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Anna interviewt Simone Davies - über Montessori zuhause, Kleinkinder und ihr Buch

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Heute habe ich einen ganz besonderen Gast und eine liebe Freundin, der ich einige Fragen über Montessori zuhause und über Kleinkinder stellen darf. Die Originalversion des Interviews auf englisch könnt ihr hier lesen.

Liebe Simone, erzähle ein wenig über Dich. Woher kommst Du? Wo lebst Du? Was machst Du, wenn du gerade keine Blogartikel (oder Bücher) schreibst?

Hallo an alle! Ich fühle mich sehr geehrt heute auf Anna's Blog schreiben zu können. Ich liebe Anna's Räumlichkeiten zuhause und mitanzusehen, wie ihre Kinder wachsen. Meine Großeltern sind auch aus Österreich, daher hat es einen besonderen Platz in meinem Herzen.

Mein Name ist Simone Davies, ich bin eine AMI Montessori Pädagogin und lebe in Amsterdam. Ich bin vor 11 Jahren aus Sidney hierher gezogen (ich bevorzuge Regen und Fahrräder) und habe zwei wundervolle Kinder, Oliver (16) und Emma (15). Unter der Woche leite ich Eltern-Kind-Gruppen bei Jacaranda Tree Montessori für 0-4 Jahre alte Kinder. Die Kinder kommen mit ihren Eltern in eine Montessori-Umgebung wo auch Eltern  vom Beobachten ihrer Kinder so viel lernen können und mir Fragen stellen über Probleme, die sie zuhause haben. 

Vor 2 Jahren startete ich den Blog The Montessori Notebook für Eltern, die Montessori in ihren Alltag einbringen wollen. Im Sommer habe ich an meinem Buch "Das Montessori Kleinkind" gearbeitet um Eltern zu helfen, ihre Kinder besser zu verstehen. Es war ein tolles Projekt und ich freue mich, es nun veröffentlichen zu dürfen.


Wenn ich nicht arbeite, verbringe ich gerne Zeit mit meinen eigenen Kindern. Obwohl sie schon Teeneger sind, machen wir das Beste aus unserer gemeinsamen Zeit und spielen Brettspiele, machen Spaziergänge, kochen und essen gemeinsam und führen tolle Gespräche - den Teil mag ich am liebsten. Jugendliche sind wirklich eine gute Gesellschaft!

Ich liebe es, durch Amsterdam zu radeln, verbringe gerne Zeit mit Freunden bei einem Tee, mache Yoga und Meditation und in letzter Zeit habe ich einen grünen Daumen entwickelt und kümmere mich um eine immer größer werdende Sammlung von Hauspflanzen. Um mich zu entspannen, gönne ich mir jeden Abend ein Bad, gefolgt von einem guten Buch im Bett.


Was beeindruckt Dich an der Altersgruppe 0-3?

Die meisten Montessori-Pädagogen haben eine "Lieblings-Altersgruppe" und meine ist definitiv die der Kleinkinder. Ich denke, ich könnte im Herzen noch ein Kleinkind sein. Sie sind sehr authentisch, sie sagen genau, wie sie sich fühlen und können nur im Hier und Jetzt leben (nicht in der Zukunft und auch nicht in der Vergangenheit). Sie erden mich und ich lerne von ihnen jeden Tag. Sie zeigen mir, wie ich langsamer werden kann, die Welt um mich herum mit anderen Augen zu sehen und ihr Kuscheln ist das süßeste Geschenk.

Niemals später in ihrem Leben werden sie so viele Veränderungen durchmachen, wie in diesen frühen Jahren. Sie nehmen alles unbewusst mit Leichtigkeit auf und beginnen zu gehen, zu reden und unabhängig zu werden. Als Erwachsene haben wir ein enormes Potenzial um ihnen zu helfen und die Grundlagen zu legen, mit denen wir in den darauf folgenden Jahren arbeiten werden.


Nicht jeder kann es sich leisten, die schönen Montessori-Materialien für zuhause anzuschaffen und viele haben auch kaum Zeit, solche selbst zu erstellen. Können sie Montessori zuhause dennoch umsetzen?

Unbedingt! Ich glaube, bei Montessori zuhause geht es mehr darum, wie wir mit den Kindern leben, den Respekt, den wir ihnen geben, wie wir sie bei ihrer Neugierde und Unabhängigkeit unterstützen und ihnen dabei helfen, Verantwortung für sich Selbst zu tragen. Dazu braucht es keine Materialien.

Hier einige Ideen für die Umsetzung zuhause:
  • Langsame, kind-geleitete Spaziergänge in der Nähe des Hauses - lass Dich von deinem Kind leiten und es wird dir Blumen zeigen, die am Bürgersteig wachsen und Flugzeuge, die über Eure Köpfe fliegen usw.
  • Verbringe mit deinen Kindern viel Zeit in der Natur, im Park, im Wald oder am Meer.
  • Gemeinsam backen oder gemeinsam das Abendessen zubereiten - junge Kinder können das Gemüse waschen, mit einem Buttermesser schälen und schneiden und dabei helfen, den Tisch zu decken.
  • Wenn du beobachtest, dass sie gerne Schubladen auf- und zumachen, kann das eine wunderbare Aktivität werden - leere eine Schublade aus, die sie benutzen können und lege spannende Sachen hinein um diese zu entdecken.

Die Möglichkeiten sind endlos, wenn Du seinen Interessen folgst und mit ihm in Verbindung bleibst.

Einige Eltern sind enttäuscht, wenn sie sehen, dass das Kind die Vorbereitete Umgebung nicht annimmt oder etwas ganz anderes damit macht, wie erwartet. Was können diese Eltern tun?

Beim Montessori-Ansatz gibt es die Ansicht, "das Kind dort zu treffen, wo es gerade steht". Das bedeutet, das Kind zu sehen welche Interessen es gerade hat und mit und für es Aktivitäten ausdenken, die seinen Interessen folgen. Dann werden Kinder viel wahrscheinlicher in eine Arbeit versinken. Sie sind von Natur aus von Aktivitäten angezogen, die sie auch meistern können.


Also wäre mein Rat, auf alle Aktivitäten zu verzichten, die nicht genutzt oder nur herumgeworfen werden und nur ein paar Aktivitäten anzubieten, die das Kind liebt. Dann sind sie auf diese Aktivitäten wahrscheinlich viel mehr fokussiert und an diesen mehr interessiert.

Das Prinzip "weniger ist mehr" gilt definitiv für Zuhause bei der Umsetzung. Entferne das überladene Mengenangebot, beschaffe einige Pflanzen und Kunstwerke, platziere diese auf Augenhöhe des Kindes und mach nur so viele Dinge für das Kind zugänglich, so viel Du bereit bist, danach auch weg zu räumen. So wird die Umgebung viel schöner, einladender und fesselnder für Dein Kind.

Und wenn alles andere scheitert, geht nach Draußen! Es ist die ultimative Vorbereitete Umgebung mit Möglichkeiten zum Entdecken, Klettern und sich zu bewegen.


Es heißt ja, den Kindern so viel helfen, wie notwendig, und so wenig, wie möglich. Ich denke, manche Eltern tun sich dabei sehr schwer. Was würdest du ihnen raten?

Ja, die Balance ist eine Herausforderung. Wenn Du das Gefühl hast, dich zu schnell in das Tun deines Kindes einzumischen, kannst Du den Tipp von Dr. Montessori nehmen. Sie pflegte einen Rosenkranz zu tragen und die Perlen zu zählen, um sich davon abzuhalten, etwas für ein Kind zu tun, was das Kind für sich selbst tun konnte. Ich sitze manchmal sogar auf meinen Händen. Es fällt uns schwer, nicht sofort zu helfen und sogar nach fast 15 Jahren Montessori-Arbeit fällt es mir manchmal schwer, nicht gleich aufzuheben, was ein Kind fallen ließ, ihm den Wasserhahn gleich aufzudrehen oder ihm beim Schuheanziehen zu helfen. 

Eine weitere Idee ist, ihnen nur bei dem Bisschen zu helfen, womit sie wirklich Schwierigkeiten haben. Sage ihnen, dass Du es bemerkt hast, dass sie sich schwer tun, das Schloss zu öffnen. Du kannst eingreifen, um ihnen zu zeigen, wie sie den Schlüssel im Schloss drehen können und dann einen Schritt zurücktreten, um ihnen zu erlauben, den Rest selbst zu schaffen.


