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Channel: Eltern vom Mars
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Die ersten Wochen mit einem Neugeborenen

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"Über die Hände erfährt das Kind die erste Verbindung mit der Welt. Hände nehmen es hoch, legen es hin, waschen es, ziehen es an. Wie anders kann es sein, was für ein anderes Bild von der Welt bekommt das Kind, wenn ruhige, geduldige, sorgfältige und doch sichere und entschlossene Hände sich seiner annehmen - und wie anders erscheint die Welt, wenn diese Hände ungeduldig, grob oder hastig ... und nervös sind. Am Anfang sind die Hände alles für ein kleines Kind. Die Hände sind der Mensch, die Welt." - Emmi Pikler

Diese ersten Wochen nach der Geburt von Jakob sind zwar irgendwie magisch, ich empfinde sie aber auch recht turbulent. Gefühle der Freude und der Dankbarkeit mischen sich mit Erschöpfung, Müdigkeit .... und immer wieder Müdigkeit. Dennoch sind für uns diese ersten Wochen unglaublich wichtig. Es ist diese kostbare Zeit des Ankommens, des ersten Kennenlernens, der Anpassung und des Vertrauens. Der Beginn einer spannenden Reise mit diesem kleinen Wesen, der für mich mein ganzes Leben lang zu den wichtigsten Menschen gehören wird.

In diesen ersten Wochen musste ich auch lernen, auf ihn einzugehen um ihn besser zu verstehen. Ich beobachte ihn, wenn ich ihn stille, wenn er sich auf etwas konzentriert, wenn er etwas unruhig erscheint oder gar weint. Ich versuche auch bei Letzterem ruhig zu bleiben und ihn wirklich aufmerksam zu beobachten um zu verstehen, welches Bedürfnis hinter seinem Unbehagen stecken könnte. Tagsüber funktioniert dies wunderbar und ich habe auch das Gefühl, seine Zeichen bereits deuten zu können, die Nächte sind allerdings noch etwas anstrengend, da ich mich vor lauter Müdigkeit nur schwer konzentrieren kann.


Ich singe ihm oft Lieder vor, erzähle ihm meine Gedanken und was um ihn herum passiert und er beobachtet dabei ganz gebannt mein Gesicht und meine Lippen. Auch bei Julia fiel es mir damals leicht, mit ihr in einer einfachen und dennoch ehrlichen und langsamen Sprache zu sprechen. So, wie ich mit einer Freundin oder wie mit einem Freund reden würde.

Auch bei der Körperpflege ziehe ich ihn aktiv ins Geschehen mit ein und erzähle ihm, was ich als nächstes machen werde. Ich sage ihm noch vorher, wenn ich ihn hochnehmen möchte oder wenn ich ihn hinlegen werde, wenn er etwas nasses oder warmes auf der Haut spürend wird, wenn ich ihn an- und ausziehen möchte. Ich glaube fest daran, dass bereits Neugeborene die Sprache absorbieren und ich bin auch der Meinung, dass eine respektvolle Beziehung mit einer achtsamen Kommunikation beginnt. Bereits von Anfang an.


Das Munari Mobile (1) - und eine Anleitung

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Heute ist Jakob genau 3 Wochen alt. In dieser Woche hatte er längere Wachphasen als sonst und studierte nicht mehr nur mein Gesicht, sondern mit großem Interesse auch seine unmittelbare Umgebung. Daher bot ich ihm diese Woche zum ersten Mal das Munari Mobile an, das ich ihm noch während der Schwangerschaft gebastelt habe.

Während meiner Montessori-Ausbildung lernte ich eine Menge über die Entwicklung der Kinder. Unter anderem auch, dass ein Neugeborenes mit seinen Augen zunächst nur starke Kontraste wahrnehmen und nicht weiter als ca. 30 cm sehen kann. Was mich ungeheuer faszinierte, war, dass diese Entfernung die gleiche ist, wie die Entfernung zwischen den Augen der Mutter und ihrem stillenden Baby. (Ist die Natur nicht einfach wunderbar?)
Auch lernte ich, dass Babys zunächst bevorzugterweise einfache, klare Linien mit den Augen verfolgen. Daher besteht auch das Munari Mobile (benannt nach seinem Konstrukteur, Bruno Munari) aus einfachen, schwarz-weißen geometrischen Figuren und einem Geometrischen Körper, der das einfallende Licht zurückreflektiert: eine Glaskugel. Es ist ein kinetisches Mobile, das sich bereits bei leichtester Luftströmung sanft bewegt.

Das Besondere an die Montessori Mobiles ist, dass sie weder den Zweck haben, das Kind während des Einschlafprozesses zu begleiten, noch es beim Wickeln abzulenken, sondern diese werden ihm dann angeboten, wenn es wach und aktiv ist. Sie helfen ihm, sich ungestört zu konzentrieren, mit den Augen langsamen Bewegungen zu folgen und den visuellen Sinn zu entwickeln. Daher hängte ich das Munari Mobile über Jakobs Spiel- und Bewegungsbereich.


Während er unter seinem Munari Mobile lag, blieb ich in seiner Nähe und beobachtete ihn. Er betrachtete die fließenden Bewegungen der schwarz-weißen Formen zuerst nur durch den Spiegel, später drehte er seinen Kopf so, dass er diese auch von unten sehen konnte. Er war wirklich konzentriert und manchmal sogar ganz bewegungslos und studierte das Mobile gute 20 Minuten lang. Ich hätte nie gedacht, dass bereits Neugeborene so konzentriert sein können!


Auch am nächsten Tag und den Tag darauf bot ich im das Munari an wenn er länger wach war und achtete auf ein Zeichen, wann er vom Mobile genug hatte. Dann wurde er unruhiger und wendete seinen Blick vom Munari ab, so dass ich das Mobile wieder vom Haken runternahm. Manchmal ließ ich ihn trotzdem noch eine Weile auf seiner Bewegungsmatte liegen, denn der Spiegel schien ihn sehr anzuziehen.


Es lohnt sich wirklich das Munari Mobile selber zu machen. Einerseits, weil es nach einer bestimmten Formel gebaut wird, dass heißt, die Größen der einzelnen Teile hängen von der Größe der Glaskugel ab, aber auch, weil die Flächen lieber nicht laminiert werden sollten, damit die starken Kontraste gut erkennbar bleiben. Letztlich aber auch, weil es einfach schön ist, etwas für das Baby selbst zu basteln - und es ist wirklich nicht kompliziert.

Was ich zum Munari Mobile gebraucht habe:
  • 2 Kartonpapierbögen, einen in weiß, einen in schwarz und beide mit der Stärke 116mg
  • 3 runde Holzstäbe mit ca. 5mm Durchmesser (aus dem Baumarkt nahm ich einen 1 Meter Stab, den sie mir dort im Geschäft in die 3 passenden Längen zugeschnitten haben)
  • Perlonfaden* (oder weißen Garn)
  • Flüssigkleber
  • ein großes Geodreieck
  • Bleistift
  • Zirkel
  • Schere
  • 2 Fläschchen (Schwarz und weiß) Akrylfarben, matt*
  • Pinsel
  • ein schmales Washi-Tape*
  • und natürlich eine Glaskugel (die in verschiedenen Größen hier erhältlich ist*)

Um die Größen der einzelnen Formen an die Glaskugel anzupassen, fertigte ich diese Excel Datei an. Es muss lediglich nur der Durchmesser der Glaskugel eingeben werden, die restlichen Größen werden automatisch berechnet. Die Formen auf den schwarz-weißen Papierbögen zu konstruieren erfordert zwar viel Genauigkeit, aber mithilfe von dem Geodreieck, sowie ein paar Halbierungslinien und Diagonalen sind diese dennoch leicht konstruierbar. Die genaue Formel, die Diagonalen, Halbierungsgeraden sowie ein Abbild der ganzen Konstruktion findet ihr auf dieser Datei. Für den Stab mit dem Spiralen-Muster: zuerst habe ich den Stab weiß lasiert, gewartet bis die Frabe trocken war, dann das Washi-Tape ganz genau spiralförmig daraufgewickelt und die freie Fläche mit schwarzer Akrylfarbe angemalt. Die Stäbe können allerdings auch alle einfach nur mit schwarzer Farbe lasiert werden. Bitte lasst es mich wissen, wenn ihr etwas in der Anleitung vermisst!


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Bücher, die wir lesen (und eine Einladung zu einem Online-Kongress)

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Wir lieben Kinderbücher! Dementsprechend ist unsere Bibliothek in den letzten 5 Jahren recht groß geworden, so dass wir uns etwas überlegen mussten, wo all diese Bücher Platz haben könnten. Manche zogen zu den Großeltern um, andere wurden verschenkt, ein Teil wurde auf dem gemeinsamen Bücherregal einsortiert und eine Auslese von Julias aktuellen Lieblingsbüchern kam in Julias Lese-Ecke. So konnten auch weitere neue Bücher dazukommen.


Da Julia eine begeisterte Gärtnerin ist, war diese Buchempfehlung von einer Freundin ein Volltreffer. Das Tomatenfest* von Satomi Ichikawa ist eines der entzückendsten Kinderbücher die ich bisher gesehen habe. Die Geschichte erzählt von einem jungen japanischen Mädchen, das aus dem Supermarkt unbedingt eine kleine Tomatenpflanze mit nach Hause nehmen möchte welche es dann umsorgt und in den Ferien sogar zu ihrer Großmutter mitnimmt. In dieser Geschichte steckt nicht nur die Liebe eines Mädchens zu einer Pflanze, sondern auch ein Stück japanische Kultur. (Auf diesem Weg bedanke ich mich noch einmal für Deinen tollen Buchtipp, liebe M.!)


