gibt und am Besten, es wird immer mehr. Lob machte die Kinder abhängig. Sie wollten es und vertrauten kaum noch auf ihre eigene Meinung über ihre Arbeit. Sie waren stolz, wenn wir stolz auf sie waren. Doch was mich am meisten erschreckte war, dass sie Angst hatten, Fehler zu machen. Sie hatten Angst Neues auszuprobieren, denn damit hätten sie Fehler riskiert. Auch ihre 'gute' Position zu verlieren.


    Was sie statt Lob bekommen

    Aber woher sollen Kinder dann wissen, ob wir uns über ihre Leistungen freuen? Und woher sollen sie wissen, ob das, was sie tun, für andere okay ist? Und überhaupt: Jeder hat das Bedürfnis nach Bestätigung, nicht wahr?

    Durch Montessori habe ich gelernt, dass es einen Weg abseits von Lob (und Bestrafung) gibt, indem ich Kinder bedingungslos liebe und sie statt zu loben, ermutige. Schließlich haben wir, die die Montessori-Philosophie leben, das Ziel vor Augen, Kindern Unabhängigkeit zu ermöglichen und sie in dieser zu stärken, nicht nur beim Handeln sondern auch beim Denken. Wir wollen, dass sie stolz auf sich selbst sind, dass sie das, was sie tun, in erster Linie für sich selbst tun, weil sie Freude daran haben. 

    "Statt Lob zu verwenden, das den Blick auf bestimmte Verhaltensweisen lenkt - und bei Kindern den Eindruck erwecken kann, sie würden nur unter bestimmten Bedingungen geliebt -, sollten wir ihnen helfen, darüber nachzudenken, wie sie sind und wie sie sein wollen." Alfie Kohn, Liebe und Eigenständigkeit

    Wie in der Montessori-Schule als auch zu Hause bemühe ich mich auf Lob zu verzichten. Was keinesfalls bedeutet, dass ich aufgehört habe positive Dinge zu den Kindern zu sagen. Es bedeutet lediglich, dass ich es mir gut überlege, was ich sage - oder ob ich überhaupt was sagen soll.


    Wenn meine Tochter zum Beispiel mit einem Bild in der Hand zu mir kommt und sagt "Schau was ich gezeichnet habe", schenke ich ihr meine Aufmerksamkeit indem ich beschreibe, was ich auf dem Bild sehe, statt ihre Arbeit zu bewerten. Oft gerät sie dann richtig in Fahrt und erzählt begeistert was da alles zu sehen ist. Wenn sie etwas zum ersten Mal geschafft hat und sich laut darüber freut, so freue ich mich mit ihr und lasse sie dies mit einem 'Du hast es geschafft und weißt jetzt, wie das geht.' wissen.

    Und oft sage ich zu ihr gar nichts und bin einfach nur da. Ich sage nichts wenn sie ihre Haare kämmt, fröhlich ein Lied singt oder, als wäre das das Natürlichste der Welt, sich von Kopf bis Fuß ganz alleine anzieht. Auch dann sage ich nichts, wenn sie die Haare nicht überall kämmt, das Lied welches sie singt neu von ihr komponiert ist oder etwas mal verkehrt anzieht. Was zählt ist, dass sie Freude daran hat, dies alles zu tun und vor allem, stolz auf sich selbst ist.

    "Man kann einem Kind am wirksamsten zum Erfolg verhelfen, indem man alles in seiner Macht stehende tut, um die Liebe des Kindes für das, was es tut, zu fördern und indem man weniger darauf achtet, wie erfolgreich es ist. Anders ausgedrückt: Wir sollten mehr ermutigen, weniger urteilen und immer lieben." Alfie Kohn, Liebe und Eigenständigkeit


    P.S.: Hier noch einige Links:

    Julia's kleine Putzecke und hausgemachte Putzmittel

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    Echte Putzutensilien für Kinder in passender Größe findet man in jeder Montessori Einrichtung. Sie sind nicht nur Teil der Umgebung sondern auch Teil des Alltages. Die Kinder waschen die Tische nach der Jause und dem Mittagessen, sie fegen den Boden wenn etwas ausgeschüttet wird und wenngleich die Schulkinder aus Verantwortung, die Kinderhauskinder auch noch aus purer Freude an der Arbeit.

    Es ist erstaunlich, mit wie viel Eifer ein Kleinkind solche alltäglichen Aufgaben verrichten kann. Auch hier wird liebend gerne gefegt, gewaschen, gewischt und poliert. Nicht nur, weil sie Freude daran hat, fähig und unabhängig zu sein, sondern auch, weil sie etwas wichtiges zur Gemeinschaft beiträgt. Daher hat Julia auch zu Hause eine kleine Putzecke direkt neben ihrer Küche. Diese besteht aus einer Hackenleiste an der Wand, wo Besen, Schaufel und Handbesen und Geschirrbürste hängen, unterhalb ein kleiner Metalleimer, ein Korb mit ihrer Schürze und weitere Körbe mit einigen Utensilien und selbstgemachten Putzmitteln.