Die Fähigkeiten zu stärken ist auch ein guter Weg um das Gleichgewicht zwischen nicht zu viel und nicht zu wenig zu finden. Als ich das erste Mal von Montessori hörte, dachte ich, Kinder müssten sich sofort alleine anziehen können. Doch allmählich erkannte ich, dass ich sie unterstützen und ihnen helfen muss. Gib ihnen ein wenig Hilfe wenn sie nicht weiter können, zum Beispiel, das T-Shirt über den Kopf zu ziehen und dann ihnen aber Zeit lassen, die Arme selbst hineinzustecken. Du wirst sehen, sie werden allmählich mehr und mehr Schritte übernehmen, bis sie schließlich alles selbst schaffen.

Wem möchtest Du Dein Buch empfehlen?

Mein Buch hat den Titel "The Montessori Toddler" (Das Montessori Kleinkind) und ist ein umfassender Leitfaden um Kleinkinder auf dem Montessori-Weg zu begleiten. Es ist voll mit praktischen Tipps für die Umsetzung des Montessori-Ansatzes zuhause, wie Aktivitäten erstellt werden können, wie Du das Chaos loswerden und Deinem Kind eine passende Umgebung schaffen kannst, wie Du seine Neugier stillen kannst und gleichzeitig es begleiten, wenn es Hilfe braucht.


Es ist ideal für engagierte Eltern, Betreuer und Großeltern. Für diejenigen, für die Montessori noch neu ist, die bereits versucht haben Montessori umzusetzen oder einfach nicht die Möglichkeit haben, ihre Kinder eine Montessori-Einrichtung besuchen zu lassen. Es kann von vorne bis hinten gelesen werden oder nur kapitelweise, um Tipps und Ideen zu finden, die gleich ausprobiert werden können.

Liebe Simone, ich Danke Dir für deine wertvollen Gedanken und Tipps und natürlich auch für die wunderschönen Fotos von deinem Gruppenraum. Ich kann mir vorstellen, dass hier nicht nur Kinder sich wohlfühlen und entfalten können, sondern auch Eltern eine Menge von ihren Kindern aber auch von Dir lernen können.

Ich danke Dir, Anna, dass Du mich eingeladen hast, meine Gedanken mit Deinen Lesern zu teilen. Ich hoffe, sie können Montessori zuhause umsetzen um Ruhe, Frieden und Freude in ihr Zuhause zu bringen.

Anmerkung: Simone findet ihr auch auf Facebook und auf Instagram. Sie gibt tolle Eltern-Workshops online, wie Montessori zuhause umgesetzt werden kann, so dass Eltern überall auf der Welt dies machen können. Ihr wunderbares, frisch erschienenes Buch ist HIER erhältlich!


Fundstück der Woche und Ideen, wofür wir es verwenden

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Ich liebe es, unser Zuhause nach Montessori zu gestalten und das Beste daran ist: Ideen dazu lassen sich überall finden! Vom Möbelschweden und Gartencenter bis hin zum kleinsten Trödelladen. Und oft kann ein einfaches Einrichtungsstück eine Menge bieten, wie auch dieser kleine  Kinderhocker (FLISAT) den wir weniger als eine Sitzgelegenheit, vielmehr als einen kleinen Tisch verwenden.


Ich benutzte ihn als Ablagetisch neben dem Stillsessel in Jakobs Babyzimmer, wo ich während des langen Stillens bequem meinen Tee abstellen konnte. Heute dauert das Stillen nicht mehr so lange, so dient der kleine Hocker wegen seiner niedrigen Höhe als Nachttisch neben Jakobs Bodenbett.


Wir haben eine Menge Zimmerpflanzen, um die sich Julia und auch ich mich mit Hingabe kümmern. Einige sind recht groß und stehen daher am Boden, andere wiederum sind kleiner, die entweder auf einem Regal, einem Schrank oder auf der Durchreiche zwischen Küche und Esszimmer stehen. Damit Julia auch kleinere Pflanzen gießen kann, stellte ich einige davon auf so einen Hocker.


So kann sie die Pflanzen nicht nur ohne Hilfe gießen, sondern auch die Blätter von allen Seiten abstauben. Ich finde, der Hocker hat eine perfekte Höhe als Pflanzentisch bereits für ganz junge Kinder. So wird auch Jakob, wenn er gehen kann,  die Pflanzen pflegen können.


Der Hocker passt bei uns allerdings auch als Frisiertischchen wunderbar. Neben einem Spiegel, mit einer Haarbürste und Julias Spangen und Haargummis in einem Korb, kann sie sich morgens vor dem Kindergarten selbst frisieren.

Jakobs Zimmer heute (5 Monate alt)

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Ich wollte für Jakob von Anfang an einen Platz in der Wohnung, der wirklich nur ihm gehört. Sei es nur eine Ecke in unserem Schlafzimmer oder gar ein ganzer Raum. Er verbringt zwar die meiste Zeit bei uns im Wohn- und Essbereich, aber tagsüber sind wir doch auch oft in seinem Zimmer, besonders wenn es für ihn zu turbulent wird. Hier ist es ruhig und alles an ihn und seine Bedürfnisse angepasst.


Abends schläft er bei uns im Bett, tagsüber oft im Tragetuch oder hier auf seinem Bodenbett. Für letzteres nahm ich eine einfache Matratze fürs Kinderbett, so kann ich mich auch zu ihm hinlegen und ihn gegebenenfalls im Liegen stillen. Er hat von dort freie Sicht auf den Raum und wenn er später mobiler wird, kann er selbstständig rauf- und runterkrabbeln. Sollte er mal beim Schlafen runterrollen, landet er sanft auf einem Schaffell. Ich kann mich erinnern, dass ich damals Julia ein paar Mal so vorgefunden habe: friedlich auf ihren Schaffell schlafend vor ihrem Bodenbett.


Er ist fasziniert von seinem Spiegelbild und immer, wenn er sich selbst erblickt, lächelt er das Gesicht an, das er dort sieht. Er beobachtet im Spiegel auch oft die Bewegungen seiner Beine. Auch der Ring am Band hängt noch hier an einer, an die Wand montierten, höhenverstellbaren Regalkonsole. Vor einigen Wochen hat sich Jakob noch geärgert, wenn der Ring zwischen seinen Händen durchrutschte, jetzt schnappt er ihn bereits während der Ring noch baumelt und das sogar mit beiden Händen gleichzeitig - und quietscht dabei so herzhaft. Ich habe das sogar gefilmt, aber ich bin noch immer nicht dazu gekommen, dies hier zu zeigen.


Ich habe lange nach so einem niedrigen Regal gesucht (siehe Foto ganz oben) und bin so froh, eins in Leens Manine Montessori Shop gefunden zu haben. Es ist sehr niedrig, so dass Jakob bereits jetzt sehen kann, was auf dem untersten Regalboden steht. Immer wieder rollt er hin, wenn er etwas dort erblickt.


Das Regal ist sehr stabil, so dass sich Jakob später daran hochziehen kann um zu sehen, was sich auf dem oberen Regalboden befindet. Welche Materialien er zurzeit da stehen hat, zeige ich dann bald in einem anderen Beitrag.


Die Bilder an seiner Wand hängte ich recht niedrig, so dass er diese bereits jetzt gut sehen kann. Ich habe einfache, jedoch ganze Tiermotive ausgesucht, weil ich weiß, dass er bereits jetzt alles unbewusst absorbiert.


Das Foto zeigt Jakobs Blick vom Boden auf diese Bilder. Auch damals in Julias Zimmer habe ich die Bilder für sie über ihrem Spielregal aufgehängt, denn so konnte sie diese gut sehen, aber nicht erreichen. Einige von Euch haben nach den Bildern in Jakobs Zimmer gefragt, hier könnt ihr diese gerne herunterladen.


Vorgestern kam auch endlich Jakobs neuer Kleiderschrank an. Ist er nicht herrlich? Ich habe ihn bereits vor dem Urlaub bestellt und mich schon so darauf gefreut. Die alte Wickelkommode musste also weg und diesem Kleiderschrank Platz schaffen.


Ich mag diese Kombination von einzelnen Fächern und auch eine Kleiderstange, weil es einerseits praktisch ist, aber auch, weil es übersichtlich bleibt, besonders für Kinder. Die Bodys und Hosen legte ich hintereinander statt gestapelt, so ist es viel einfacher, ein Stück auszusuchen und zu entnehmen.


Später stelle ich Jakob auch noch einen niedrigen Stuhl bereit, wo er sich beim An- und Ausziehen hinsetzen kann, jetzt aber liegt dafür noch eine Wickelauflage auf dem Boden. Hier wird er aber wirklich nur an- und ausgezogen, wickeln tun wir ihn im Badezimmer.

Auch ich bin gerne in diesem Raum, er strahlt so viel Ruhe aus! Da das Zimmer wirklich an ihn angepasst ist, kann ich mich entspannt hinsetzen und ihn beim Entdecken beobachten - und es genießen.