Auch ein entzückendes Buch ist die Geschichte über Gerda Gelse von Heidi Trpak und Laura Momo Aufderhaar. Auf 24 Seiten verrät die Autorin mit einer Ladung Humor viel Interessantes über Stechmücken und auch, wie diese auf 35 Sprachen genannt werden. Ein wahrlich bestechendes (Sach-)Bilderbuch für Kinder ab ca. 4,5-5 Jahren.


Dieses Buch* bekam Julia zu Ostern und obwohl ich auf den ersten Blick befürchtete, der Text wäre zu lang zum Vorlesen, musste ich überrascht feststellen, dass es gar nicht so lang ist. Außerdem lässt sich das Buch auch kapitelweise wunderbar erzählen. Das Buch von Christina Björk und Lena Andersonüber das Mädchen Linnéa, das eine leidenschaftliche Gärtnerin ist, macht richtig Lust selbst alles mögliche keimen und grünen zu lassen und gibt auch Tipps, wie Pflanzen gepflegt werden können.


Linnéa zeigt auch einige Experimente mit verschiedenen Pflanzen, so probieren wir uns auch durch sämtliche dieser Ideen und ließen z.B. Bohnen, Linsen und Erbsen gemeinsam keimen, um zu sehen, wie lange sie dazu brauchten.


Vor einigen Jahren habe ich ihr dieses Buch* vorgelesen, diesmal steht es allerdings als Erstlesebuch auf Julias Bücherregal. Da Julia bereits einzelne Wörter liest, ist der Text genau passend: nicht zu viel, dafür in großen Buchstaben gedruckt. Außerdem liebe ich die Zeichnungen von Anne Möller und auch die Art, wie das Wunder des Wachsens und Werdens jungen Lesern nahegebracht wird.


Zur Julias Lieblingsbüchern gehören auch die Geschichten aus der Conni-Reihe*. Was mich auch nicht wundert, immerhin ist die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen aus dem Buch, Conni und Julia recht groß. Auch ich mag die Erzählungen über Conni und ihre Familie, da diese stark aus dem Alltag gegriffen sind und daher über Geschehnisse und Gefühle erzählen, die auch Julia oft beschäftigen.


Um gemeinsam Bücher anzuschauen kann es nie zu früh sein, daher hat auch Jakob bereits sein erstes Buch in seinem Buchkorb stehen. Black & White* von Tana Hoban ist ein Bilderbuch mit einfachen, stark kontrastierenden schwarz-weißen Bildern von Alltagsgegenständen, Tieren und Pflanzen und somit bereits auch für Neugeborene wunderbar geeignet.

P.S.: Zum ersten Mal nehme ich bei einem Online-Kongress als Referentin teil, bei dem ich zum Thema Montessori-Pädagogik und Montessori für zu Hause befragt werde. Dieser Eltern-Kind-Bindungs-Konress startet übrigens am 31. Mai, also morgen (und dauert bis zum 9. Juni), wo ich Euch recht herzlich einladen möchte, aber auch, um den anderen 21 Referentinnen und Referenten rund um das Thema Kind, Eltern und Beziehung zuzuhören. Der Online-Kongress ist am jeweiligen Tag immer kostenfrei. Hier könnt ihr Euch anmelden.

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Ein Film über unser Montessori Zuhause

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Ich werde immer wieder darauf angesprochen, wie eine Vorbereitete Umgebung zu Hause auf engem Platz möglich ist. Also habe ich den Knopf an meiner Kamera von Foto auf Video Modus weitergedreht um Euch zu zeigen, dass auch wir nicht so viel Platz zu Hause haben, wie es oft auf meinen Fotos rüberkommt. Hier also ein kurzer Film bei dem ich Euch in unser Heim und unseren Alltag einladen möchte.


Das Oktaeder Mobile (2)

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Diese Woche bot ich Jakob das zweite Mobile in der Serie an: das Oktaeder Mobile. Es ist genauso einfach wie das Munari Mobile und doch so begeisternd für ein Neugeborenes.

Die kräftigen Farben helfen ihm zu fokusieren und die Primärfarben Rot, Gelb und Blau unterstützen seine ungeübten Augen um zwischen den Farben klar zu unterscheiden. Es macht auch wirklich Sinn, die Oktaeder aus metallischem Papier anzufertigen, denn erst durch das Reflektieren des Sonnenlichtes werden die Körper als solche, von unten betrachtet, wirklich sichtbar. Was den Zeitpunkt betrifft, um ihm ein weiteres Mobile aus der Serie anzubieten, so halte ich mich nur ungefähr an die empfohlenen 2 Wochen Abstände. Viel lieber beobachte ich Jakob, um zu spüren, wann er für ein weiteres Angebot bereit ist, was auch von Mobile zu Mobile unterschiedlich sein kann.

Es ist faszinierend zu sehen, wie konzentriert er mit seinen gerade mal 6 Wochen die Bewegungen der Oktaeder im Blick hält. Ich habe ein kurzes Video (das Ihr wahrscheinlich bereits im Haus-Tour-Video gesehen habt) darüber gemacht um Euch seine Konzentration zu zeigen:


Auch das Oktaeder Mobile lohnt sich selber zu basteln. Für die Materialienanschaffung werden lediglich benötigt:
Hier eine tolle Anleitung von Little Red Farm und ein anschauliches Diagramm von Villa Maria Web, wie das Mobile aufgehängt wird.

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4 Waschtisch-Ideen für kleine Badezimmer

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Du möchtest für deine Kinder einen Waschtisch einrichten, hast aber dafür kaum Platz in Deinem Badezimmer? Dieses Problem kenne ich all zu gut. Auch wir hatten in unserer alten Wohnung keinen Platz für den Waschtisch im Badezimmer, da jede Wand in diesem Raum mit Einbauschränken zugebaut war. Für Julia richteten wir daher den kleinen Waschtisch direkt vor dem Badezimmereingang ein. Es wäre sicher besser gewesen, ihn im Badezimmer zu haben, aber es gab eine Menge Punkte, die mir viel wichtiger waren und die ich bereits hier zusammengefasst habe.

Ich habe also nach Ideen gestöbert, welche Lösungen es gäbe, wenn nur sehr wenig Platz im Badezimmer zur Verfügung steht und auch die Fliesen nicht unbedingt angebohrt werden sollten:

1. // Dieser kleiner Beistelltisch ist gerade mal 45 cm breit, lang und auch hoch und nimmt daher relativ wenig Platz ein. Wir hatten damals so eine Schüssel mit Henkel die sich als sehr praktisch erwiesen hat, denn so konnte Julia sie gut tragen und ausleeren. Der Krug passt nicht nur farblich wunderbar zum Set, er hat auch die passende Größe für kleine Hände und kann gut mit beiden Händen getragen werden. Ein kleiner Eimer* unter dem Tisch macht Sinn, denn so können Kinder das Wasser gleich dort ausleeren. Außerdem lieben es so junge Kinder, schwere Gegenstände zu tragen und so kann ein Eimer voll Wasser ihrem Bedürfnis genau gerecht werden. Auch eine kleine Seife, eventuell auch eine kleine Nagelbürste haben noch Platz in einer kleinen Schale.


2. // Auch dieser kleine Hocker (auch hier erhältlich*) ist gerade mal 45 cm hoch und hat somit eine passende Höhe für ganz junge Kinder. Außerdem lässt sich auf den Sprossen mithilfe einer Holzplatte eine weitere Ablagefläche einrichten. Dazu passen eine schöne Schüssel, ein handlicher Krug (oder von hier*), ein herziges Schälchen und ein kleines Stück Seife. Der Spiegel lässt sich auch an die Wand montieren, wobei die Stütze dann auch als Ablagefläche z.B. für eine kleine Haarbürste* dienen kann, wie es auch auf den Fotos auf der Webseite zu sehen ist.

3. // Der runde Hocker (in anderen Farbvarianten auch hier zu finden*) ist auch nur 45 cm hoch, worauf diese Schüssel (Durchmesser 24 cm) und dieser wuderschöne Krug wunderbar Platz haben. Sollten die Fließen unversehrt bleiben, finde ich diesen selbstklebenden Spiegel, dazu Seifenschale und Haken (auch hier anzufinden*) als eine praktische Lösung. Die farblich dazu passende Seife habe ich hier, das kleine Handtuch hier gefunden.

4. // Dieser, nur 42 cm hohe Hocker ist klappbar und lässt sich somit bei Bedarf auch schnell wegräumen. Dazu fand ich eine wunderschöne Schüssel* und einen kleinen, handlichen Krug, sowie eine kleine Schale, eine Seife und auch einen selbstklebenden Haken mit Handtuch. Ein Spiegel kann auch woanders, mit einer Haarbürste oder einem Haarkamm angeboten werden und muss nicht unbedingt beim Waschtisch stehen.

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Was ist Praktisches Leben? Und warum ist es so wesentlich?

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"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."
"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."

"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."- Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen

Als sie noch um einige Jahre jünger war, standen für sie auf Tabletts angerichtete praktische Übungen auf ihrem Regal. Doch sie zeigte nicht allzu lange Interesse an diesen. Sie liebte es zwar zu Löffeln, zu Sortieren und Gießen, aber sie wollte lieber echte Arbeiten in unserem Alltag verrichten. Egal was ich im Haushalt machte, sie wollte mit dabei sein und zu unserem Familienalltag beitragen. Sich nützlich und fähig fühlen.


Daher gibt es bei uns schon lange keine auf Tabletts angerichteten Schütt- oder Löffelübungen mehr, vielmehr sind diese Übungen bereits Teil unseres täglichen Lebens. Wenn sie Socken sortieren, am Tisch Wasser einschenken oder gar den Tisch für das Mittagessen decken möchte, stellen wir zwar alles, was sie zum Arbeiten braucht, in einem Korb oder auf einem Tisch und auf einem Tablett bereit, doch nach getaner Arbeit räumen wir alles Material gemeinsam wieder weg.