    Da ich nach meinem Beitrag über die Lieblingsaktivitäten meiner Tochter oft nach den Putzmittelrezepten gefragt wurde, habe ich für Euch diese zusammengeschrieben.

    Unsere selbstgemachte Holzpolitur


    Für diese hausgemachte und natürliche Holzpolitur habe ich 30 g Bienenwachs in einem Topf über einem Wasserbad zum Schmelzen gebracht und, vom Herd abgezogen, mit 120 g kaltgepressten Öl verrührt. Ich verwendete dazu Leinenöl statt Olivenöl, damit die Paste eine schöne gelbe Farbe bekommt.


    In einem kleinen Glas hält die Paste jahrelang und lässt sich wunderbar aufs Holz auftragen. Und weil sie aus natürlichen Stoffen besteht, ist sie absolut unbedenklich für Kinder und sogar als feiner und wertvoller Lippenbalsam verwendbar.

    Unsere selbstgemachte Schuhcreme


    Für die Schuhcreme brauchte ich 10 g Bienenwachs, 10 gehäufte Teelöffel Lanolin (in der Apotheke erhältlich) und 60 ml Soja- oder Olivenöl. So wie bei der Holzpolitur, habe ich das Bienenwachs über einem Wasserbad in einem Topf zum Schmelzen gebracht und die restlichen Zutaten erst danach hinzugefügt.


    Die Paste bleibt auch nach dem Abkühlen cremig und lässt sich mit einem kleinen Tuch wunderbar auf  den Lederschuh auftragen. Ich legte auch eine kleine Schuhbürste für Julia bereit, mit der sie die Paste in das Leder gut einreiben kann.

    Unser hausgemachter Glasreiniger


    Im Grunde ist das Rezept ganz simpel. Man nehme 2 Becher Wasser, 2 Esslöffel Essig und evtl. noch 20 Tropfen ätherisches Öl um den Essiggeruch zu mildern. Das Gemisch in eine kleine Sprühflasche füllen und fertig. Zum Fensterputzen gehören dazu natürlich auch ein kleiner handgerechter Fensterwischer und ein feines Tuch. Den Fensterwischer habe ich vor einiger Zeit bei 'Manufactum' bestellt, leider ist er online nicht mehr erhältlich. Zwar nicht mit Holzgriff, dafür aber passend für kleine Hände habe ich eine Alternative gefunden.

    Unser hausgemachtes Geschirrspülmittel


    Für das Geschirrspülmittel habe ich einen 1/2 Liter Wasser aufgekocht, vom Herd gezogen, 1 Teelöffel Natron, 1 Esslöffel Soda und 1-2 g geriebene Kernseife hineingerührt und zum Abkühlen beiseite gestellt. Das Geschirrspülmittel habe ich in eine kleine Pumpenflasche von Ikea gefüllt. Um Geschirr zu waschen gibt es dazu eine kleine Geschirrbürste und zum Trockenwischen einen kleinen Frottee-Handschuh, den ich aus einem herkömmlichen Badehandschuh passend für die kleinen Hände meiner Tochter zugeschnitten und zugenäht habe.

    Sie putzt nicht jeden Tag. Aber immer wieder gerne, besonders an Wochenenden, wenn wir zu Hause sind. Dann bekommt sie oft Lust, ihren Spiegel zu putzen, den Tisch zu waschen, ihre Bausteine oder ihre Schuhe zu polieren und holt ihren kleinen Handbesen, wenn sie mit dem Spitzen ihrer Buntstifte fertig geworden ist. Und sie kann dies nur tun, weil ihr diese Putzmittel zur Verfügung stehen und weil sie weiß, wie sie diese benutzen kann.

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    Montessori feat. Ikea - einige neue Tipps

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    Jedes Mal wenn ich dem Möbelschweden einen Besuch abstatte, finde ich dort jede Menge Inspiration. Es gibt so viele Produkte, die sich perfekt eignen um das Zuhause nach Montessori zu gestalten - passend für Kinder. Letztes Wochenende machte ich wieder einen Rundgang durch Ikea und obwohl ich vieles nicht mehr finden konnte, fand ich dafür einiges Neues, das mich auf neue Ideen brachte.

    Als Randnotiz möchte ich noch hinzufügen, dass ich für diesen Beitrag nicht von Ikea gesponsert werde. Ich möchte lediglich meine Ideen mit Euch teilen.