P.S.: Gestern zeigte auch Kylie von How We Montessori einen kleinen Einblick in das Babyzimmer von ihrem dritten Sohn, Otto. Ich liebe ihre Garderoben-Idee und diese friedliche und stimmige Atmosphäre des Zimmers. Schaut es Euch unbedingt an!

Dies und Das aus unserem Alltag

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Trotz weniger Sonnenstunden und kühleren Temperaturen mag ich den Herbst mit seinem typischen Duft in der Luft. Spaziergänge übers Jahr mit Kindern, ohne Jahreszeitenwechsel, könnte ich mir gar nicht vorstellen! Julia ist eine leidenschaftliche Sammlerin und sammelt die Jackentaschen voll mit Kastanien, Eicheln und bunten Blättern. Die Blätter sortierten wir nach Farben und machten daraus eine wunderschöne Farbpalette, dann auch noch ein Mandala.


All diese leuchtenden Farben! Wir ließen unsere Kunstwerke allerdings auch liegen, denn vielleicht erfreut es auch andere Spaziergänger, die später beim Vorbeigehen diese entdecken.


Morgen fliege ich mit Jakob für einige Tage nach Dänemark zu meinem Bruder um meine kleine Nichte zu bewundern. Sie ist erst vor einigen Wochen auf die Welt gekommen. Bisher war ich die Ruhe selbst, aber jetzt, einen Tag vor dem Abflug, habe ich doch ein wenig Bammel. Ich flog noch nie mit einem Baby. Ob er das Fliegen mögen wird?


Sonst ist unser Alltag sehr ruhig. Wenn er nicht gerade schläft, verbringen wir die Zeit mit Haushalt oder in seinem Zimmer. Meistens sitze ich dann irgendwo auf dem Boden und genieße es, ihn bei seinen Entdeckungen zu beobachten. Er rollt sich auch schon vom Rücken auf den Bauch und versucht mit den Händen alles zu ergattern, was in seiner Nähe ist.


Vor ungefähr drei Wochen entdeckte er seinen Daumen. Ich habe eine Menge darüber gelesen und weiß auch, welche Meinung manche Zahnärzte über das Daumenlutschen vertreten. Das hat mich am Anfang etwas beschäftigt, aber mittlerweile sehe ich das entspannter. Ich finde, es ist so natürlich. Er nimmt den Daumen allerdings nur dann in den Mund, wenn er wirklich sehr müde ist und nuckelt nur einige wenige Minuten.


Am Nachmittag holen wir dann seine Schwester aus dem Kinderhaus ab. Das U-Bahn-Fahren ist für ihn jedes Mal ein großes Abenteuer. Er beobachtet ganz gebannt das Geschehen um ihn herum und wenn Julia ihn dann begrüßt und ihm ein Nasenbussi gibt, lächelt er sie gleich an. Zum Dahinschmelzen!


Neulich entdeckte ich diese kleine Glas-Apfelreibe*. Ich kann mich erinnern, dass wir zuhause auch sowas hatten und ich mir als Kindergartenkind gerne meine eigene Jause rieb. Auch Julia mag diese Reibe und der geriebener Apfel, mit etwas Mandelmus und fein geriebenen Haferflocken verfeinert, ist eine köstliche Nachmittagsjause.

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Kennt ihr die bunten Scherenschnitt-Blumen?

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Kaum war ich zurück aus Dänemark, klagte ich über eine Magen-Darm-Grippe und Julia über eine Angina und hohes Fieber, so dass sie Kinderhaus-freie Tage hatte. Dafür haben wir die Zeit genutzt und diese wunderschönen Scherenschnitt-Blumen gemacht. Kennt ihr diese? Die Technik ist wirklich einfach, auch die Materialien ganz gewöhnlich, das Ergebnis jedoch eine Augenweide.


Zu diesen wunderschönen Blumen verwendeten wir einfache, große, weiße Kaffeefilter*, Temperafarben* und eine kleine Schere. Den Kaffeefilter haben wir auf 1/24-tel Größe gefaltet. Das fand Juia unglaublich spannend, zudem ich auch immer kommentiert habe, auf welche Größe ich den Kreis gerade falte. Sie wollte es wirklich wissen und machte den Kaffeefilter sogar noch einmal auf um nachzuzählen, ob das tatsächlich 24 kleine gefaltete Teile geworden sind.


Nachdem wir die Kaffeefilter auf 1/24tel Größe gefaltet hatten, tauchten wir diese in Temperafarben. Die Farben mischten wir nur mit ein wenig Wasser, damit sie schön leuchten. Kafeefilter absorbiert das Wasser sehr schnell. Es war sichtlich zu beobachten, wie er sich mit dem bunten Wasser vollsaugte und wie sich die Farben vermischten. Die kleinen Segmente haben wir auch manchmal etwas geknickt, damit wir nur den mittleren Teil in die Farbe tauchen konnten.


Dann schnitten wir Muster hinein nach Lust und Laune. Die fertigen Blumen trockneten wir kurz noch mit dem Haarföhner und glätteten sie etwas mit dem Bügeleisen (ohne Dampf).


Mathe, Physik, Chemie und Kunst in einem - eine wirklich wunderschöne Arbeit die auch jüngere Kinder machen können und auch älteren Spaß bereiten kann. Die Blumen haben wir dann alle nebeneinander ausgelegt und bewundert und am nächsten Tag gleich wieder welche gemacht.

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Kleine Köche ganz groß - eine neue Serie mit Rezepten für Kinder zum Herunterladen

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Egal was ich backe oder koche, Julia ist so gut wie immer an meiner Seite. Sie liebt es, in der Küche mitzuwirken aber noch mehr, wenn sie die einzelnen Schritte selbst übernehmen kann. Daher sammle ich passende (und gesunde) Rezepte und überlege mir auch, wie ich ihr die Zutaten so vorbereiten kann, dass sie vieles alleine, mit passenden Werkzeugen und vor allem mit Erfolg meistern kann.

Diese Rezepte und wie wir gemeinsam kochen und backen, möchte ich mit Euch in einem Serienbeitrag teilen. Zu den Rezepten gestalte ich auch eine Bildanleitung, aus der ich für Julia ein persönliches Kochbuch zusammenstelle und die ihr auch von Beitrag zu Beitrag gerne herunterladen und ausprobieren könnt. 


Wir kochen gerne saisonal, daher gibt es bei uns zurzeit öfters eine leckere Kürbiscremesuppe. Ich mag dieses Rezept, weil die Suppe sehr ausgewogen schmeckt. Das Gemüse und den halben Apfel bereitete ich für Julia in einem Korb vor, damit sie alles erst mal sehen, riechen und fühlen konnte
  • 1 kleiner Hokkaido-Kürbis
  • 1 Pastinake
  • 1 Karotte (Möhre)
  • 1 Süßkartoffel
  • 1 fingergroßer Porree
  • 1/2 Apfel (Sorte egal)
  • ein kleines Stück Ingwer
Die restlichen Zutaten habe ich vorportioniert:
  • 2 dl Sahne in einem kleinen Krug
  • ein wenig Salz
  • ein wenig Suppengewürz (am besten ohne Salz und Hefe)
  • 1 Liter Wasser in einem Krug


Sie fragte, was sich in den Krügen, Schalen und Körben befindet und so besprachen wir auch, welches Gemüse geschält und welches mit Schale verarbeitet wird und somit zuerst gewaschen werden muss. Anschließend zog sie, wie immer vor der Küchenarbeit, ihre kleine Schürze an und legte los.


Der Hokkaido-Kürbis kann auch samt Schale verarbeitet und verzehrt werden, er gehört jedoch entkernt. Daher bereitete ich Julia einen kleinen Löffel und eine Schale vor. Ich halbierte den Kürbis, dann zeigte ich ihr, wie sie die Kerne aus den Kürbishälften ausschaben und in eine Schüssel geben kann.


Da der Kürbis etwas härter ist und etwas schwieriger zu schneiden, bat mich Julia um ein wenig Hilfe. Also habe ich ihr die Kürbishälften in etwas kleinere Stücke aufgeteilt. In kleine Würfeln schneidete sie die Kürbisscheiben allerdings schon sie und warf diese in einen großen Topf. Ich bin nach wie vor begeistert von diesem Kindermesser*, weil es wirklich schneidet und da Kinder so mehr Erfolgserlebnisse bei der Arbeit haben, haben sie auch mehr Motivation.


Als nächstes schälte sie die Karotte, die Pastinake und die Süßkartoffel, so wie wir das am Anfang besprochen hatten. Ich habe ihr von Anfang an das Schälen so gezeigt, dass das Gemüse und das Obst dabei auf dem Schneidebrett liegen bleibt. So kann sie es nicht nur besser festhalten, auch die Verletzugsgefahr wird um einiges geringer.