Praktisches Leben ist so viel mehr als Löffel-, Gieß- oder Sortierübungen. Es bedeutet, Verantwortung über die Umgebung, über sich selbst und auch über die Gemeinschaft zu übernehmen. Es bedeutet, die Hände sinnvoll zu gebrauchen.


"Bei den Übungen des praktischen Lebens sehen wir, dass die Kinder einen natürlichen Antrieb haben, ihre Bewegungen und ihr Gleichgewicht zu perfektionieren. Daraus können wir schließen, dass jede Entwicklung der Bewegung mit einem intelligenten Ziel verbunden sein muss. Das ist der richtige Weg der Entwicklung." - Maria Montessori: London Lectures 1946

Sie will Fenster putzen, ihren kleinen Tisch abwaschen, uns am Mittagstisch Wasser einschenken und die Suppe in die Teller schöpfen. Sie will Socken sortieren, die Lederschuhe polieren und die Terrasse aufkehren - vorausgesetzt, es war ihre Wahl. Sie nutzt jede Gelegenheit um sich sinnvoll zu bewegen und dabei so genau zu sein, wie sie es nur kann. Manchmal wischt sie dann das Fenster an der gleichen Stelle zig mal, wäscht den Teller länger als wirklich nötig und kehrt voller Eifer und mit Luftsprüngen die Terrasse auf, nur weil sie so viel Freude an den Bewegungen hat.


Gestern bat sie mich, ihr zu zeigen, wie sie die Bodys ihres Bruder bügeln kann und bügelte diese voller Eifer, konzentriert und gute 45 Minuten lang. Auch wenn sie das heiße Eisen hier und da zu spüren bekam, machte sie weiter und versuchte noch genauer zu arbeiten. Sie sucht nach immer größeren Herausforderungen. Aufgaben, an denen sie wachsen kann. Je mehr sie sich im Familienalltag beteiligen kann, umso achtsamer geht sie mit den Werkzeugen um. Und je mehr ich ihr zutraue, umso selbstbewusster wird sie und so unendlich stolz auf das Ergebnis, auf ihr Können.

"Die Aufgabe des Kindes besteht darin, den Menschen zu schaffen, zu dem es werden muss. Während Erwachsene arbeiten, um ihre Umwelt zu verbessern, arbeiten Kinder, um sich selbst zu verbessern. Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter gerne beschäftigen wollen: Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind." - Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen

Dem Rhythmus meines Babys vertrauen und ihm folgen

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Montessori bedeutet, dem Kind folgen. Darauf zu vertrauen, dass es intuitiv weiß, was das Beste für es ist. Was Jakob betrifft, bedeutet das für mich, ihn zu beobachten um zu verstehen, was er gerade braucht. Daher stille ich ihn nach Bedarf anstatt mich an irgendwelche Zeitangaben zu halten und lasse ihm über, wann und wo er einschlafen will.

Tagsüber schläft er recht viel und am liebsten auf seinem Schafsfell auf dem Boden, doch nachmittags, wenn auch seine lebhafte Schwester zu Hause ist, muss ich darauf achten, dass er sich trotz des lauten Singens und Herumhüpfens um ihn herum ausruhen kann. Manchmal lege ich ihn dann auf sein "Floorbed" oder binde ihn an mich in einem Tuch, so kann er wenigstens ein kurzes Powernapping machen.

In der Nacht schläft er eigentlich auch, wird nur lediglich dann unruhig, wenn er Hunger bekommt, schläft aber nach dem Stillen wieder weiter.


Zu meiner Erleichterung klappt auch das Stillen wunderbar. Ich biete ihm die Brust dann an, wenn er das Bedürfnis danach hat und überlasse es ihm auch, die Brust zu nehmen und wieder loszulassen, wenn er satt ist oder eine Pause benötigt. Das Stillen dauert daher recht lange, aber ich kann mich erinnern, dass es damals bei Julia auch so war. Sogar das ewige Spucken nach dem Trinken erinnert mich an diese Zeiten. Daher ist unser Topponcino ständig in der Wäsche und somit riecht es eher nach Waschmittel statt nach mir. Das finde ich schade.


Die Abende ziehen sich oft in die Länge. Denn trotz frischer Windeln, trotz vollem Magen, sanfter Bauchmassage und ganz viel Körpernähe fängt er an bitterlich zu weinen. Ich denke, er verarbeitet lediglich seinen Tag. Auch wenn dieser meinem Empfinden nach recht ruhig war, sind für ihn der Rasenmäher im Hof, die Stimme des Nachbars oder die Geräusche eines Müllautos ganz neue Eindrücke. Auch Julia weinte in diesem Alter abends und damals machte mich ihr Weinen nervös. Ich dachte, ich müsste dafür sorgen, dass das Weinen aufhörte und zwang ihr die Brust auf, wickelte sie lieber 3 mal und lief mit ihr im Arm ganz besorgt auf und ab.

Vielleicht, weil ich in den letzten 5 Jahren durch Julia vieles erfahren durfte, macht mich Jakobs Weinen nicht mehr nervös. Ich beobachte ihn, ob er vielleicht doch Hunger bekommt, ob er ein größeres Bedürfnis nach Körpernähe hat oder von Bauchweh geplagt ist. Aber ich bleibe geduldig, versuche ihn nicht vom Weinen abzuhalten, höre ihm liebevoll zu und versuche ihm so die nötige Geborgenheit zu geben. Ich lasse ihn seinen Kummer erzählen und versichere ihm auch, dass ich für ihn da bin.

Ich finde es wichtig, auf sein eigenes Gefühl zu hören um sein Baby zu verstehen und ihm zu vertrauen. Dennoch möchte ich diese drei hilfreichen Bücher allen frischgebackenen Eltern ans Herz legen: Dein Baby zeigt Dir den Weg* und Ein guter Start ins Leben* von Magda Gerber sowie das Buch Warum Babys weinen* von Aletha J. Solter ermutigen nicht nur dem natürlichen Rhythmus des Babys zu folgen, sondern auch, sich auf diese wunderbare gemeinsame Reise mit ihm entspannt einzulassen.

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Die Bedeutung der Bewegung - und ein Wobbel Giveaway

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So wie die meisten Kinder, bewegt sich auch Julia unglaublich viel und auch gerne. Sie klettert und balanciert auf Baumstämmen, sie hüpft und tanzt während sie die Terrasse aufkehrt und setzt sogar beim Kugelbahn-Bauen ihren ganzen Körper ein. Sie lässt so gut wie keine Rampe aus um darauf rauf und runter zu laufen und zu Hause wäscht sie gerne das Fenster, wobei sie ihre Arme so richtig in Bewegung setzen kann. Bewegung ist für sie ein Muss. Ein Grundbedürfnis. Nicht nur für ihren Körper, sondern auch für ihren Geist.

"Beobachtungen an Kindern aus aller Welt beweisen, dass das Kind seine Intelligenz durch die Bewegung entwickelt. Die Bewegung unterstützt die Psychische Entwicklung, und diese Entwicklung findet ihrerseits Ausdruck in weiteren Bewegungen und Handlungen." - Maria Montessori


In einer Montessori Einrichtung können sich Kinder immer frei bewegen, da Bewegung eine sinnliche Aktivität ist, die das Lernen erst überhaupt ermöglicht. Wenn zum Beispiel ein Kinderhaus-Kind gebeten wird, zehn mal zum Regal zu gehen um die Roten Stangen einzeln zu holen und später dann zehn mal zum Regal zurück geht um diese Stangen einzeln weg zu räumen, so ist dies nicht, damit es beschäftig ist. Es wird ihm ermöglicht, die Zahl 10 in sein Muskelgedächtnis einzuprägen. Es sieht 10 Rote Stangen. Es trägt diese 10 Roten Stangen, die sich jeweils in der Länge um 10 cm unterscheiden, einzeln zum Regal und entdeckt dabei das Dezimalsystem nicht nur mit seinem Verstand, sondern spürt es auch mit seinem ganzen Körper.

Bewegung ist also nie ziellos und bedeutet für Kinder so viel mehr, als nur Hüpfen, Ballspielen und Rutschen. Es bedeutet, die Welt, die sie umgibt, zu erobern und sie zu spüren. Es bedeutet, Herr seiner Selbst zu werden und so Stück für Stück seine Unabhängigkeit zu erlangen.

Ich beobachte es auch bei Julia tagtäglich, wie gerne sie tanzt und Purzelbäume schlägt, wie viel Spaß sie dabei hat, die Wäsche aufzuhängen und dabei jedes Stück zig mal schüttelt, mit welchem Eifer sie einen Krug voller Wasser trägt, ganz darauf bedacht, nichts zu verschütten. Sie liebt es, ihre Fähigkeiten zu erproben, sich so richtig körperlich anzustrengen und ist jedes mal ganz bemüht, ihre Bewegungen zu perfektionieren und zu beherrschen.


Jakob bewegt sich mit seinen 2 Monaten vielleicht sogar noch mehr als Julia, obwohl er vorerst nur liegen kann - seine Hände und Füße zappeln jedoch pausenlos. Aber auch seine Bewegungen sind nicht ziellos. Denn so bereitet er seinen Körper für spätere Fähigkeiten vor. So stärkt er seine Nerven und seine Muskeln, die ihm später ermöglichen, sich im Raum zu bewegen. Und alles, was er dazu braucht, ist Zeit und Raum um sich viel und frei bewegen zu können.