    Frisiertisch

    Leider wechselt Ikea mit der Zeit sein Sortiment. Den kleinen RAST Beistelltisch findet man weit und breit in keinem der Häuser mehr an. Als eine gute Alternative fand ich jedoch den NORNÄS. Er nimmt auch wenig Platz in Anspruch und hat die passende Höhe für Kinder. Bei uns wird er gleich im Doppelpack als "Küche" verwendet, ebenso gut eignet er sich aber auch, kombiniert mit dem RYSSBY Hocker, FRYKEN Korb für Taschentücher oder Haarbürsten und mit dem  IKEA PS Spiegel, als kleiner Frisiertisch.

    Schreibtisch

    Lange Zeit hat Julia ein LACK Couchtisch als Schreibtisch gedient, den ich allerdings auch nicht mehr finden konnte. Jedoch einen ähnlichen Tisch, der eigentlich eine Bank ist: SIGURD. Mir gefällt es, dass die kleinen Füße unterhalb genügend Platz haben und auch die längliche Form, die genügend Platz für die Ellenbogen bietet. Als Behälter für Schreib- und Malzeug und vieles andere finde ich die DRAGAN Schachtel aus Bambus sehr praktisch. Vor allem, weil auch die Deckeln als Aufbewahrung dienen können. Den KNARRA Korb haben wir schon seit Jahren, bisweilen als Bücherkorb, einen zusätzlichen nun auch als Sammelstelle für Zeichen- und Bastelpapier. Ich finde, auf jeden Kindertisch gehören auch Pflanzen. Julia hat immer welche auf ihrem eigenen. Lange Zeit hatte sie einige Kakteen, nun sind dies vorwiegend Schnittblumen in einer kleinen Vase.

    Waschtisch

    Als sie den Wasserhahn im Badezimmer noch nicht erreichen konnte, hatten wir den RAST auch als Waschtisch. Eine ebenso gute Lösung ist es, als Waschtisch den MOLGER einzusetzen. Für die Schüssel kann man in das Holz ein Loch sägen. Die Emaille Kanne SOCKERÄRT (16 cm) ist bei uns nach wie vor im Einsatz. Früher diente sie beim Waschtisch, heute vorwiegend in der Küche. Für ihre kleinen Seifen benutzen wir zu Hause kleine Dip-Schälchen aus der 365+ Serie. Diesmal fand ich sie nicht mehr auf dem Regal im Möbelhaus. Als Behälter für Nagelbürste und Seife sind aber auch die STOCKHOLM Teller oder IKEA 365+ Schüssel passend.

    Küche

    Wir lieben unsere zwei NORNÄS Tische als "Kinderküche". Sie sind so praktisch! Sie können zu einem quadratischen Tisch, als lange Zeile oder in "L" Format zusammengeschoben werden. Auch Schneidebrett und Apfelspalter haben wir für sie von Ikea besorgt und sind restlos zufrieden. Meine neuste Entdeckung war der NIPPRIG Korb, in dem ich ihre Putzutensilien verstaut habe. Den Korb kann sie bequem tragen und ist nebenbei auch ein kleiner Hingucker. Besen und Co. könnten auf der IKEA PS Hakenleiste Platz finden. Und zum Schluss eines der Lieblingswerkzeuge von Julia: Der Handmixer. Wir haben ein altes Modell aus den 50er Jahren, doch ich denke, ebenso gut kann der JÄMFÖRLIG für mega viel Spaß in der Küche sorgen.

    Blumen, Samen und Insekten - Ein Rezept, ein Buchtipp und 2 Puzzles zum Mitnehmen

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    Vor einigen Wochen besuchten mich in einer meiner Montessori-Spielgruppen zwei bekannte Bloggerinen, Birgit und Daija mit ihren Kids, und flüsterten mir ihr Vorhaben zu, eine gemeinsame Seite über Kinder, Garten und Kochen zu starten. Gar nicht viel später riefen sie ihren Blog Kids, Cooks & Composts ins Leben und was soll ich sagen? Ich liebe diese Seite und die Ideen! 

    Inspiriert von ihrem ersten Beitrag über essbare Wildpflanzen beschloss ich, gemeinsam mit Julia einen Gänseblümchen-Rotklee-Salat zu probieren, da sie ja so gerne Blumen pflückt. Diesmal sollten sie aber nicht in der Vase sondern auf dem Essteller landen. Wir pflückten also die Blumen und besorgten auch die restlichen Zutaten für den Salat. Ich hatte nie zuvor Gänseblümchen gegessen und war überrascht, dass sie gar nicht so übel schmecken.


    Das Rezept: 1 Handvoll Gänseblümchen, 3-4 Rotklee, 1/2 Kopfsalat oder 2 Handvoll Vogelsalat, 2-3 Radieschen, rote Paprika, Jungzwiebeln (oder Schnittlauch), Zitronensaft, Aceto Balsamico, Öl und ein wenig Salz.