Dann schneidete sie das geschälte Gemüse in kleine Stücke, samt dem Poree, dem halben Apfel und dem Ingwer. Den Apfel und den Ingwer kochen wir immer samt Schale, damit die wertvollen Stoffe nicht verloren gehen. Beim Schneiden legte sie die freie Hand auf den Messerrücken. So konnte sie mehr Kraft auf das harte Gemüse ausüben und auch das Messer rutschte nicht so leicht weg.


Als alles im Topf war, goss sie diesen mit dem Wasser auf und gab auch, mit Hilfe der Gewürzschaufel*, etwas Suppengewürz dazu. Zum Kochen stellte jedoch ich die Suppe auf den Herd.


Damit Julia sich nicht verbrennt, goss ich die heiße Brühe in einen anderen, noch kalten Topf um. Dann nahm sie den Stabmixer und pürierte das Gemüse fein, so wie ich es ihr gezeigt habe. Sie geht mit dem Stabmixer sehr behutsam um, dementsprechend dauerte das Pürieren etwas länger.


Zum Schluss verfeinerte sie die Suppe mit Sahne und Salz. Auch zum Salzen benutzte sie die kleine Gewürzschaufel. Danach pürierte sie die Suppe noch einmal durch.

Das Rezept ist sehr einfach und auch schnell zubereitet, nichtsdestotrotz schmeckt die Suppe köstlich! Hier in Österreich wird die Kürbscremesuppe gerne mit einem Schuss Kürbiskernöl serviert, wir löffeln sie aber auch gerne ohne. Das Rezept als Bildanleitung könnt ihr hier herunterladen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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Auf Jakobs Regal (6 Monate alt)

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Früher dachte ich, je bunter und schriller ein Baby-Spielzeug, umso besser, denn umso mehr fasziniert es ein Baby. Heute denke ich nicht mehr so und auch Jakob hat keine schrillen Spielsachen, dennoch sehe ich jeden Tag Faszination in seinem Gesicht. Ich gebe zu, er hat mehr Rasseln und Greiflinge, als er wirklich braucht, aber einige davon waren Geschenke und manchen konnte ich in den Geschäften einfach nicht widerstehen.

1. // Wie zum Beispiel diese Würfelrassel*, die in ihrer Schlichtheit eine der schönsten Rasseln ist, die ich je gesehen habe. Bisweilen habe ich ohnehin nur kreis- oder stabförmige Rasseln gesehen, dabei kann ein Kubus genauso spannend für kleine Babyhände sein.


2. // Die Rassel mit den 2 Schellen, die Zylinder-Rassel zum Rollen und den Greifling mit den zusammenhängenden Kugeln (in einem Set) sind für ihn noch immer spannend. Und alles, was rollt und schellt, sowieso. Im Set war auch ein größerer Holzzylinder mit bunten Holzkugeln drinnen, welcher gerade hier von Tag zu Tag immer mehr Aufmerksamkeit erweckt.


3. // Den kleinen Greifling nähte ich für ihn als Zahnungshilfe, denn ich fand einfach nichts, was er nicht gleich angewidert abgelehnt hätte. Da ich aber auf Nummer sicher gehen wollte, nahm ich den Baumwollstoff doppelt und nähte die Ränder zuerst mit einfachen, dann noch einmal mit Zick-Zack Stichen ab. Über die Füllung habe ich lange nachgedacht und entschied mich dann schlussendlich für getrocknete Traubenkerne. Die sind nicht zu hart und vertragen auch die Feuchtigkeit.


4. // Diese einfachen, ineinandergreifenden Scheiben können weit mehr, als es scheint. Sie sind nicht nur spannend zum angreifen, sondern rollen auch recht spektakulär, was Jakob ungemein fasziniert.

5. // Die Rassel mit den bunten Perlen* und der Greifling mit dem Fisch* waren Geschenke von lieben Freunden. Die Rassel ist recht ungewöhnlich, aber er liebt sie, da sich die Kugeln wie ein Karussel drehen können und die Holzkugeln dabei schön klirren.


Diese Greiflinge und Rasseln biete ich Jakob meistens in hübschen Seilkörbchen an, die meine Schwester mir genäht hatte. Ich liebe diese Körbchen! Sie sind robust aber auch weich und Jakob kann auch diese ohne Bedenken mit dem Mund erkunden.


Ich habe ihm aber auch einen kleinen Korb mit ein paar Alltagsgegenständen zusammengestellt. Im Korb befinden sich Gegenstände aus unterschiedlichen Materialien, wie etwa eine Stilleinlage aus Wolle, eine Babybürste aus Holz und ein Messlöffel aus Kunststoff. So kann er diese Dinge aus seinem Alltag in aller Ruhe erkunden.


In einem anderen Korb befinden sich einige Bälle. Den kleinen roten Filzball hat eine liebe Freundin mit sehr viel Liebe für Jakob gefilzt. Im Ball ist sogar eine kleine Schelle versteckt. Er ist nicht nur schön, auch die Größe ist genau richtig für seine kleinen Hände, so dass er den kleinen Filzball von einer in die andere Hand geben kann.

Der Pikler-Ball war ebenfalls ein Geschenk und wird hier heiß geliebt. Er ist leicht und Jakob kann ihn wunderbar ergreifen, sogar, wenn er auf seinem Rücken liegend nur neben sich tastet. Ich bin wirklich begeistert, wie viel Freude so ein einfacher geflochtener Ball einem Baby bereiten kann.

Den gehäkelten Ball habe ich ihm bereits während der Schwangerschaft in meinen Einkaufskorb beim Etsy gelegt. Er ist handgemacht, leicht und durch die Noppen noch interessanter. Eine unglaublich schöne Handarbeit, noch dazu der preisgünstigste gehäkelte Ball, den ich bisher finden konnte.

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Über das erste Schreiben und Lesen - und warum Eltern dabei eine wichtige Rolle spielen

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Eine der häufigsten Fragen in unserer FB-Gruppe handelt über das erste Schreiben (und Lesen). Was können Eltern tun, wenn Kinder bereits im Kindergartenalter oder gar noch früher Interesse an Buchstaben zeigen? Schon seit langem ist es mir ein Anliegen, etwas zu diesem Thema zu schreiben, daher diesmal ein kleiner Einblick, wie Kinder im Kinderhaus Schreiben und Lesen lernen - und warum Eltern dabei eine unglaublich wichtige Rolle spielen.

Das Konzept, wie Kinder das Schreiben und Lesen bei Montessori spontan erlernen ist genial. Weil es Kindern ermöglicht, sich diese recht komplexen Prozesse im eigenen Tempo und aus eigenen Willen anzueignen, ohne dass sie jemand dazu drängen würde. Doch es ist ein Missverständnis, dass Schreiben lernen bei den Sandpapierbuchstaben beginnt.


Bevor Kinder im Kinderhaus mit Sandpapierbuchstaben arbeiten, machen sie etwas ganz anderes und wirklich wichtiges: sie lautieren. Und sie lieben es! Dazu gibt es auf den Regalen Körbchen und hübsche Schachteln mit lauter spannenden Dingen darin, die junge Kinder magisch anziehen. Und wenn dann den Kindern auch noch gezeigt wird, was sie mit diesen Gegenständen machen können, ist die Begeisterung perfekt. So wird genau gelauscht, welcher Laut wo im Wort zu hören ist und die Gegenstände dementsprechend gepaart und angeordnet. Diese Arbeit ist wirklich wesentlich, denn sie ermöglicht es Kindern, die Laute, aus denen Wörter bestehen, ganz bewusst wahrzunehmen.


Was ich auch häufig im Internet sehe, sind Sandpapierbuchstaben fürs erste Schreiben in großen Blockbuchstaben. Aber auch das ist ein Missverständnis, denn Maria Montessori postulierte genau das Gegenteil: Kleinbuchstaben und noch dazu in Kursiv! Diese großen Blockbuchstaben sind zwar optisch schlichter, aber zum Schreiben lernen nicht wirklich sinnvoll, denn, wie auch Maria Montessori schrieb: "... muss sich das Kind danach nicht die Mühe machen, die Blockschrift wieder zu vergessen, um Kursivschrift zu lernen? Wäre es nicht einfacher gewesen, mit letzterer zu beginnen?"(Die Entdeckung des Kindes. Freiburg im Breisgau 1969)

Es klingt vielleicht zuerst etwas ungewöhnlich, immerhin haben die meisten Menschen aus der Regelschule andere Erfahrungen mitgebracht, aber mit den schwungvollen Kleinbuchstaben zu beginnen macht wirklich Sinn. Nicht nur, weil unsere geschriebene Sprache zu 90% aus Kleinbuchstaben besteht, sondern auch, weil diese zu schreiben Kindern wesentlich leichter fällt - und sie so auch viel mehr Freude am Schreiben haben.