Für mich bedeutet dies, darauf zu achten, dass ich Jakob und Julia genau das ermögliche, was sie für ihre natürliche Bewegungsentwicklung gerade brauchen.
  • Was Jakob betrifft, so trage ich ihn sehr gerne im Tragetuch, besonders, wenn ich in die Stadt fahren muss, Zuhause achte ich jedoch darauf, dass er viel auf seinem Rücken auf seiner Krabbeldecke liegt. So hat er viel Bewegungsfreiheit und kann seinen Körper besser spüren.
  • Ich achte auch darauf ihm Babygewand zu kaufen, das ihn in seinen Bewegungen nicht einschränkt. Daher ziehe ich persönlich einfache Hosen dem Strampler vor, auch Kleidung ohne zusätzliche Schleifen, Schnüre oder zu große Knöpfe. Ich besorge ihm auch lieber eine Nummer größere Kleidung, damit  diese etwas lockerer am Körper sitzt. Bei Julia verzichtete ich damals sogar auf Kleider und Röckchen.
  • Was Julia heute betrifft, so binde ich sie stark bei den Haushaltstätigkeiten mit ein. Praktisches Leben bietet so viel! Sie kann so ihre Bewegungen sinnvoll einsetzen, diese perfektionieren, sich spüren und nicht zuletzt, sich fähig und nützlich fühlen.
  • Dazu bereite ich ihr auch eine passende Umgebung vor, wo sie jederzeit Zugang zu ihren Werkzeugen und zu den Alltagsgegenständen hat.
  • Wir sind gerne und viel in der freien Natur. Am allerliebsten jedoch wandern wir und besuchen Wasserfälle, Wälder und Wiesen. In den letzten Monaten kamen diese Wanderungen bei uns wegen Jakobs Ankunft zu kurz, stattdessen nutzen wir die Nachmittage und Wochenenden um viel zu spazieren.
  • Wir lieben Ballspiele, unseren Gummitwist und Frisbee. Ich finde aber auch Spielgeräte wunderbar, die das Balancieren ermöglichen und den Gleichgewichtsinn anregen, wie etwa diesen Roller*, die Balancebank vom Möbelschweden oder den Wobbel von Manine Montessori.  


    Daher freue ich mich ganz besonders darüber, dass ich in Zusammenarbeit mit Leen von Manine Montessori so ein Wobbel unter Euch verlosen darf. An der Verlosung könnt ihr bis zum 20. Juli 2017 (MEZ 24:00) teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt ausschließlich über das untenstehende Formular, völlig unkompliziert, dafür aber sehr diskret. Ihr müsst Euch lediglich über das Formular einloggen und dort die Facebook-Seite von Manine Montessori abonnieren oder "liken". Aber falls ihr Lust habt, mir hier auch einen Kommentar zu hinterlassen, so freue ich mich darüber natürlich sehr.

    Und noch einiges Rechtliches: Ihr könnt an der Verlosung teilnehmen, wenn Ihr einen Wohnsitz in einem der EU-Länder (leider gilt dies nicht für die Schweiz) und Euer 18. Lebensjahr vollendet habt und damit einverstanden seid, dass das Programm mir die ID-Nummer eures Computers anzeigt. Nur so kann ich eine Mehrfachteilnahme verhindern. Die Auslosung erfolgt durch einen Zufallsgenerator und wird am Ende dieses Beitrags bekanntgegeben, der Gewinner via E-Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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    In den letzten Wochen

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    Unser Alltag mit zwei Kindern ist nie langweilig. Es herrscht immer reges Leben in unserem Zuhause, denn mit einem weiteren Kind wächst nicht nur die Familie, auch die Bedürfnisse werden mehr. Andererseits genieße ich die Zeit mit diesen beiden sehr. Julia ist nach wie vor begeistert von ihrem kleinen Bruder, von Eifersucht ist keine Spur zu sehen. Sie umarmt, küsst, liebkost und singt für ihn und er wiederum lächelt sofort, wenn er sie sieht. Da ich selbst Geschwister habe, weiß ich, sie werden sich nicht immer so gut verstehen, aber ich hoffe dennoch, dass sie immer zusammenhalten werden.


    Was das Zusammenhalten betrifft, so feierten wir letzte Woche unseren 10. Hochzeitstag. Noch bevor wir Eltern wurden, verbrachten wir unsere Hochzeitstage in einem schicken Restaurant. Diesmal in der Gesellschaft dieser beiden wunderbaren Kindern bei einem gemütlichen Picknick im Park. Das war auch Jakobs allererstes Picknick und er hat es sichtlich genossen, die Natur in aller Ruhe zu beobachten und zu spüren.


    Zuhause hängte ich vor gut zwei Wochen das Gobbi Mobile über seinen Spielbereich. Für mich sehr spannend zu beobachten, dass er sämtliche Mobiles genauso gerne im Spiegel betrachtet, als auch von unten. Allerdings sind bei uns diese Mobile kein Dauerangebot. Es gibt Tage, wo er wirklich konzentriert diese Mobiles anschaut, aber auch solche, wo er keinerlei Interesse daran zeigt. Diese Woche werde ich ihm die Tänzer anbieten, aber ich denke, allzu lange werden ihm diese Art von Mobile nicht mehr ausreichen, denn letzte Woche entdeckte er zum ersten Mal seine kleine Faust.


    Dieser Altersunterschied zwischen Jakob und Julia ist sehr interessant. Der eine ist gerade erst in der ersten Entwicklungsperiode angekommen, während die andere auf dem Sprungbrett zur zweiten ist. Julia kommt nächstes Jahr in die Schule und ich merke ganz stark, was das bedeutet. Sie interessiert sich immer weniger für ihr Spielregal, umso mehr für zwischenmenschliche Beziehungen. Sie verbringt viel Zeit in unserer Gesellschaft, möchte bei unseren alltäglichen Gesprächen teilhaben und sie stellt auch immer mehr in Frage, was gerecht ist und was nicht. Wenn wir also Zeit miteinander verbringen, kommen ganz oft spannende Gespräche zustande die mich zwar manchmal ganz schön herausfordern, die ich aber dennoch genieße.

    Zur Zeit ist sie Feuer und Flamme, mit der Nähmaschine zu arbeiten. Neulich nähten wir für den Sohn unseres Nachbarn, der gerade mal 1,5 Jahre alt ist, diese Reis-, Kichererbsen- und Linsensäckchen womit er seiner Vorliebe für das Werfen auch Zuhause nachgehen kann. Julia nähte die Einfärbigen, ich die Karierten und Gemusterten.


    Diese hübschen Kaleidozyklen bastelten wir vorgestern. Ich liebe solche mathematischen Besonderheiten. Kaleidozyklen (Flextangles) sind Ringe die aus einer geraden Anzahl von Tetraedern bestehen und die unendlich lang gedreht werden können. Wenn sie auch noch bunt angemalt sind, ergeben sie beim drehen ein schönes Muster. Auf Instagram habe ich ein kurzes Video darüber hochgeladen, wie sie ausschauen, wenn sie gedreht werden. Wenn ihr Lust habt, diese auch auszuprobieren: hier ist die Vorlage, die wir dazu verwendet haben.

    Wenn Großeltern nicht den Montessori-Weg gehen

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    Neulich verbrachte Julia einige Tage bei ihren Großeltern am Land. Sie liebt es, dort zu sein, denn für sie ist es wie Urlaub, wo sie rund um die Uhr verwöhnt wird. Bei Oma und Opa gibt es kein Spielregal und auch die Spielsachen sind wesentlich anders als hier Zuhause. Zudem werden ihr dort am Tag 5-6 Bücher vorgelesen und sie bekommt Lob in Hülle und Fülle. Bei den Großeltern ist es eben anders als Zuhause. Aber das ist okay. 

    Als die Großfamilie von unserem Montessori-Weg erfuhr, war sie sehr skeptisch, so dass es recht schwer war, darüber zu reden. Es war für sie nicht nachvollziehbar, warum wir beschlossen, auf das Lob zu verzichten und warum wir Julia so gut wie nie den Fernseher einschalten. Seitdem sind viele Jahre vergangen und da Julias unglaubliche Lebensfreude, ihre Selbstständigkeit und ihr ganzes Wesen für sich sprechen, werden all diese Themen in der Familie nicht mehr in Frage gestellt. Sie wird zwar von Oma und Opa oft gelobt, kommt dort manchmal um einiges später ins Bett und bekommt auch mehr Süßigkeiten, als Zuhause, aber sie hat liebende Großeltern, was mir so viel wichtiger ist.

    Was Julia selbst betrifft, so machte ich mir früher Sorgen, dass es sie verwirren würde, wenn sie unterschiedlichen Umgang innerhalb der Familie erfährt. Als sie jünger war, merkte ich tatsächlich, dass sie 1-2 Tage gebraucht hat, um Zuhause wieder in die Routine zu finden. Heute mache ich mir keine Sorgen mehr, denn ich sehe, je älter sie wird, umso besser kann sie damit umgehen. Außerdem verstehe ich jetzt auch, wie wertvoll eine gute Beziehung zwischen uns Eltern und ihr ist, denn umso leichter können wir sie loslassen. Und es ist für sie doch eine Bereicherung, auch etwas anderes erfahren zu dürfen, zu anderen Menschen in der Familie eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen zu können.

    Seit ich mich unter tragischen Umständen von meiner wunderbaren Mama verabschieden musste, sehe ich das ganze sowieso ganz anders und bin letztendlich unglaublich dankbar dafür, dass meine Kinder überhaupt noch Großeltern haben. Vor allem solche, die sie so sehr lieben.

    Jakob entdeckt seine Hand

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    Vor wenigen Wochen entdeckte Jakob seine rechte Hand. Bis dahin nuckelte er nur genüsslich an seiner Faust, doch dann begann er die Hand mit den Augen zu fixieren und immer ruhiger vor seinem Gesicht zu halten. Er war so fasziniert von seiner Entdeckung, dass er jede Gelegenheit dafür nutze, diese kleine Hand ganz genau zu betrachten.

    Seit einigen Tagen versucht er bereits nach Gegenständen zu greifen. Zunächst war es mein Gesicht, das er versuchte zu erreichen während ich mich mit ihm "unterhielt", aber als ich merkte, dass er seine kleine Hand auch bereits aufmachte, hielt ich ihm in greifbarer Nähe seine kleine Rassel hin und verharrte in dieser Distanz. Er probierte immer wieder, die Rassel zu berühren, hob die Hand zielgerichtet bis es ihm, nach einigen Versuchen schließlich auch gelang, diese zu packen. Ich mag diese Rassel, weil sie einfach ist und die perfekte Größe für kleine Babyhände hat. Und ich liebe dieses Foto! Ist diese Konzentration in seinem Gesicht nicht wunderbar?