    Wir sind oft in der Natur bei Regenwetter aber noch lieber bei Sonnenschein. Wir erkunden, beobachten, genießen und sammeln. Sie erforscht die Samen des Löwenzahns und des Wiesen-Bocksbartes und beobachtet eine Larve des Siebenpunkt-Marienkäfers. Neulich kamen wir mit einem kleinen Korb voller, noch grüner Samenkapseln nach Hause und schauten uns genauer an, wie diese von Innen aussehen.


    Unsere neueste Buchentdeckung zum Thema Samen: Über Land und durch die Luft von Anne Möller. Ich liebe die Bücher dieser Autorin, ganz besonders dieses. Es zeigt und erzählt Kindern auf spannende Art und mit vielen wunderschönen Illustrationen, wie Pflanzen durch Wind, mit Tieren oder mit anderen genialen Tricks "reisen" können. Ein großartiges Kinderbuch.


    Vor ein paar Tagen zeigte ich auf Instagram ein Foto von unserem neuen Schmetterlings-Puzzle, das ich ihr gebastelt habe. Die Bilder dazu nahm ich aus dem Internet, pro Karte ein halber Schmetterling. Die Bilder habe ich ausgedruckt, ausgeschnitten, auf Karton geklebt und die Rückseite für mich beschriftet. Es hat einige Zeit gedauert bis ich die Namen der Arten einstudiert hatte, die Mühe hat sich jedoch ausgezahlt: sie war begeistert. Sie nimmt das Puzzle seitdem so gut wie jeden Tag vom Regal. Da mich einige gefragt haben, ob ich es zur Verfügung stellen könnte, habe ich ein paar andere Arten auch dazugesucht und mit Namen versehen und für Euch zum Herunterladen bereitgestellt. Wir haben auch ein Puzzle mit einigen einheimischen Insektenarten. Gerne könnt ihr auch dieses mitnehmen.

    Montessori für Babys - einige Materialien auch zum Selbermachen

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    Selbstgemachtes Klanggläschen mit Reis, Linsen o.Ä. // ein kleiner Noppen-Igel aus Holz // ein Kochlöffel (unbenutzt) // eine Holzspule // ein selbstgemachter Greifling aus Naturholzperlen // Rassel aus Holz

    Unsere wöchentliche Montessori Eltern-Kind-Gruppe im "Grashalm" Kleinkinderhaus besuchen auch einige Babys, die sich gerade beim Drehen in die Bauch- und Rückenlage üben und die ihre ersten Versuche zum Sitzen und Krabbeln  starten. Greifen, Loslassen, von einer Hand in die andere Hand übertragen, mit dem Mund erkunden sind typisch für dieses Alter und die ersten Zähne wollen durchbrechen. Auch für unsere Jüngsten haben wir einige passende Körbchen mit Alltagsgegenständen, Klangspielen, einer Zahnungshilfe und Greifmaterialien zusammengestellt und manche Materialien lassen sich auch zu Hause mit mehr oder weniger Aufwand herstellen.


    Die Gläschen, die ich für das Klangspiel verwendet habe, sind nicht allzu schwer, gut verschließbar und für Babyhände gut greifbar. Es reicht auch nur ein Esslöffel Reis, ein paar Linsen oder 4-5 Bohnen in die Gläschen zu füllen um beim Schütteln einen schönen Klang zu bekommen.

    Für den Greifling habe ich eine Schnur aus Leder (beim Kauf unbedingt auf eine schwermetallfreie Färbung und auf konservierungsstofffreie Produkte achten) und große Naturholzkugeln verwendet. Ich band nur an den Enden einen festen Knoten, man kann aber auch zusätzlich zwischen den Holzkugeln welche binden. Solche einfachen Greiflinge gibt es hier oder aber auch ähnliche hier zum Kaufen.


    Ich liebe Holzrasseln wie diese hier, aber auch solche mit Glöckchen. Sie sind einfach, lenken nicht mit vielen schrillen Farben ab, sind aus natürlichen Stoffen und erzeugen daher auch einen natürlichen Klang.


    Auch den Montessori Puzzle Ball kann man selbst nähen (gerne auch weniger bunt) aber auch kaufen. Eine Nähanleitung auf Deutsch findet ihr hier (auf dem Blog könnt ihr auch bestellen), auf Englisch hier. Der Ball ist ideal für die kleinen Babyhände, da sie ihn wirklich gut greifen und halten können. In der Mitte ist ein kleines Glöckchen versteckt und dies macht den Ball noch interessanter, als er durch seine Form ohnehin schon ist.