Dr. Montessori beobachtete Kinder, die ihre Hefte mit Großbuchstaben in Blockschrift vollgeschrieben hatten, also reihenweise K-s oder L-s, doch am Ende jeder Seite diese Buchstaben eher an C-s erinnerten. Ganz einfach, weil unsere Hände geschwungene Linien viel einfacher zeichnen können als Geraden.

Als Mathelehrerin in der Regelschule gelang es mir in all den Jahren nie, ein schönes Quadrat oder Dreieck ohne Hilfsmittel auf die Tafel zu zeichnen. Ich brauchte immer eines dieser großen Lehrer-Lineale dazu. Bis heute schaffe ich es nicht, ein perfektes Quadrat oder eine exakte Gerade auf ein Blatt Papier zu zeichnen, nicht einmal wenn dieses kariert ist. Eine gerade Linie ist wortwörtlich einmalig und für die Hand fast unmöglich zu zeichnen."Beobachten wir die spontanen Zeichnungen von Kindern, wenn sie zum Beispiel auf dem Sand von Gartenwegen mit einem vom Baum gefallenen kleinen Ast Linien zeichnen: Wir sehen niemals kleine Geraden, sondern lange gebogene Linien, die auf verschiedene Weise miteinander verflochten sind. Die Mühe, die wir zum Erlernen des Alphabetes für notwendig erachten, ist ganz und gar unnatürlich und hängt nicht mit dem Schreiben, sondern mit den Methoden, es zu lehren, zusammen."(Maria Montessori: Die Entdeckung des Kindes. Freiburg im Breisgau1969)


Allerdings gibt es neben den Lautierungsarbeiten und Sandpapierbuchstaben eine Fülle von anderen Materialien und noch mehr Darbietungen, die es Kindern im Kinderhaus ermöglichen, sich das Schreiben anzueignen. Was die Großbuchstaben betrifft, so werden diese den Kindern natürlich im Kinderhaus auch gezeigt, allerdings erst bei anderen Arbeiten, wenn Großbuchstaben auch wirklich Sinn machen.

Was das spontane Lesen lernen betrifft, so beobachtete Dr. Montessori, dass die meisten Kinder lange schreiben, bevor sie überhaupt lesen können. Aber geht das überhaupt? Schreiben vor dem Lesen? Als ich das zum ersten mal gehört habe, konnte ich mir das nicht wirklich vorstellen, wie das gehen könnte, doch jetzt nach meiner Ausbildung und besonders durch Julia wurde ich eines Besseren belehrt. Denn sie ist gerade dabei für sich das Lesen zu entdecken, obwohl sie bereits schreiben kann. Lesen ist komplexer als Schreiben, denn hier werden nicht nur die einzelnen Buchstaben nach Gehör hintereinander angereiht, sondern wiedererkannt und zu einem Wort zusammengesetzt (was lesen ja schlichtweg bedeutet). Der Schritt vom Schreiben zum Lesen ist jedoch nur noch klein und auch zum spontanen Lesen lernen gibt es im Kinderhaus zahlreiche Materialien und Darbietungen - und Pädagogen, die ganz genau wissen, wie sie Kinder bei diesen Prozessen begleiten können.


Aber können Eltern denn zuhause überhaupt was tun? Oh ja! Eine Menge! Und das, was wir als Eltern tun können, ist wesentlich!

  • Kinder von Anfang mit Sprache(n) umhüllen! Ihnen über ihre direkte Umwelt erzählen, ihnen vorsingen, Reime und Gedichte vortragen sowie vorlesen, vorlesen und vorlesen. Ich achte zudem auch sehr darauf, zu meinen Kindern deutlich, schön und in ganzen Sätzen zu sprechen.
  • Die Dinge beim Namen benennen. Ich habe mir bereits, als Julia noch ein Baby war angewöhnt, nicht "Wau-Wau" und nicht einmal nur "Hund", sondern "Dalmatiner" zu sagen, wenn wir einen sahen. Kinder absorbieren die Sprache mit so einer Leichtigkeit und wenn sie die wirklichen Namen der Dinge erfahren können, bereichert sie dies enorm!
  • Kinder nicht direkt korrigieren. Wenn Julia etwas grammatikalisch nicht ganz richtig sagt, korrigiere ich sie nicht direkt, sondern wiederhole einfach das Wort korrekt. (Ich habe schon geesst, Mama. - Ach, Du hast schon gegessen? Wunderbar!) So hat sie die Möglichkeit, das Wort grammatikalisch richtig zu hören, fühlt sich aber nicht von mir überfahren und hat weiterhin Freude an der Sprache.
  • Kindern Aufgaben zutrauen, die die Hände sinnvoll beschäftigen. Kinder lieben Aufgaben, bei welchen sie ihre Hände und Bewegungen perfektionieren können. Aufgaben im Haushalt (und im Garten) sind nicht nur wunderbar um die Hände für das Schreiben vorzubereiten, sondern genau das, wonach bereits junge Kinder suchen. 
  • Auch bei den Spielsachen achte ich auf Einzelheiten. So bevorzugte ich damals, Julia Puzzles mit großen Griffknöpfen zu kaufen oder bot ihr Materialien an, wo sie die Hände sinnvoll einsetzen konnte.
  • Einkaufszettel oder gar meine Notizen schreibe ich immer mit der Hand. Mir ist wichtig, dass meine Kinder mich auch mit der Hand schreiben sehen und erleben, dass Gedanken mit der Hand auf Papier gebracht werden können. Ist das nicht eine unglaubliche Errungenschaft?
  • Wir spielen bis heute gerne "Ich sehe was"-Spiele, besonders in der U-Bahn um die langen Fahrten erträglicher zu machen. Wir spielen das Spiel dann etwas anders und lassen einander nach Gegenständen oder Farben raten, die einen bestimmten Laut am Anfang oder in der Mitte oder am Ende des Wortes haben (Ich sehe was - und es beginnt mit "k"...). Das macht wirklich Spaß!
  • Auch spielen wir gerne auf dem Rücken zeichnen, wobei wir einander auch Buchstaben oder Zahlen erraten lassen.
  • Erstlesebücher für Leseanfänger. Als Julia anfing zu lesen, besorgte ich ihr passende Bücher mit weniger Text, dafür aber mit größeren Buchstaben, so war sie nicht überfordert.
  • Boxen und Haken in der Wohnungbeschriften, wie etwa die Kiste mit den Hauben und Schals oder den Haken, wo der kleine Besen hängt. 
  • Ich zeigte Julia immer wieder Handarbeiten, wie Stricken mit einer Strickgabel oder Weben am Webrahmen. Solche Handarbeiten sind nicht nur sinnvolle Aufgaben für die Hände, sondern auch meditativ und kreativ.
  • Das Schreiben und Lesen als spannend und als unglaubliche Errungenschaften vermitteln. Daher schreibe ich Julia kleine, liebevolle Botschaften auf Zettel, die ich ihr irgendwo verstecke. Mal in ihrer Jackentasche, mal auf ihrem Sitz beim Esstisch oder auf ihrem Kissen im Bett. Nicht nur, damit sie Lesen und Schreiben als etwas nützliches erlebt, sondern auch als etwas schönes, als ein Geschenk.
  • Einige Lautier- und andere Spiele sind auch zuhause umsetzbar und machen Kindern, die Interesse an Buchstaben haben, garantiert eine Freude. Diese Ideen möchte ich euch in einem der nächsten Beiträge unbedingt zeigen.


Ideen für junge Kinder, die Interesse an Buchstaben zeigen

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Als Julia zum ersten mal Interesse an Buchstaben zeigte, war sie noch nicht ganz 3 Jahre alt. Wir spielten damals oft'Ich sehe was, was Du nicht siehst' mit Anlauten statt mit Farben und sangen jeden Tag ihre Lieblingslieder. Ich bot ihr jedoch keine Sandpapierbuchstaben an, sondern Körbchen mit einigen kleinen Gegenständen zum Lautieren.


Solche Lautier-Spiele vorzubereiten ist nicht wirklich aufwändig, es reichen dazu eine Hand voll kleine Dinge, deren Namen paarweise mit denselben Anlauten beginnen. Damit Kinder auch wirklich selbstständig arbeiten können, ist es sinnvoll, am Anfang die Gegenstände aus dem Korb einzeln zu benennen. Als ich das Spiel damals Julia zum ersten mal zeigte, nahm ich eine dieser Miniaturen, benannte es und betonte dabei den Anlaut (H...H...Hund). Ich sagte Julia, dass ich nun einen weiteren Gegenstand suche, der ebenso mit "h" beginnt. Bei der nächste Paarsuche lud ich sie dann ein, mit zu machen und da sie schon wusste, wie das Spiel geht, ließ ich sie die restlichen Paare finden.