    Interessanterweise ist es deutlich zu merken, dass er gleichzeitig zu seiner neuen Errungenschaft auch viel weiter sehen kann als bisher. Auch wenn er auf seiner Decke liegt, ich aber stehe, lächelt er zurück und schaut auch viel interessierter aus dem Tragetuch, wenn wir mit der U-Bahn unterwegs sind.

    "Als unentwickeltes Werkzeug kann die Hand des Kindes zuerst nur unpräzise Bewegungen ausführen. Diese Bewegungen passen annähernd zu dem Grad der Information, den das Gehirn des Kindes aufzunehmen in der Lage ist: zuerst nur das Gefühl der Oberflächenstruktur von Dingen und die Empfindung seines Daumens im Mund. Deshalb passt der Grad der Muskeltätigkeit und -koordination zum Grad der geistigen Entwicklung, und Hand und Gehirn arbeiten in Übereinstimmung."- Polk Lillard / Lillard Jessen, Montessori von Anfang an


    Seitdem ist, sobald er wach ist, seine Hauptbeschäftigung, seine kleinen Hände zu erforschen. Also bastelte ich ihm diese Woche ein taktiles Mobile: das Mobile mit den 3 primärfarbenen Bällen. Üblicherweise sind die "Bälle" aus Holz, da ich aber keine Möglichkeit hatte, diese aus Holz anzufertigen, bastelte ich sie aus dickem Filz. Filz ist zwar nicht ganz so schwer wie Holz, aber ich dachte, so kann Jakob unterschiedliche Texturen spüren und auch die Bälle knallen nicht so laut aufeinander.

    Ich fand keine Anleitung im Internet, also fragte ich Julias Kinderhaus-Pädagogin um Rat, welche auch das AMI-Diplom für 0-3 absolvierte und musste mir auch etwas selbst einfallen lassen, wie ich diese Bälle ohne Klebstoff fixieren konnte. Aber das lange Überlegen hat sich gelohnt und ich schaffte es, das Mobile innerhalb eines Vormittages fertig zu stellen. Ich kann Euch gerne eine Anleitung schreiben, denn das Mobile ist wirklich fantastisch!


    Diese taktile Mobile hängen klarerweise tiefer als die bisherigen, visuellen Mobile, außerdem hängen sie an einem elastischen Band, damit sie nachgeben können, wenn das Baby daran zieht.

    Ich habe Euch ein Video gemacht um zu zeigen, was dieses Mobile kann. Bitte beachtet diesen wunderbaren Eifer, den Augenblick, als er seine Faust bewundert und seine zielgerichtete Bewegung, wie er verucht, den roten Ball zu berühren. Dieser mitgegebene innere Bauplan ist bewundernswert!


    "Irgendwann, wenn das Kind nach einem Objekt schlägt und danach greift, kreuzen seine Hände seinen Blick. Es entdeckt etwas, das noch Interessanter ist als das Objekt, das es erreichen wollte. Er hat seine Entdeckung der menschlichen Hand begonnen, mit ihren erstaunlichen Fähigkeiten als Werkzeug und als Quelle von Informationen über die Welt." - Polk Lillard / Lillard Jessen, Montessori von Anfang an

    Fundstück der Woche - und Ideen, wofür wir es verwenden

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    Ich liebe es, unser Zuhause nach Montessori zu gestalten. Und damit meine ich nicht, die Regale meiner Tochter mit Montessori-Materialien zu füllen, sondern nach Ideen zu suchen, wie ich unser Zuhause für meine Kinder schöner und praktischer gestalten kann. Daher durchstöbere ich von mal zu mal die Gänge von Möbelhäusern, Geschirrläden und sogar von Baumärkten und lasse mich inspirieren. Da mir oft viele Ideen einfallen, wie sich so manche Produkte in unserem Heim nützlich machen könnten, möchte ich eine kleine Serie dazu starten und zeigen, wie vielseitig Montessori für zu Hause sein kann.


    Weil ich befürchte, dass es bald wieder aus dem Sortiment genommen wird (wie immer wieder mal einige ihrer Produkte), zeige ich gleich als erstes dieses kleine, einfache Bambus Tablett vom Möbelschweden und einige Ideen, wie wir es verwenden. Es hat zwar keine praktischen Henkel zum Tragen, jedoch eine passende Größe, weswegen es bei uns gerne als Arbeitsbereich beim Fädeln oder beim Bügelperlenstecken eingesetzt wird. Selten, dass ein Tablett so einen niedrigen Rand hat, umso größer ist meine Freude über dieses Fundstück. Der niedrige Rand hindert Julias Hände nicht bei der Arbeit, verhindert jedoch, dass Perlen davonrollen.


    Es ist aber auch dann im Einsatz, wenn Julia sich im Haushalt beteiligt, wie etwa beim Vorbereiten von Servietten für den Mittagstisch.


    Aber auch um ihr einen Snack anzurichten, ist die Größe des Tabletts ideal. (Den Nussknacker gibt es leider nicht mehr beim Möbelschweden, ähnliche Nussknacker findet ihr jedoch hier* oder hier*. Die Schälchen sind von hier.)

    Meine Schwester schenkte uns einen Korb voller wunderschöner Meeresschätze als Mitbringsel aus ihrem Urlaub. Damit Julia die Schönheit und Regelmäßigkeit dieser Schätze weiter entdecken kann, füllte ich dieses kleine Tablett mit Sand und zeigte Julia, wie sie vorsichtig Abdrücke und Muster mit den Muscheln und Schnecken machen kann.

     
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    Auf ihrem Regal (5,5 Jahre alt)

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    Julia startet im September in ihr letztes Jahr im Kinderhaus und lässt es uns deutlich spüren, dass sie bereits auf dem Sprungbrett zur 2. Entwicklungsperiode ist. Ich merke an ihr, dass sie andere Bedürfnisse hat und viel weniger Interesse an ihrem Spielregal zeigt. Sie sucht vermehrt unsere Gesellschaft, beteiligt sich gerne bei Aufgaben rund um unser Familienleben an unserer Seite und wenn sie sich doch zurückzieht, dann bastelt sie, faltet sie oder macht Handarbeiten während sie Musik hört. Daher habe ich eine kleine Veränderung in ihrem Zimmer vorgenommen.


    Da auf dem größeren Brusali-Regal mehr Platz ist, habe ich ihr die Handarbeiten und Bastelmaterialien hier eingeräumt, auf dem niedrigeren Brusali kamen dann die wenigen Spielsachen, von denen sie sich noch nicht so gerne trennen möchte.

    1. // Noch immer eine ihrer Lieblingsarbeiten: Bügelperlen auslegen. Das Glas mit den Bügelperlen, die Zange (von DM) und eine kleine Schüssel kamen auf ein kleines Tablett, wo Julia auch direkt arbeiten kann.


    2. // Ihre Aquarell-Buntstifte* sind nach wie vor in kleinen Gläschen nach Farben sortiert. So präsentiert sind sie schön und auch einladend. Damit Julia nicht immer alle Gläschen zum Tisch tragen muss, habe ich ihr ein kleines Holztablett bereitgestellt, wo sie ausgewählte Stifte sammeln und praktisch zum Tisch tragen kann.

    3. // Ein kleiner Korb mit Makrameegarn*, eine Rolle Washi-Tape und einige bunte Holzperlen im Glas um hübsche Armbänder zu knüpfen. Es ist nicht nur eine passende Herausforderung für die Hände sondern auch eine meditative Handarbeit.


    Den Makrameegarn habe ich auf ein Stück Pappe aufgewickelt und in ein Glas gesteckt, auf dem Deckel ein Loch hineingestanzt. So kann sich Julia den Garn leichter portionieren.


    Den Wellenknoten zeigten ihr die Pädagogen im Kinderhaus, ich zeigte ihr noch den abwechselnden Kreuzknoten für flache Armbänder. 

    4. // Zwei Stück Baumwollkordeln* in verschiedenen Farben und ein Buch über Knoten* mit Anleitung. Ein wirklich tolles Buch mit den verschiedensten Knotentechniken, deren Anleitung in einzelnen Bildern gezeigt wird.


    Damit sie gleichtzeitig Knoten binden und die Anleitung bequem im Buch mitverfolgen kann, habe ich ihr einen zusammenklapbaren Tablet-Halter besorgt Die Kordeln sind in zwei unterschiedlichen Farben, damit Julia nachvollziehen kann, welches Seil in welche Richtung geführt werden soll und sind auch relativ dick, damit sie die Knoten leicht wieder aufmachen kann.

    5. // Ein Korb mit 2 Strickgabeln in verschiedenen Größen*, dazu Wolle in 2 verschiedenen Farben. Lange musste ich überlegen, wie ich ihr die Luftmaschen zeigen kann, welche Bewegungen meine Hände beim Häckeln machen.


    Denn während die eine Hand die Wolle leicht spannen muss, muss die andere Hand die Nadel geschickt drehen um die Wolle durch die Masche ziehen zu können. Es klappte ihr zwar nicht auf Anhieb, aber nach 2 Tagen üben gelang es ihr, ihre ersten Luftmaschen zu machen und sie strahlte vor Stolz! Hier eine Anleitung für die Luftmaschen und hier eine, um ein schönes Armband aus Wolle zu häkeln.


    6. // Eine kleine Schachtel mit einem Sammelsurium von Washi-Tapes*. Sie liebt diese Tapes und verwendet sie auch vielseitig. Nicht nur um zu kleben, sondern auch um zu verzieren oder für Bildcollagen, zum Beispiel als Kerzen.