    Was ich noch gerne empfehlen würde, sind die Montessori Kupplungsscheiben, der Noppenball als Zahnungshilfe und die Kleinkind-Klingel. Die ineinander verankerten Scheiben sind ein wunderbares Material! Dadurch, dass die Scheiben um 90° zueinander verdreht sind, müssen auch die kleinen Hände, die die Scheiben von einer in die andere Hand nehmen, eine leichte Drehung am Handgelenk ausüben.


    Für die Babys steht zusätzlich ein Korb mit Fühlsäckchen bereit, auch diese sind selbstgemacht. In den Säckchen befinden sich Kirschkerne (wegen ihres schönen Klanges beim Rascheln), Linsen, Dinkel und Reis. Ich nähte die Seiten doppelt zu, damit der Inhalt auf jeden Fall drinnen bleibt.

    Einige Kunstmaterialien für meine Tochter (3 1/2 Jahre alt)

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    Sie zeichnet und bastelt mit Begeisterung und hat ihre ganz eigenen Ideen. Daher bemühe ich mich, ihr viele Materialien anzubieten, mit denen sie arbeiten kann. Gelegentlich kommt sie und fragt, ob ich ihr zeigen kann, wie etwas aufgeht, zugeht oder wie es funktioniert, dann aber geht sie ihren eigenen Weg.

    "Zeigen Sie niemals einem Kind, wie man etwas zeichnet oder malt - wie zum Beispiel eine Blume oder ein Haus; das Kind wird oftmals einfach versuchen zu wiederholen, was Sie ihm gezeigt haben. Berühmte Künstler wie Paul Klee und Pablo Picasso bemühten sich viele Jahre um die Originalität, Spontanität und Kindhafte Qualität zu erreichen, die unseren Kindern auf ganz natürliche Weise eigen ist." - Susan Mayclin Stephenson, The Joyful Child


    Wir haben nicht viel Platz für all diese angerichteten Materialien. Einige haben in einem kleinen Holzkasten im Fach ihres Schreibtisches Platz, andere sind in kleinen Behältern und Körbchen vorbereitet und für sie ebenso jederzeit zugänglich. Sie nimmt für ihre Arbeiten, was sie gerade benötigt und kombiniert und experimentiert mit ihren Kunstmaterialien nach Herzenslust und Laune.

    1. Wachskreide sowie weißes und dunkles Papier. Die Farben dieser Marke sind besonders kräftig und leuchten regelrecht auf dem Papier.

    2. Stickgarn, abgerundete Wollnadeln sowie gestanzte Geometrische Figuren auf hartem Kartonpapier. Nicht nur als eine künstlerische Arbeit, sondern auch als Vorübung zum Nähen.  Es liegen auch leere Papierquadrate für sie bereit, einige davon hat sie selbst mit einer dicken Wollnadel gestanzt und dann gestickt.

    3. Ganz klassisch: Buntstifte und Zeichenpapier. Wir haben bereits einige Buntstiftsorten und Marken ausprobiert und fanden bei allen Vor- und Nachteile. Die auf dem Foto kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen. Sie haben kräftige Farben, die Spitzen brechen nicht so leicht ab und lassen sich daher auch leicht anspitzen. Wir haben die dickeren Stifte, die für sie aber etwas unhandlich sind, daher werden wir bald die dünnere Variante besorgen. Ich habe ihr auch geviertelte Papierbögen bereit gestellt, damit sie diese leichter falten und schneiden kann.

    4. Wasserfarben, Zeichenpapier und Schwammstempel.


    5. Selbstgemachte Knete, dazu eine kleine Walze, einen Ausstecher für Kekse und Schneidewerkzeug. Dazu gibt es auch eine Unterlage, worauf sie arbeiten kann. Die Knete ist herrlich weich und hinterlässt eigentlich keine Spuren, weder auf den Händen, noch auf unseren Holzmöbeln und da sie ungiftig ist, auch für ganz junge Kinder geeignet.

    Das Rezept: 1 Tasse weißes  Mehl // 1 Tasse warmes Wasser // 2 Esslöffel Salz // 2 Esslöfel Weinstein Backpulver // 2 Esslöffel Sonnenblumenöl // Lebensmittelfarbe. Die Zutaten klumpenfrei verrühren, dann bei ständigem Rühren aufkochen bis der Teig fest wird und zum Schluss die warme Knete noch einmal im Mehl wenden und gut durchkneten.

    6. Zeichenpapier und Zeichenkohle.

    7. Wasserfarben, Pinsel und Zeichenpapier.

    8. Stempel und Stempelkissen.

    9.Kreidestifte und schwarzes Papier.


    10. Eins ihrer Kunstwerke von heute, genau nach ihrer Idee. Dazu brauchte sie ein einfaches Washi-Tape, eine Schere, Buntstifte und Zeichenpapier.