Es müssen aber nicht unbedingt Paare sein, auch mehrere Gegenstände die entweder mit diesem oder jenem Laut beginnen, können sortiert werden. Aber auch hier macht es Sinn, zuerst alle Gegenstände dem Kind zu benennen und dabei den Anlaut zu betonen ("KKKatze. Die Katze lege ich hier hin. AAAnanas. Ananas lege ich unterhalb hin. KKKirsche. Kirsche kommt zu der KKKatze..."). Mein Tipp ist allerdings solche Gegenstände zu nehmen, deren Anlaute nicht allzu ähnlich klingen (wie "b" und "p"). Julia liebte solche Lautier-Spiele. Sie konnte mit diesen Miniaturen nicht nur etwas spannendes machen, sondern auch lauschen wo die Laute genau zu hören sind und dann unter diesen Gegenständen Ordnung schaffen.


Ich finde, auch Schleichfiguren eignen sich wunderbar für solche Anlautkörbchen, zudem die Auswahl an diesen Tierfiguren wirklich groß ist. Solche Figuren können aber nicht nur nach ihrem Anlaut sortiert werden, sondern auch nach dem, ob der Laut im Wort überhaupt zu hören ist. ("Schlange. Bei Schlange höre ich ein sch. Katze. Bei Katze höre ich kein sch.")


Bei manchen Wörtern hörten wir die Laute am Anfang ("Elefant"), bei manchen innerhalb des Wortes ("MuschEl") und wiederum bei manchen ganz zum Schluss ("BlumE"). Zu erkennen, welche Laute wo im Wort zu hören sind, machte Julia nicht nur Spaß, sie konnte die Laute so viel bewusster wahrnehmen, was ihr jetzt beim Schreiben und Lesen einen unglaublich großen Vorteil bringt.


Kinder, die Sprache spannend finden, könnten auch mit diesen Reimkarten eine Menge Freude haben. Diese habe ich letztes Jahr für Julia gemacht und ihr zuerst nur die Hälfte, später dann aber auch die restlichen Paare angeboten. Da damals das  "Mascherl" (Fliege) für Verwirrung sorgte, machte ich eine neue Version, die ihr gerne hier herunterladen könnt.

Was die Miniaturen betrifft, so lassen sich solche so gut wie in jedem Geschäft finden. Schlüssel, Löffel, Knöpfe, kleine Strickhauben von den Deckeln von Smoothies oder kleine Plastik und Keramik-Figuren. Manche Miniaturen aus unserer Sammlung habe sogar ich selbst aus weißem Ton* gemacht und mit Wasserfarben angemalt. Aber auch Shops wie dieser, dieser oder dieser verkaufen jede Art von Miniaturen.

 
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"Tue weniger, beobachte mehr, doch am meisten: genieße!"

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Während Jakob auf dem Teppich vor seinem Spielregal lag, saß ich in seiner Nähe auf dem Boden, schaute ihm einfach nur zu und dachte über dieses Magda Gerber Zitat nach. Wie viel in diesem kurzen Satz drinnen steckt. Und wie schwer ich mir dabei früher tat, diesen Satz zu verstehen.

Als Julia noch ein Baby war, hatte ich immer diesen Impuls, ihr sofort zur Hilfe zu eilen, wenn sie bei etwas nicht weiterkam und ihr etwas in die Hand zu drücken um sie zu beschäftigen. Auch sämtliche Spielsachen, die davon gerollt sind, gab ich ihr sofort zurück. Ich dachte, ich tue ihr damit was Gutes und dass sie noch bei so vielem meine Hilfe braucht. Ich habe zu viel getan und ihr weniger zugetraut - und dadurch eine Menge verpasst.


Ich habe verpasst zu sehen, wie spannend für ein Baby seine eigenen Hände sein können und mit welcher Konzentration es diese erforscht. Wie viel es sich bewegt, sich wendet, was nicht nur viel Arbeit für ihn ist, sondern auch wesentlich, denn dadurch erfährt es unglaublich viel über seinen eigenen Körper.


Mir war nicht bewusst, dass ich mein Kind nicht beschäftigen brauche, ihm lediglich nur eine passende Umgebung mit einigen wenigen spannenden Materialien vorzubereiten habe, die es mit seinen Händen, mit seinen Sinnen und mit seinem Körper erforschen kann.


Weil ich zu viel tat und weniger zuschaute, konnte ich damals nicht sehen, was der Unterschied ist, wenn es selbst nach seinen Spielsachen greifen kann. Dass es so nicht nur selbst entscheiden kann, was es erforschen möchte, sondern dies auch in seinem eigenen Tempo.


Ich verpasste vor allem zu sehen, dass es gar nicht so oft meine Hilfe braucht, wie ich es angenommen habe. Dass es zwar auch mal frustriert ist, damit dennoch sehr oft alleine klar kommt und für seine Probleme selbst eine Lösung findet. Sei es eine Hand, die unter seinem Bauch fest klemmt, ein Spielzeug was es zu ergreifen versucht oder eine Bewegung, die es gerade dann entdeckt. Wenn ich ihm nicht sofort zur Hilfe eile sondern weiter beobachte, auch wenn ich ihm nur mit einer Handbewegung helfen könnte und dann doch lieber abwarte, gebe ich ihm die Möglichkeit, manche Hürden selbst zu meistern und so Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen. Und daran wächst es unglaublich viel.


Ich sah damals auch nicht, wie spannend für ein Baby so ein rollender Gegenstand sein kann. Dieses Staunen in seinen Augen zu sehen, wenn es entdeckt, dass manches davon ... aber nicht wieder zurück rollt. Und welch ein Ansporn es ist, diesen Gegenstand wieder selbst zu erobern zu versuchen. Ich habe schlichtweg verpasst, die Welt durch seine Augen zu sehen.

Aber heute verstehe ich dieses Zitat und schaue Jakob oft einfach nur zu während er die Welt entdeckt. Und ich sehe so viel mehr als damals. Wie er mit seinen Augen meinen Blick sucht um sich zu vergewissern, dass ich bei ihm bin. Dass er bereits jetzt eine Persönlichkeit ist und sich zwar kurz über sein Misslingen ärgert, sich von seinem Ärger aber kein bisschen aufhalten lässt. Ich sehe seine Interessen, seine Bemühungen und Errungenschaften - aber was ich ganz besonders dabei lerne, ist, über seine Entwicklung zu staunen.

Geschenkideen (nicht nur) für Vorschulkinder

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Seit Tagen stöbere ich nach Geschenkideen für Julia im Internet und kann mich wegen der großen Auswahl kaum entscheiden. Ich möchte ihr nicht allzu viele Geschenke unter den Christbaum legen, nur einige wenige, die sie sich wünscht und die wirklich was besonderes sind. Falls ihr auch Kinder in dem Alter zuhause habt und noch keine Ideen, hier 16 Geschenketipps, die nicht nur schön und interessant für Kinder in Julias Alter sein könnten, sondern auch wertvoll.


1. // Das Wobbel kann ich wirklich wärmstens empfehlen. Bei uns ist es für Groß und Klein ein Riesenspaß, darauf zu balancieren ... oder einfach nur zum Chillen.

2. // Ich finde, passend zum Wobbel sind diese Yogakarten für Kinder*. Julia liebt es, bei meinen Yoga-Übungen mitzumachen, ich könnte mir vorstellen, dass sie auch Spaß daran hätte, einige dieser Übungen auf dem Wobbel-Board zu machen.

3. // Stellen euch eure 5 Jährigen auch Löcher in den Bauch? Also meine mir schon. Sie stellt mir alle möglichen Fragen, wie etwa, wer war der erste Mensch auf der Erde oder wo auf der Erdkugel oben und wo unten ist. Daher überlege ich mir, ihr so ein Planetarium Modell* von unserem Sonnensystem zu schenken, das sie selbst gestalten und dann bestaunen kann.

4. // Ihr gröster Wunsch zurzeit: die Musikschule besuchen zu können wo sie Gitarre lernen kann. Daher suche ich seit Wochen nach einer passenden Gitarre* für sie.


5. // Ein Stereo Mikroskop von Bresser* mit 20-facher Vergrößerung. Da Julia sich früher schwer tat, nur mit einem Auge zu blicken, war dieses Mikroskop mit 2 Okularen als Einstieg für sie perfekt.

6. // Passend zum Mikroskop eine hübsche Holzkiste mit Dauerpräparaten* wie etwa kleinen Insekten, Proben von diversen Teilen von Pflanzen wie etwa Blätter, Wurzeln sowie Samen.