    7. // Nichts Neues, aber neu entdeckt: Sticken! Dafür liegen ihr ein Stickrahmen* mit Stickstoff*, eine spitze Nadel im Nadelkissen, Stickgarn, eine Fädelhilfe und eine winzige Nähschere bereit.


    Ich habe ihr keine Motive vorgegeben, weil ich das lieber ihrer Kreativität überlassen möchte, allerdings habe ich ihr einige neue Sticharten gezeigt, womit sie arbeiten kann.

    8. // Lufthärtende Modelliermasse* in einem Glasbehälter, dazu eine kleine Sprühflasche mit Wasser und ein Plastiktablett zum Arbeiten. Modelliermasse ist nicht so weich wie Knete, sodass sie etwas fester gedrückt werden muss und somit eine andere haptische Erfahrung bietet. Falls die Masse bei der Arbeit zu trocknen beginnt, kann Julia sie mit etwas Wasser besprühen.

    9. // Eine Zick-Zack-Schere und eine Papierschere, die die passende Größe für Julias Hände hat.

    10. // Ganz Klassisch: Wasserfarben mit herausnehmbaren Farbnäpchen*. Mir ist jedoch eine wirklich gute Qualität wichtig. Dazu ein Glas für das Wasser und einige unterschiedliche Pinseln.


    11. //  Wasservermalbare Wachspastelle* in leuchtenden Farben. Ein wunderbares Malmaterial. Mit der kleinen Sprühflasche lässt sich das Wasser gleichmäßig auf dem Bild verteilen, so konnten wir eine neue Technik ausprobieren und die Zeichnung, durch Zusammenklappen des Papiers, spiegeln.

    12. // Da sie immer wieder versucht hat, Papierflieger zu falten, diese jedoch nie wirklich flogen, suchte ich ihr nach einem Buch mit Faltanleitungen* und besorgte dazu auch buntes Papier in verschiedenen Größen. Die Bildanleitungen sind mit etwas Hilfe auch für junge Kinder wunderbar nachvollziehbar und das Buch hält sein Versprechen: die Papierflieger fliegen wirklich alle.

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    Fundstück der Woche - und Ideen, wofür wir es verwenden

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    Julia liebt es auf dem Boden sitzend zu arbeiten. Aber nicht nur beim Lego-Bauen, auch zum Zeichnen und zum Basteln bevorzugt sie den Boden statt einem Sessel. Sie hat zwar einige kleine Teppiche, auf denen sie ihr Kartenmaterial und ihre Bausteine ausbreiten kann, aber zum Basteln und zum Zeichnen sind diese völlig ungeeignet. Also suchte ich nach einer Alternative.

    Die Idee mit dem Frühstückstablett als "Bodentisch" sah ich in einer Montessori-Schule und fand sie schon damals großartig. Die Schule hatte zwar "Bodentische" ganz ohne Rand und sogar stapelbar, ich fand aber auch den hier vom Möbelschweden (DJURA) recht gut, denn die Ränder sind oben und unten nicht so hoch und stören die Ellenbogen nicht bei der Arbeit (und da wir ja nur einen brauchen, ist es auch egal, wenn er nicht zum Stapeln geht).


    Sie liebt es unter uns zu sein und schleppt dafür auch ihren großen Legokorb und einen Teppich, worauf sie arbeiten kann, gerne ins Wohnzimmer. Doch mit Baby auf dem Boden sind die kleinen Legosteine nicht ganz unbedenklich, umso mehr freue ich mich, eine passende Lösung gefunden zu haben.


    Auf diesem kleinen Tisch spielen wir auch gerne zusammen Gemeinschaftsspiele. Es ist einfach bequemer und auch die einzelnen Teile gehen nicht ständig verloren.


    Sie liebt diesen kleinen Tisch und richtet sich gerne etwas darauf zum Arbeiten bereit. Ob zum Armbänder knüpfen, oder mit ihren Bauernhoffiguren zu spielen, oder eben ihr Mikroskop um die Muscheln und Steine genau zu betrachten.


    Wenn es nicht gerade regnet und wir zu Hause sind, ist sie fast immer auf der Terrasse. Dann schnappt sie sich einige Buntstifte, Papier und diesen Tisch, sucht sich einen Platz zwischen den Beeten und Blumentöpfen und zeichnet.


    Die Montessori Mobiles - eine Zusammenfassung und ein Erfahrungsbericht

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    Ich habe es zwar versucht die Mobiles hier auf dem Blog einzeln zu zeigen, aber neben dem Familienalltag habe ich es einfach nicht geschafft, mich selbst einzuholen. Also zeige ich lieber gleich alle Mobiles auf einmal, die ich Jakob angeboten habe. Dies ist aber nicht nur eine Zusammenfassung, sondern auch ein Erfahrungsbericht. Doch bevor ich die Mobiles kurz zeige, möchte ich etwas, für mich wirklich wichtiges anmerken:

    • Ich liebe diese Mobiles und sehe auch, was sie einem Baby bieten können. Dennoch sind es meiner Meinung nach nicht wirklich diese Mobiles, die Montessori für Babys in erster Linie ausmachen. Es kann sein, dass einige Familien nur einige dieser Mobile dem Neugeborenen anbieten und es gibt auch Familien, die keines von diesen haben. Und das ist in Ordnung.
    • Diese Mobile hängen weder über dem Bett noch über dem Wickeltisch, denn sie dienen nicht als Ablenkung und auch nicht als Einschlafhilfe. Sie werden dem Baby in einem Bereich angeboten, wo es diese konzentriert beobachten und sich dabei frei bewegen kann.
    • Es ist ratsam pro Mobile die Figuren auf 5 zu beschränken und dabei solche auszuwählen, über die das Baby etwas von der realen Welt erfahren kann, wie etwa Schmetterlinge, Vögel oder Heißluftballons.


    Das Munari Mobile

    Die ersten 2 Wochen nach der Geburt waren die Zeit des Ankommens. Besonders für Jakob, aber auch für mich war diese Zeit eine große Umstellung. Daher bot ich ihm das Munari Mobile erst in seiner 3. Lebenswoche an. Was ich über das Munari Mobile weiß und wie ich es gebastelt habe, schrieb ich bereits hier.

    Ich hing das Mobile zwar ca. 25 cm hoch über seinen Bauch, aber ich wollte wissen, was er von unten eigentlich sieht und legte mich auch selbst mal unter das Mobile. Zu meiner Überraschung sah ich viel weniger von den Figuren, als von der Seite betrachtet und plötzlich fiel mir ein, dass Jakob das Munari mit Vorliebe durch den Spiegel angeschaut hatte. Er hatte so einen völlig anderen Blick darauf.


    Die Oktaeder

    Die Oktaeder bot ich ihm an, als er bereits 6 Wochen alt war. Ein wirklich wunderschönes Mobile das er gerne betrachtet hatte. Hier ein Video über Jakob mit dem Oktaeder-Mobile und auch einige Gedanken sowie eine Bastelanleitung dazu.


    Das Gobbi Mobile

    Dieses Mobile (nach Gianna Gobbi benannt) besteht aus 5 Styroporkugeln (jeweils 4 cm Durchmesser) die in 5 Abstufungen der gleichen Farbe an einem Stab (32 cm) hängen. Jakob war 2 Monate alt, als ich ihm das Mobile angeboten habe und er verfolgte den dunkelsten Ball am liebsten mit seinem Blick. Die Styroporkugeln wurden durch ein Loch durch die Kugel mithilfe einer langen Nadel  fest mit Garn umwickelt, bis das Loch oben und unten nicht mehr sichtbar war. Der dunkelste Ball hängt am längsten, der hellste Ball am kürzesten. Die Steigung beträgt 45°. Es ist ein visuelles Mobile, das Erfahrungen mit Farbabstufungen bietet. Das Mobile hing, wie auch die anderen Mobiles bisher, ca. 25-30 cm über der Brust von Jakob.


    Die Tänzer

    Wie die Wochen so vergingen, merkte ich, dass er seine Umgebung immer interessierter beobachtete und unsere Bewegungen im Wohnzimmer mit zu verfolgen versuchte. Daher wechselte ich auch das Mobile. Er war 9,5 Wochen alt, als ich ihm die Tänzer gezeigt habe. Dieses visuelle Mobile bewegt sich mehr und auch schneller als die bisherigen, denn die einzelnen Teile der Figuren bewegen sich alle unabhängig von einander. 

    Die Tänzer lassen sich wirklich einfach herstellen. Sie bestehen aus metallischem Papier* in 3 Farben, wobei immer 2 Farben aufeinander geklebt werden, so dass die Vorder- und Rückseite der Figuren unterschiedlich sind. Damit die Tänzer sich wirklich schön bewegen, würde ich einen dünnen Perlonfaden* empfehlen. Hier noch eine Vorlage zum Ausdrucken.


    Das Mobile mit den 3 primärfarbenen Bällen

    Ich wollte Jakob eigentlich noch ein Mobile mit schönen Vögeln basteln, doch er beschloss lieber, seine Hände zu entdecken. So ließ ich es mit dem Vogel-Mobile lieber bleiben und bastelte ihm sein erstes taktiles Mobile. Wie ich bereits hier schrieb, ist dieses Mobile eigentlich aus Holz, doch ich bastelte es aus dickem Filz (3 mm)*. Benötigt habe ich noch eine Puppennadel*, festen Garn, einen Zirkel und Schere, ein Stück Gummiband*, einen Holzstab und Perlonfaden* sowie einen D-Ring oder Schlüsselring. Und da ich es versprochen habe, hier eine Anleitung dazu:


    (2) Kreis-Schablonen aus Pappe anfertigen (mit 4 cm Durchmesser) und den Umriss auf das Filz aufbringen. Ausschneiden. (3) Bei jedem Kreis jeweils einen Radius mit der Schere einschneiden. (4) Die 2 Scheiben zusammennähen, sodass die Nadel einmal durch den 3mm dickem Filzstoff geführt wird (praktisch durch den Durchmesser). (5) Die Scheiben ineinanderfügen (6) und den Garn mit der Nadel ein paar mal um den Stab wickeln, sowie fest zuknoten. Der Mittlere Ball hängt dabei etwas tiefer, als die anderen zwei. (7) Damit die ineinander gefügten Scheiben nicht wegrutschen, die Nadel wie am Bild einmal durch den Stoff und wieder zurück führen, die Garnenden gut miteinander verbinden. Dasselbe auch am "anderen Ende" wiederholen. (8) Wichtig ist, das das Mobile an einem Gummiband befestigt wird. Denn wenn das Baby es ergreift und daran zieht, soll das Mobile nachgeben können.