    11.Zwei Motivstanzer, selbstgemachter Klebstoff und kleine bunte Papierquadrate aus einem Notizblock.

    12. Für ihre zweites Kunstwerk, ein Bild mit Sternen und dem Mond, verwendete sie kleine bunte Punkt-Stickers, schwarzes Papier, Buntstifte und Wachskreide.


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    Unsere liebsten Bausteine und 3 Giveaways für Euch

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    Einer der bevorzugten Körbe auf ihrem Regal ist der mit den Bausteinen. Auch ich liebe alle Arten von Bauklötzen, ganz besonders die aus natürlichen Materialien. Ich denke, Bausteine gehören zu den beliebtesten Spielsachen von Kindern überall auf der Welt. Und sie bieten so viel! Sie ermöglichen lange Konzentrationsphasen, fördern die Geschicklichkeit der Hände und lassen Raum für Kreativität. Sie machen Kinder einfach glücklich und meiner Meinung nach, gehören sie zu den wertvollsten Spielsachen im Kinderzimmer.

    Wir haben einige Bausteine ausprobiert, doch seit längerem sind ihre allerliebsten die Hotz Bauklötze aus unbehandeltem Holz. Wir haben die kleinere Packung mit 18 Stück, doch ich finde, gerade für kleinere Kinder reicht dies völlig aus. Allerdings gibt es auch eine größere Packung mit 36 Elementen.


    Ich liebe die Schlichtheit dieser Holzbausteine. Alle Bauelemente schauen ganz gleich aus, sie sind naturbelassen und durch ihre elegante Form dennoch genial! Denn dadurch lassen sie sich auf ganz viele Arten zusammenbauen. Neben Türmen und Puzzeln kann man sie auch balancieren, indem man die einzelnen Elemente aus den Bauten vorsichtig entfernt, sodass der Bau stehen bleibt. Da ist Kreativität, Geschicklichkeit aber auch Geduld gefragt.


    Für sinnvolle Spielsachen, wie die Hotz Bauklötze, setze ich mich gerne jederzeit ein und fragte deshalb die Firma Formknall, ob sie bereit wäre, 3 Packungen für eine Verlosung unter Euch zu sponsern. Sie sagten ja. Auf diesem Weg erfuhr ich auch, dass Julias Lieblingsklötze für das goldene Schaukelpferd 2015 nominiert wurden (unter dem Link könnt ihr auch für die Bausteine abstimmen) und somit unter den 50 besten Spielzeugen des Jahres sind. Und seit kurzem sind sie sogar mit dem orangefarbenen "spiel gut"-Siegel ausgezeichnet.

    Nun zur Verlosung. Alles was ihr tun müsst, um mit etwas Glück eine der 3 Hotz Packungen zugesendet zu bekommen, ist bis einschließlich den 1. Juli einen Kommentar unter diesem Beitrag mit Eurem Namen und eurer E-Mailadresse zu hinterlassen. Bitte denkt daran, ohne E-Mailadresse kann ich Euch nicht erreichen!

    Und noch einiges Rechtliches. Ihr könnt an der Verlosung teilnehmen, wenn Ihr einen Wohnsitz in einem der EU-Länder und Euer 18. Lebensjahr vollendet habt. Kommentare auf Facebook gelten nicht, eine Mehrfachteilnahme ist nicht möglich! Die Auslosung erfolgt durch einen Zufallsgenerator (eure Kommentare werden durchnummeriert) und wird am 2. Juli am Ende dieses Beitrags bekanntgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

    Ich wünsche Euch viel Glück und eine wunderschöne restliche Woche,
    Eure Anna

    Bildschirmfrei! - Montessori Aktivitäten für zu Hause

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    Obwohl wir einen Fernseher im Wohnzimmer stehen haben, schalten wir ihn tagsüber nie ein. Er ist nicht Teil unseres Familienalltags und ebensowenig vermissen wir ihn. Auch Julia fragt nicht danach, auch "spielt" sie nie auf unserem Tablet und wir bemühen uns, dass es noch lange Zeit so bleibt. Sie findet für sich immer eine Beschäftigung und hin und wieder, wenn es gerade passt, biete auch ich ihr etwas neues an. Mal ein Experiment, mal einige neue Karten zum Auslegen oder Aktivitäten in der Natur.

    Schon seit Wochen plane ich diese Serie über Montessori Aktivitäten für zu Hause zu starten um einige Ideen anzubieten, was Kinder ohne den Fernseher und Tablet tun können. Aktivitäten, die ihnen erlauben, die Welt mit all ihren Sinnen, besonders aber mit ihren Händen zu entdecken. Auch wenn einige Familien trotzdem nicht so gern auf den Fernseher verzichten möchten, so hoffe ich, mit dieser Serie für einige bildschirmfreie und erlebnisreiche Stunden sorgen zu können.