7. // Diese simplen Bausteine* sind bei Julia sehr beliebt. Sie kann mit diesen nicht nur die spannendsten Konstruktionen bauen, sondern auch mit anderen Spielsachen, wie etwa mit ihrem Bauernhof kombinieren. Sie baut aus diesen Holzstäben Hühnerstall und Hundehütte aber auch bei ihrer Kugelbahn sind sie als zusätzliche Bauelemente oft im Einsatz.

8. // Diese Strickgabel aus Holz* haben wir auch. Als Julia 4 Jahre alt war, entdeckte sie das Stricken für sich und obwohl ich ihr gezeigt habe, wie das Fingerstricken geht, bevorzugte sie lieber diese Strickgabel. Ich denke, es ist auch irgendwie einfacher, damit zu stricken als mit der Hand, denn so bleiben beide Hände "frei".


9. // Den Stickrahmen* hat sie auch seit über einem Jahr und er wird immer wieder neu entdeckt. Ich finde, solche Handarbeiten sind wunderbar für so kleine Hände. Julia konnte nicht nur neue Techniken erlernen sondern diese auch kreativ einsetzen. Auch diese Holzvorlagen* für Kreuzstiche finde ich wunderbar.

10. // Auch der Webrahmen* war hier lange beliebt, da aber das "Web-Fieber" auch in Julias Kinderhaus ausgebrochen ist, legte ich unseren lieber beiseite, denn sie wollte lieber mit den Kinderhauskindern gemeinsam weben.

11. // Dieses Backset für Kinder habe ich neulich beim Möbelschweden entdeckt. Die Schüssel ist wirklich groß genug, allerdings aus Plastik, was nicht ganz so nach meinem Geschmack ist. Dennoch habe ich ein Set für die Kinder mitgenommen, denn der Rührbesen und der Rührlöffel sind aus Holz und genau in passender Größe.


12. // Wer so gerne näht und stickt, braucht auch das passende Mobiliar dazu. Dieser kleine Nähkasten* ist zwar nicht allzu groß, aber er bietet für Julias wichtigste Nähutensilien genug Platz. Durch diese roten Knöpfe und dem Griff wird er zu einem wahren Hingucker. Ich fand auch einen anderen* mit dem ich lange liebäugelte, allerdings ist dieser ohne diese hübschen roten Knöpfe.


13. // Das Buch, Der Riesen-Weltatlas von Birgit Bock-Neumann und Stefan Lemke wird bei uns auf alle Fälle unter dem Christbaum stehen und ich sehe jetzt schon, was für große Augen Julia machen wird. Das Buch ist nämlich wirklich riesig! Es ist 40 mal 60 cm und aufgeklappt natürlich doppelt so breit. Es ist eine Art Wimmelbuch über die Kontinente der Erde, voll mit spannenden Details zum Staunen und um eine kleine "Weltreise" zu machen.


 Lange Zeit schon steht dieses Buch auf meiner Liste, doch es war nirgendwo zu finden. Dies ist eine Neuauflage vom Esslinger Verlag und seit Juli endlich wieder auf dem Markt. Ich versuche das Buch bis Weihnachten versteckt zu halten, aber es ist gar nicht so einfach, für so ein Riesenbuch ein gutes Versteck zu finden.

14. // Wunderwesen aus der Tiefe, ein Pop-Up Bilderbuch* von Ernst Haeckel. Das Buch steht auch schon lange auf meiner Liste und ich bin schon sehr gespannt, wie es Julia gefallen wird. Ich finde es nicht nur spannend, welche Lebewesen es in den Tiefen der Ozeane gibt, sondern wie spannend alles in 3D aus Papier dargestellt werden kann.

15. // Julia liebt ihren Bauernhof! Sie hat bei ihren Großeltern auch ein Puppenhaus aus Holz, aber mit dem Bauernhof spielt sie ähnlich und richtet ihn für die Tiere und auch für den Bauer und die Bäuerin kreativ ein. Unser Bauenhof ist von hier, aber ich finde auch diesen mit rotem Giebeldach entzückend.

16. // Wir haben zwar einige Ostheimer-Figuren, allerdings suchte ich auch eine andere Alternative für Holzfiguren, die ähnlich hübsch sind, aber etwas preisgünstiger. Davon sind auch bereits einige in meiner Weihnachts-Einkaufstasche gelandet.

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Bücher über Kindergedichte, die wir lieben

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Schon als Kleinkind liebte Julia Reime, Lieder und Gedichte und daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie lernt Gedichte sogar auswendig und hat Gefallen daran, mit den Wörtern zu spielen. Sie ist unglaublich kreativ wenn es um Reime geht und hat richtig Freude an der Sprache. Der Grund, warum wir so gerne Kindergedichte und Reime sammeln.

Eines von unseren allerliebsten Gedichtbüchern für Kinder ist Lustig singt die Regentonne* von Vera Ferra-Mikura. Die Gedichte über Marmeladeflecken im Gesicht, einen Wasserball der verloren ging, blaue Plastilinzwerge die zur Mittag eine Suppe essen, sind voller Humor und laden Groß und Klein zum Philosophieren ein. Ich mag auch die einfachen Bilder dazu, die mal bunt, mal nur schwarz-weiß sind und somit Platz für die Vorstellungskraft lassen.


Die Such-Bücher von Britta Teckentrup, Manche sind anders...* und Wir gehören zusammen!* machen Julia bis heute Spaß, obwohl sie alle Rätsel bereits zig mal gelöst hat. Die Aufgaben werden von Seite zu Seite herausfordernder, bis sich auf der letzten Seite ein Tier versteckt, das bis dahin im Buch noch nicht vorgekommen ist. Julia liebt nicht nur die Rätsel, sondern auch die lustigen Reime und kann fast alle davon bereits auswendig.


Zu meinen allerliebsten österreichischen Kinderbuchautorinnen gehört, neben Vera Ferra-Mikura, auch Mira Lobe. Ihr Gedichtbuch Zwei Elefanten, die sich gut kannten* beinhaltet ihre schönsten Tiergedichte zum Vorlesen, Lauschen und zum Schmunzeln. Da die Gedichte in größeren Buchstaben geschrieben sind, ist das Buch auch für Erstlesekinder wunderbar geeignet. Eines unserer liebsten Gedichte aus dem Buch ist: "Deutsch ist schwer". Egal wie oft wir das lesen, bringt es uns immer zum Schmunzeln.


Die Geschichte von Alice Melvinüber Emma, die ihren Einkauf tätigt* ist ebenso in Reimen verfasst. Emma hat 10 ausergewöhnliche Sachen auf ihrer Einkaufsliste, wie etwa ein Metallkazoo, einen Kakadu oder einen grünen Gartenschlauch, die sie sich nach und nach besorgt, bis sie merkt, dass doch nicht alles käuflich ist. Die Seiten des Buches sind jeweils als Leporello aufzuklappen, wodurch auch der Leser Einblick in die Läden bekommt. Eine sehr charmante Geschichte mit einfachen aber netten Wimmelbildern.


Dieses Buch habe ich aus Zufall entdeckt und es sofort lieb gewonnen. Majas kleiner Garten* von Lena Anderson ist nicht einfach ein Kinderbuch über Gartenpflanzen, sondern eine, die in Versen erzählt wird. Wie Maja durch ihren Garten führt, erzählt sie in pfiffigen Reimen alles wissenwertes über ihre Pflanzen, wie man diese anbaut und woher sie kommen.

Es gibt auch ein paar besondere Extras im Buch, wie etwa ein Rezept, eine kleine Kräuterkunde und eine kurze Aufstellung wichtiger Garten-Utensilien. Ein Kinderbuchklassiker über einen ganz besonderen Garten, mit wunderschönen Versen und lustigen, stimmungvollen Illustrationen.

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4 einfache Last Minute Geschenkideen - DIY mit Kindern

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Auch dieses Jahr überlegten wir gemeinsam, mit welchen selbstgemachten Geschenken wir unsere Freunde, die Familie und auch Julias Kinderhauspädagogen überraschen könnten. Obwohl ich auch gekaufte mag, sind für mich selbstgemachte Geschenke, wie jede andere Handarbeit auch, etwas ganz besonderes. Solltet ihr noch auf der Suche nach einer einfachen Geschenkidee sein, die auch Kinder umsetzen können, hier unsere 4 DIY-Geschenke und eine schöne Dekoidee dazu.


Da ich jede Menge Wolle habe (jedoch wenig Zeit um mich im Stricken und Häckeln zu üben), machten wir bunte Bommel als Schlüsselanhänger. Die schönsten entstanden aus der mehrfarbigen Wolle. Die Schablonen haben wir auch selber angefertigt und dabei die Umrisse von unterschiedlich großen Bechern auf Karton gezeichnet. Hier eine einfache Anleitung, wobei ich die Öffnung an den Karton-Schablonen etwas größer geschnitten habe, so ging das Wickeln einfacher und flotter.