    Das Mobile wird klarerweise so aufgehängt, dass das Baby die Bälle ergreifen kann. Wenn ihr nur einige dieser Mobile nachbasteln möchtet, dann würde ich euch gerne dieses hier ans Herz legen. Es war so schön zu beobachten, mit welchem Eifer Jakob die Bälle zu erreichen versuchte und wie sich diese dabei gedreht haben. Hier noch das Video von Jakob unter diesem Mobile.


    Die Schelle und der Ring am Band

    Aktuell (mit 3,5 Monaten) sind bei Jakob die Schelle und der Ring am Band. Er liegt gerne unter diesen Mobiles und versucht mit wirklich viel Ausdauer mit seiner Faust die Schelle zu erwischen. Er ist so fasziniert davon, so ein schönes Geräusch selbst erzeugen zu können. Den Ring versucht er mit offenen Händen zu ergreifen und wenn ihm das gelingt, rüttelt er wild daran. Daher ist es auch bei diesen beiden Mobiles wichtig, dass am Ende des Bandes zusätzlich ein Gummiband angenäht wird.

    Ich habe beide Mobiles hier gekauft, doch im Grunde genommen lassen sie sich auch einfach selbst herstellen. Oder ihr bestellt welche bei meiner Schwester, die die Schelle und Ring am Band ebenfalls anfertigt (mit Versand aus Österreich. Aber bitte habt ein wenig Geduld wenn sie nicht sofort antwortet, sie ist noch mit ihrer Familie im Urlaub).

    Wann, wie oft und für wie lange?

    Die Mobiles bot ich Jakob dann an, wen ich den Eindruck hatte, dass es gerade passen könnte. Vielleicht 1-3 mal am Tag. Mal war das direkt nachdem er wach wurde, oder aber nach dem er bereits 3 Stunden wach war. Einmal schlief er sogar unter einem der Mobiles binnen weniger Sekunden ein, ohne einen Mucks zu machen und ohne dass ich es sofort gemerkt hätte. Wenn ihn die Mobiles sichtbar interessierten, blieb ich zwar in seiner Nähe, bemühte mich aber, still zu sein um ihn nicht abzulenken. Da lag er dann unter dem Mobile mal 10 Minuten, mal nur 5 Minuten und mal sogar eine halbe Stunde lang.

    Es gab aber auch Tage, wo er überhaupt kein Interesse zeigte und sofort den Kopf weggedreht hatte und sein Unbehagen kund tat. Die meiste Zeit verbringt er ohnehin im Wohnzimmer unter uns auf seiner Krabbeldecke und obwohl ich diesen Spiegel in seinem Bewegungsbereich mag, finde ich einen schlichten aber robusten Spielbogen für diese Mobiles im Wohnzimmer, wo das Baby bei der Familie sein kann, als eine wunderbare Idee.

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    Montessori von Anfang an - Babys Vertrauen in die Welt

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    "Diese erste Zeit im Leben eines jungen Kindes sind für Kind und Eltern am meisten beeindruckend. Das ist die Zeit, in der die Grundinstinkte der Erziehung geweckt werden und die Bindung beginnt. Es ist die Zeit, in der das Kleinkind Vertrauen in seine Umgebung entwickelt und das Gefühl, dass unsere Welt ein glücklicher Ort ist. Das wichtigste Element in der Umgebung eines jungen Kindes ist die Weisheit des Erwachsenen. Kein Material kann in diesen frühen Monaten und Jahren die Zeit und die Aufmerksamkeit ersetzen." - frei nach Susan Mayclin Stephenson

    Auch wenn ich die Montessori Mobiles durch Jakob neu schätzen gelernt habe, ist es für mich ganz klar: die allerwichtigsten Sinneserfahrungen erfährt er durch die Menschen, die ihn umgeben. Seine Familie, deren Stimmen er bereits in meinem Bauch hörte, deren Gesichter er tagtäglich sieht, deren Hände, die ihn tragen und ihn liebevoll berühren und deren Geruch ihm mittlerweile sehr vertraut ist. Er hat zwar auch einige wenige Greiflinge aus Holz, Baumwolle, Metall und Filz, aber zu seinen Vorlieben gehört noch immer, die eigenen Finger mit seinem Mund zu erkunden.


    Er liebt es unsere Stimmen zu hören. Wenn ich zu ihm spreche oder ihm was vorsinge, beobachtet er ganz aufmerksam die Bewegung meiner Lippen. Ich erzähle ihm gerne, was um ihn herum gerade passiert und auch Julia erzählt ihm, was es alles in seinem schwarz-weißen Büchlein zu sehen gibt. Ich denke, es ist nie zu früh, bereits mit so jungen Kindern Bücher gemeinsam anzuschauen.

    Ein liebevoller, sanfter und respektvoller Umgang von Anfang an gibt einem jungen Kind ein tiefes Vertrauen in seine Umgebung. Besonders, wenn es um Kommunikation und seine Pflege geht, denn für ihn bedeuten diese die Welt. Daher erzähle ich ihm oft, was um ihn herum passiert oder was ich mit ihm gerade tue. Ich teile ihm mit wenn ich ihn hochhebe oder hinlege und auch wenn ich ihm sein Gewand an- und ausziehe. Seine Pflege ist so wichtig für ihn. Nicht nur körperlich, sondern auch für unsere Bindung, für sein Selbstwertgefühl. Daher hängt auch kein Mobile über seinem Wickelplatz, damit wir auch hier aufeinander eingehen können.


    Ich trage ihn sehr gerne im Tragetuch, dennoch verbringt Jakob zu Hause viel Zeit auf seiner Krabbeldecke am Wohnzimmerboden. Als Julia so alt war, war der Gedanke, mein Baby auf den Boden zu legen, noch sehr befremdlich. Diesmal jedoch fühlt es sich für mich ganz natürlich an. Von hier aus kann er nicht nur uns und den Raum besser beobachten, sondern auch seinen Körper besser spüren.

    Hier liegt er, wenn ich das Mittagessen koche oder die Wäsche zusammenlege und ab und zu schläft er sogar hier ein. Er strampelt viel und dabei dreht er sich auch mal auf die Seite. Damit ihm seine Kleidung dabei kein Hindernis ist, kaufe ich ihm Babyklamotten ohne große Knöpfe und ohne Kragen. Ich persönlich mag auch keine Strampler mit Fußenden. Viel mehr nutze ich die Jahreszeit aus und lasse seine Füße nackt, damit er den Boden besser spüren kann.


    Mittlerweile habe ich für ihn einen Wickelplatz im Badezimmer eingerichtet und wickle ihn ausschließlich hier. In seinem Zimmer hat er zwar auch eine Wickelunterlage, aber nur, um ihn dort an- oder umzuziehen. Ich denke, diese Ordnung hilft ihm, sich darauf einzustellen, was als nächstes mit ihm passieren wird. Außerdem ist es so auch viel klarer, welcher Raum welche Funktion hat.

    Ich beobachte ihn auch sehr oft und sehr gerne. Wie er an seinen Fingerchen lutscht, einen Gegenstand mit beiden Händen festhält, wie er mit den Füßen strampelt und wie er seinen Papa und seine Schwester anlächelt. Es ist nicht immer ruhig bei uns und mit einem zweiten Kind sind auch die Bedürfnisse in unserer Familie mehr geworden, aber ich tue mein Bestes, ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er geschätzt wird und diese Welt ein sicherer Ort ist.

    "Bereits in diesem ersten Lebensjahr entwickelt ein junges Kind ein Vertrauen in sich selbst, wenn es mit seiner Umwelt interagieren kann. Es lernt, in die Welt hinaus zugehen, zu spüren und zu begreifen und Dinge, die es gesehen hat, durch eigene Anstrengung zu erreichen. Mit der liebevollen und verständnissvollen Hilfe von Erwachsenen und älteren Kindern und in einer Umgebung, die seinen Bedürfnissen gerecht wird, wird es erfahren, dass es fähig ist, dass seine Entscheidungen klug sind, dass es eine wunderbare Person ist." - frei nach Susan Mayclin Stephenson


    Gibt es DEN Montessori-Weg für zu Hause?

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    Über diese Frage habe ich in den letzten Tagen öfters nachgedacht. Einerseits, weil mich eine Freundin genau mit dieser Frage konfrontierte, aber auch, weil diese Frage mich am Anfang unseres Montessori-Weges selbst verunsicherte. Und je mehr ich jetzt darüber nachdenke, umso mehr komme ich für mich zu folgenden Antworten: Ja, es gibt ihn und nein, es gibt ihn nicht.

    In den Montessori-Einrichtungen gibt es ein klares Konzept. Dazu gehören die Altersmischung der Kinder, die Vorbereitete Umgebung samt den genialen Materialien aber auch die ausgebildeten Pädagogen, die den Kindern zeigen, was diese Materialien können. So, dass Kinder mit Begeisterung, konzentriert und selbstständig arbeiten können, jedoch ohne ihnen die Möglichkeit zu nehmen, eigene Entdeckungen zu machen. Nicht ohne Grund bestand Maria Montessori selbst auf eine Ausbildung, wenn es um diese Entwicklungsmaterialien ging.