    Das Heiß-Kalt-Experiment

    Dieses Experiment habe ich ihr bereits vor über einem Jahr gezeigt, ich denke aber, dass sie sich nur vage daran erinnerte. Diesmal habe ich es aber, ihren Interessen und Wissen angepasst, ein wenig ergänzt. Ich nahm dazu auch diesmal 2 gleichgroße Wannen, eine mit eiskaltem Wasser und Eiswürfeln gefüllt, die andere mit sehr warmen Wasser, so dass sie gerade noch ihre Hände hineintauchen konnte und stellte diese für sie im Badezimmer bereit.


    Als sie entdeckte, dass die beiden Wannen unterschiedlich temperiertes Wasser beinhalteten, lachte sie laut auf. Dann kam die eine Hand in die eine, die andere in die andere Wanne um den Unterschied gleichzeitig zu fühlen.


    Dann goss sie mit einem kleinen Glaskrug heißes Wasser ins Kalte und legte sogar ihre Hand unter den Wasserstrahl um zu spüren, wie es ist, wenn kalt und heiß sich treffen.


    Diesmal stellte ich ihr auch eine 5 Minuten-Sanduhr bereit und wir warteten gemeinsam einige (lange) Minuten ab um zu erforschen, was mit dem unterschiedlich temperierten Wasser in dieser Zeit passieren wird.


    Aber auch nach diesen wenigen Minuten merkte sie den Unterschied: heißes Wasser wurde etwas kühler und das kalte Wasser etwas wärmer. Zum Schluss schüttete sie das Wasser nach Lust und Laune von einer in die andere Wanne und mischte mit gezielter Arbeit die beiden Wanneninhalte auf Zimmertemperatur.

    Ich liebe dieses Experiment und ich kenne kaum Kleinkinder, die nicht gerne das Wasser erkunden. Diese Aktivität ermöglicht bereits ganz jungen Kindern die Eigenschaften des Wassers zu erforschen, Temperaturunterschiede zu erfühlen und ein Bewusstsein für die Zeit zu bekommen. Und das auf eine so einfache Art und Weise.

    Mit Emotionskarten über Gefühle sprechen

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    Wenn sie andere Kinder weinen oder lachen hört, beobachtet sie das Geschehen ganz gefesselt. Manchmal lacht sie sogar mit ihnen mit oder wird ebenfalls betrübt. Sie interessiert sich für und fragt oft nach den Gefühlen anderer, daher suchte ich im Internet nach passenden Bildern und bastelte ihr aus Kartonpapier einige Emotionskarten.

    Ich legte ihr alle 12 Karten, eine nach der anderen auf den Tisch und benannte die Gefühle, die die Gesichter auf den Karten wiederspiegelten. Einige Gesichtsausdrücke machte ich sogar nach und fragte sie dann, ob sie das Gefühl auch kennt. Sie schaute sich die Fotos in aller Ruhe an und bat mich dann die Gefühlskarten noch einmal auszulegen und zu benennen. Und dann noch einmal. Oh ja, sie liebt diese Karten!


    Beim Wegräumen bat ich sie, mir die Fotos der Reihe nach zu geben: das Bild mit dem traurigen Kind, dem Zornigen, dem Gelangweilten, usw. bis wir alle Karten durchhatten. Sie hat sich alle 12 ganz genau eingeprägt.

    Es gibt natürlich mehr als nur 12 Gefühle, doch ich denke, dieses Dutzend hat auch ausgereicht um ihr eine Freude zu machen. Diese sind ihr auch eine Hilfe um Gesichtsausdrücke von anderen (und auch die eigenen) zu erkennen und vor allem, um diese zu benennen.

    Konzentration ist wesentlich - bitte nicht unterbrechen!

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    Sie sitzt auf dem Boden oder an ihrem Tisch und ist sehr beschäftigt. Sie ist immer beschäftigt. Zu beobachten, wie sie so da sitzt, ihre kleinen Hände und die tiefe Konzentration, die auf ihr Gesicht geschrieben ist, ist unvergleichlich. Oft ist sie so versunken in ihr Tun, dass sie gar nicht bemerkt, was um sie herum geschieht. Dann ist sie absolut still und scheint ganz bei sich selbst zu sein.

    "Das Kind, das sich konzentriert, ist unermesslich glücklich; es ignoriert den Nachbarn und die, die sich um es herum bewegen. Für einen Moment ist sein Geist wie der des Eremiten in der Wüste; in ihm ist ein neues Bewusstsein entstanden, das seiner eigenen Individualität." - Maria Montessori, Das kreative Kind

    Als sie noch um einiges jünger war, konzentrierte sie sich nur flüchtig auf ihr Tun oder auf einen Gegenstand. Je älter sie wurde, umso länger wurde die Dauer ihrer Aufmerksamkeit. Heute ist sie oft bis zu 30-40 Minuten ohne Unterbrechung mit derselben Aktivität beschäftigt. Sie baut und zerlegt, bastelt und sortiert, experimentiert oder macht etwas praktisches.


    Konzentration ist wesentlich! Sie ist wie ein Zauber. Es ist der Moment des In-Sich-Gehens, des Ordnens, des Verstehens und des Entdeckens. Ich selbst brauche solche Momente, bei denen ich ungestört und fokussiert an etwas, was mich wirklich interessiert und mir Spaß macht, arbeiten kann - und dabei alles um mich herum vergessen kann. Nach so einer Arbeit geht es mir richtig gut, ich fühle mich wie ausgewechselt. Ich bin fröhlicher, ausgeglichener und geduldiger. Und genau dasselbe beobachte ich auch bei ihr.

    "Eines der wichtigsten Dinge, welches wir für Kinder tun können, ist, ihre Konzentration zu respektieren. Wenn sich das Kind mit einer sicheren und zielgerichteten Aktivität beschäftigt (eine Aktivität, die gleichermaßen körperliches und geistiges Bemühen  fordert - nicht fernschauen!), bedeutet das eine wichtige Arbeit, die geachtet und behütet - gepflegt werden soll. Die erste Voraussetzung für die Entwicklung des Kindes ist Konzentration. Sie legt die gesamte Grundlage für seinen Charakter und soziales Verhalten." - Susan Mayclin Stephenson, The Joyful Child


    Ich habe ein paar mal den Fehler gemacht und sie bei ihrer Arbeit unnötig unterbrochen. Das Entzücken war hin und ich hatte für den Rest des Tages ein unausgeglichenes und mürrisches Kind. Heute weiß ich es besser und wenn sie sich konzentriert, halte ich mich so gut es geht zurück. Weder stelle ich ihr Fragen, noch mache ich Bemerkungen. Ich setze mich nicht zu ihr hin und greife auch nicht in ihr Tun ein (es sei denn, sie macht was gefährliches oder bittet um Hilfe).


    Stattdessen nehme ich selbst ein Buch in die Hand oder beschäftige mich anderswo fokussiert - auch um es ihr vorzuleben. Ich bemühe mich unser Zuhause so zu gestalten, dass sie immer eine Beschäftigung findet, die ihren Interessen entspricht. Und oft reicht so wenig aus um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln, wie einige Washi-Tapes in einer Schale neben ihrem Papierkorb, ein anderes Körbchen mit Schildkröten Schleichfiguren neben ihrem Schildkröten Buch oder eine vorbereitete Wanne mit Wasser, Bürste und Schaum und eine Einladung, mir beim Geschirrabwaschen zu helfen. Und der Zauber geschieht dann ganz von alleine.

    Montessori Aktivitäten für zu Hause - Schwer oder leicht?

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    Unser Sammelsurium an Naturschätzen wie Schneckenhäuser, Tannenzapfen, Steine und Federn ist mittlerweile beachtlich angewachsen. Aber ich hatte kein Herz alle zu entsorgen, daher überlegte ich mir lieber etwas anderes. Sie bekam zum Geburtstag von ihren Großeltern eine schöne Waage die ich wieder auf ihren kleinen Tisch stellte und die Naturschätze in kleinen Körbchen sortiert noch dazu.


    Eine Erklärung war nicht notwendig. Als sie die Waage und die Körbchen sah, startete sie gleich mit dem Experimentieren. Sie legte Steine, Federn und Schneckenhäuser auf die Schalen, eines nach dem anderen und dann alle nur in eine Schale, und zum Schluss mischte sie den Körbcheninhalt nach Lust und Laune und hin und wieder teilte sie mit, was sie erkundet hatte.

    Man kann auch alles mögliche, was der Haushalt so hergibt zum Experimentieren nehmen: Linsen, Bohnen, Reis oder sogar Watte. Begriffe wie "schwer", "schwerer", "leicht", "leichter","gleich" oder "mehr" und "weniger" konnte sie so selbst erfahren.
     
     
    Unsere Waage (1) ist von der Firma Prüfl und ich finde sie sehr genau und handlich. Ich fand allerdings auch einige andere Schalenwaagen, die ebenso empfehlenwert sind: wie etwa (2) diese oder aber auch (6) diese und (5) diese beiden, in welche auch Wasser gefüllt werden kann. Aus Holz fand ich noch (4) diese und (3) diese Waagen schlicht, schön und für Experimente für so junge Kinder wunderbar geeignet.
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