    Für Zuhause gibt es keine "Methode", keinen "Plan" und auch Eltern brauchen keine Ausbildung, um Montessori zu Hause zu leben. Jede Familie ist anders und hat andere Ressourcen, daher wird auch die Vorbereitete Umgebung von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Vielleicht gibt es Familien, die nur ein Bodenbett haben, andere wiederum nur ein übersichtliches Spielregal. Und vielleicht gibt es Familien, die nichts davon haben, aber die die Kinder im Haushalt sehr aktiv miteinbeziehen. Aber zu Hause geht es eigentlich auch nicht (nur) um das Angebot und die hübsch vorbereiteten Spielregale. Was Montessori in der Familie wirklich ausmacht, ist die Haltung.


    Es ist diese bedingungslose Liebe zum Kind, die seine Entwicklung beobachtet und versteht, es ermutigt und ihm hilft, sein Leben selbstständig zu meistern. Es ist das Vertrauen, dass es sich auf natürliche Weise entwickelt, dass es einem inneren Bauplan folgt, welcher ihm sagt, wohin die Reise geht.

    Es ist aber auch die wertschätzende Art, einander in der Familie zu begegnen. Die Bereitschaft offen, ehrlich, respektvoll und vor allem gewaltfrei miteinander und mit sich selbst umzugehen. Es ist eine Art, die Welt zu sehen und darin zu leben. Mit Kindern gemeinsam die Welt entdecken und bewundern und so die Schönheit, die in Kindern steckt, aufblühen zu lassen. Es bedeutet, sich trauen Fehler zu machen und bereit zu sein, aus diesen zu lernen. Es bedeutet, mit und für die Kinder einen friedlicheren Ort aus dieser Welt zu schaffen. Das hat ganz bestimmt nicht nur in den Einrichtungen Platz und kann auch durch kein Material und kein Spielregal ersetzt werden.

    Ich weiß, dass nicht alle Familien alles umsetzen können, was die Vorbereitete Umgebung betrifft. Aber ich denke, das ist auch nicht wirklich wichtig. Ich verstehe "Montessori" vielmehr als etwas, was ich tagtäglich tue. Ein Verb das weit mehr ist, als Spielideen und Spielregale und das nur gelebt werden kann.

    Vielleicht gibt es so gesehen doch DEN Montessori-Weg...

    5 unserer allerliebsten kooperativen Gesellschaftsspiele

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    Bei uns haben im letzten halben Jahr einige Gesellschaftsspiele Einzug gehalten. Vor ihrem 5. Lebensjahr verspürte ich bei Julia kein Bedürfnis nach solchen Spielen, aber seit einem guten halben Jahr immer mehr. Sowohl zu Hause, als auch im Kinderhaus versucht sie ganz bewusst herauszufinden, was es bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein und Verantwortung dafür zu tragen, wie sie mit anderen zusammen arbeiten kann, sodass alle dasselbe Ziel erreichen können.

    Es gab eine Zeit, in welcher sie stark mit ihren Gefühlen rang wenn ein anderes Kind etwas konnte, sie jedoch noch nicht oder bei etwas schneller war als sie. Und wenn es auch noch zu einem Streit ausartete, war sie untröstlich. Ich versicherte ihr, dass es egal ist, wer schneller ist oder wer mehr schafft, denn schneller und mehr sind nicht immer besser. Und Zusammen macht ohnehin mehr Sinn als Gegeneinander.


    Das war die Zeit, als ich ihr dieses Bärenspiel* gekauft habe. Ein Brettspiel, bei dem die Spieler nicht gegeneinander, sondern miteinander spielen. Dabei muss der kleine Bär, der sich im Wald verirrt hat, zuerst durch Würfeln auffindig gemacht werden um ihn dann durch Aufdecken der Karten und mit etwas Strategie einen Weg aus dem Wald zu schaffen.


    Seitdem hat sie mehrere kooperative Spiele auf ihrem Regal, die wir besonders an Wochenenden gerne gemeinsam spielen. Eines meiner und Julias Lieblinge ist der Yoga Garten*. Bis zum Heranbrechen der Nacht müssen möglichst viele Blumen gepflanzt werden, doch auf ein bestimmtes Feld gelangt, müssen die Spieler lustige Yoga-Übungen machen. Das macht so viel Spaß!


    Yakari* ist relativ neu auf Julias Regal, doch dieses Spiel mag sogar ihr Papa wirklich gerne. Dabei müssen die fünf Freunde, die bei ihren Abenteuern völlig die Zeit vergessen haben, schnell zurück ins Indianerdorf, noch bevor die Sonne untergeht. Hier ist ebenso Strategie aber auch etwas Geschick angesagt, außerdem gibt es lustige Aufgaben, die für jede Menge Spaß sorgen.


    Das Spiel Packesel* ist zwar kein kooperatives Gesellschaftsspiel, aber wir spielen es trotzdem als solches. Es ist aber nicht nur ein Balancierspiel sondern auch eine Geduldsprobe, denn die Stäbchen rutschen schnell runter, wenn das Gleichgewicht nicht passt.

    Unser Baumhaus* habe ich erst neulich entdeckt und finde es anspruchsvoll herausfordernd. Es wird weder gewürfelt, noch gibt es Figuren die ein Feld weiterrücken können. Stattdessen gibt es Bauelemente mit dem Ziel, aus diesen gemeinsam ein Baumhäuschen zu errichten. Ein spannendes Strategiespiel bei dem allerdings auch das Glück etwas mitspielt. Ich liebe diese Spielenachmittage mit der ganzen Familie. Und noch mehr mag ich, dass wir auch bei diesen Spielen zusammenhalten und unsere Ziele gemeinsam schaffen und somit garantiert niemand traurig sein muss.

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    Kindern Aufgaben geben, an denen sie wachsen können

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    Ende dieser Woche fahren wir in unseren ersten Urlaub zu viert. Julia ist natürlich schon sehr aufgeregt und erzählt allen, dass sie ans Meer fährt. Bis dahin heißt es allerdings, Wäsche sortieren und Koffer packen. Als ich Julia vorschlug, ihren Reisekoffer diesmal selbst zu packen, sagte sie ohne zu zögern und strahlend "Ja!".


    Ich erstellte ihr eine Liste mit kleinen Abbildungen von Klamotten und Gegenständen für den Urlaub und schlug ihr vor, diese Liste erstmal durchzugehen. Sie überlegte und beschloss alles anzumalen, was sie von diesen Sachen brauchen wird, was sie anziehen soll, wenn es mal regnet, wir in ein Restaurant gehen oder in die Stadt fahren zum Bummeln. Was sie nicht wichtig fand, strich sie einfach durch.


    Sie fing an nachzuzählen, wie viel sie von den bunt angemalten Sachen jeweils brauchen wird und nahm dazu als Hilfe ihre Finger. Sie zählte 4 Röcke, 2 Paar Socken und 6 Badeanzüge. Um auf Nummer sicher zu gehen, zählte sie noch einmal nach, ob sie wirklich so viele hatte.


    Ich lies auch ein wenig Platz für weitere Ideen, die ihr vielleicht einfielen und die sie gerne noch hinzuzeichnen oder hinzuschreiben möchte. Sie zeichnete tatsächlich noch eine Jacke mit Kapuze hin und auch einige Spielsachen und Buntstifte. Zu den Sachen, die sie durchgestrichen hatte, schrieb sie eine Null, die restlichen Zahlen notierte sie mit einem Malzeichen. Sie schrieb die Zahlen, außer de 4, spiegelverkehrt auf, aber ich sagte kein Wort. Ich wollte sie weder bei der Arbeit stören, noch ihr die Freude daran nehmen. Sie wird noch oft genug die Zahlen sehen und schreiben können und irgendwann den Dreh heraushaben.


    Sie betrachtete noch einmal ihre fertige Liste und verschwand dann damit in ihrem Zimmer. Wenige Minuten später kam sie wieder mit einigen Klamotten in der Hand und stapelte diese auf der Couch. Dann schaute sie wieder auf ihre Liste und verschwand erneut.


    Klamotten, die sie vom Kleiderhaken nahm, waren natürlich noch nicht zusammengefaltet, also machte sie diese auf dem Fußboden breit und faltete. Ich wollte sie dabei nicht stören und ihr auch nicht das Gefühl geben, als traute ich ihr diese Aufgabe nicht zu, also ging ich in die Küche um zu "kochen" und beobachtete sie aus der Entfernung.


    Sie ging nicht der Reihe nach, kam dennoch gut zurecht. Sie überlegte, welche T-Shirts und Kleider sie wirklich mitnehmen wollte und hielt sich dabei an die Mengenangaben auf ihrer Liste.



    Dann nahm sie die Stapel und stopfte diese, so wie sie waren, in ihren kleinen Koffer. Einige Socken steckte sie in die Vordertasche, andere, die dort keinen Platz hatten, sowie den IPod, den ich ihr ausgeborgt habe, steckte sie in die Seitentaschen.


    Sie hatte viel Mühe, alles, was auf der Couch gestapelt lag, in ihrer Reisetasche unter zu bringen. Überall wo noch ein wenig Platz war, verteilte sie ihre Sachen, bis wirklich alles in der Tasche verschwand. Und als sie endlich fertig war, sagte sie freudig "Fertig!" und hob den recht schweren Koffer in die Höhe, damit ich ihn aus der Küche gut sehen konnte und mich mit ihr freute. Aber vielleicht hob sie diesen auch, um es noch deutlicher zu spüren, welche große Aufgabe sie gemeistert hatte.

    Für mich bedeutet Montessori genau das. Sie zur Selbstständigkeit zu verhelfen und ihr so oft wie möglich Entscheidungen zu überlassen. Ihr Aufgaben zutrauen, bei welchen sie Verantwortung für sich, für andere und für ihre Umgebung tragen kann - an denen sie wachsen kann. Egal, was der Alltag bietet.

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