Wir versuchten uns auch an einigen Schals die wir nur mit den Fingern webten. Dafür brauchten wir nur einen Kochlöffel, verschiedenfarbige dickere Wolle, ein Maßband und eine Schere. Die Idee fand ich auf dieser Seite (samt Anleitung) allerdings nahmen wir dazu nur 8 Stränen und nicht ganz so dicke Wolle.


Unsere Schals wurden zwar nicht ganz gerade und auch das Webbild ist nicht besonders einheitlich, aber Julia war enorm stolz auf ihre Schals. Einen hat sie bereits verschenkt, den anderen wollte sie aber unbedingt behalten.


Letztes Jahr machte uns mein Mann als Weihnachtsessen eine gebratene Gans mit einer selbstgemachten, pikanten Gewürzmischung. Dazu verarbeitete er Zimt, Sternanis, Gewürznelken, Salz und Pfeffer mit dem Mörser zu einer körnigen Mischung. Dieses Jahr machten wir dieselbe Gewürzmischung als Geschenke und verpackten sie in kleine Gläschen, geschmückt mit selbstgemachten Bienanwachsanhängern.


Für ihre Kinderhauspädagogen nähte Julia diesmal kleine Lavendelsäckchen. Dabei nähte sie die Öffnung und den Unterteil der Säckchen in verschiedenen Richtungen zusammen, so dass diese die Form alter Sunkist Verpackungen aus den 70er Jahren bekamen. Dazu malten wir als Christbaum-Anhänger Walnüsse mit goldener, Erdnüsse mit weißer Akrylfarbe an und verpassten Letzteren auch kleine Schals aus Wolle, Augen sowie eine Karottennase.


Nicht als Geschenk, aber als Dekoration für die Verpackung machten wir auch einfache Schneeflocken aus Papier. Die sind so einfach und dennoch wunderschön und wie ich finde, sie machen sich nicht nur als Deko für Geschenke, sondern auch als Anhänger für den Christbaum.

Kleine Köche ganz groß - blitzschnelle Kokoskugeln

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Da Julia am Wochenende Fieber bekam und über Halsschmerzen klagte, blieb sie diese Woche zuhause. Es geht ihr zum Glück schon viel besser, vielleicht auch, weil wir die Zeit mit Geschenke einpacken, Weihnachtslieder hören (und mitsingen) und mit dem Zubereiten von Süßspeißen verbringen.

Heute haben wir unsere blitzschnellen Kokoskugeln gerollt. Diese sind jedes Jahr der Hit bei der Verwandtschaft, besonders bei den Kindern und es macht auch ebenso viel Spaß, diese mit Kindern gemeinsam zuzubereiten. Unsere Kokoskugeln bestehen aus nur 6 Zutaten und die Menge reicht für ca. 30-36 Kugeln:

  • 150g getrocknete Datteln
  • 150g Kekse (Sorte egal, aber auch salzarme Brotstangen sind wunderbar geeignet)
  • 150g Kokosraspeln
  • 3 Esslöffel Mandelmus
  • 3 Esslöffel Kakaopulver
  • ca. 2 dl Mandelmilch


Zunächst hackte Julia die getrockneten Datteln klein und gab sie in eine größere Rührschüssel. Danach steckte sie die Kekse in eine wiederverschließbare Tüte und wälzte mit dem Nudelholz die Kekse in der Tüte zu Krümmeln. Vorher stich ich noch schnell 4 kleine Löcher in die Tüte damit diese beim Rüberrollen mit dem Nudelholz nicht gleich zerplatzt.


Dann kamen auch die restlichen Zutaten in die Schüssel, wie etwa das Mandelmus, das Kakaopulver, die Mandelmilch und auch die Hälfte der Kokosraspeln. Sie rührte die Masse so lange, bis sich die Krümmel mit Flüssigkeit vollgesaugt hatten und die Mischung schön fest wurde. Manchmal geben wir auch geriebene Nüsse hinein, oder einen Schuss Rumaroma, aber auch mit ein wenig Zimt schmecken die Kokoskugeln fabelhaft.


Damit die Kugeln ungefähr gleich groß werden, zeigte ich Julia, wie sie mithilfe eines Teelöffels den Teig praktisch portionieren konnte. Aus diesen Häufchen rollte sie zwischen den Händen kleine Kugeln...


... die sie anschließend in den restlichen Kokosraspeln wälzte und auf einem hübschen Teller anrichtete.

Da diese leckeren Kokoskugel auch mit Kindern gemeinsam schnell und unkompliziert zubereitet werden können (und auch garantiert gelingen), machte ich dazu auch eine Bildanleitung die ihr gerne hier herunterladen und ausdrucken könnt.

5 Sachen, die ich für mein Kind tun kann ... in seinem 8. Lebensmonat

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In den letzten 2-3 Wochen sind unsere Nächte viel zu kurz. Jakob meldet sich dann im 2 Stunden-Takt und erklärt oft bereits um 05:00 Uhr die Nacht für beendet. Tagsüber beobachte ich gleichzeitig, wie viele neue Fähigkeiten er an sich entdeckt:

Zum Beispiel, dass er eine Stimme hat und deshalb plappert er den ganzen Tag herzig vor sich hin. Daher singe ich ihm auch wieder öfters Lieder vor oder erzähle ihm, was um uns herum passiert, so, dass er dabei meine Lippen ganz genau beobachten kann.


Er arbeitet eine Menge mit seinen Beinen und immer mehr zieht er seine Knie unter den Bauch während er sich mit den Händen in die Höhe stemmt. Vor ein paar Tagen schaffte er es sogar, sich durch einen kräftigen Schwung aufzusetzen. Damit er sich besser spürt und mehr Bewegungsfreiheit hat, lasse ich ihn oft nur in einer Windel oder zumindest ohne Hose und Socken auf dem Boden.


Weil er so gerne die Füße erforscht und riesige Tritte in die Höhe macht, habe ich ihm einen Stoffball aufgehängt, so dass er diesen mit nackten Füßen kicken kann. Ähnlich wie bei der Schelle und Ring am Band, habe ich zusätzlich ein Gummiband angenäht, damit das ganze etwas nachgibt, wenn Jakab daran rüttelt.


Den Tipp mit dem Ball zum Kicken bekam ich von einer guten Freundin, die gerade ein Montessori-Diplom für 0-3 absolviert und vor wenigen Tagen zum 2. Mal Mama geworden ist. Ich liebe auch ihren Blog Das Große im Kleinen wo sie über ihren Montessori- und Pikler-Alltag schreibt. Der Tipp war ein Volltreffer, Jakob hat so viel Freude mit dem aufgehängten Ball.


Er liebt alles was rollt und rund ist. Nicht nur mit beiden Händen gleichzeitig zu halten, sondern auch diese beim Rollen zu beobachten und versuchen das Weggerollte zurückzuergattern. Daher habe ich seinen Korbball mit einer Holzkugel und einem runden Greifling ergänzt und auch die ineinandergreifenden Scheiben daneben hingestellt. Ich bat meine Schwester hierfür einen winzigen Seilkorb zu nähen, so rollen die Scheiben nicht gleich davon, wenn Jakob sie vom Regal nehmen möchte.


Da er bereits beide Hände gleichzeitig und immer geschickter einsetzt, biete ich ihm zu den Mahlzeiten ein kleines Trinkglas an, aus dem er übt, alleine zu trinken. Ich gieße wirklich nur ganz wenig Wasser in sein Glas, so dass er zwar nass werden kann, aber keine Überschwemmung entsteht. Allerdings kann er das Glas noch nicht so hoch heben, damit auch wirklich Wasser in seinen Mund läuft.


Ich versuche ihm allerdings nur so viel zu helfen, dass er dennoch das Gefühl hat, selbstständig zu trinken. Er isst auch seit Wochen mit uns beim Esstisch mit, darüber schreibe ich aber noch demnächst etwas ausführlicher.

Die Nächte sind nicht gerade erholsam, anderereits weiß ich, es ist kein Rückschritt sondern ein Fortschritt und ich versuche, zwar mit Augenringen unter den Augen, seine neuen Fähigkeiten mit ihm mitzufeiern.


6 Kalenderideen für das Montessori-Kinderzimmer (und 3 davon zum Herunterladen)

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Um ihren 4. Geburtstag herum begann Julia, uns jede Menge Fragen über die Zeit zu stellen. Wie lang ist eine Woche? Was kommt nach Sonntag? Wie lange dauert es bis Oma und Opa wieder zu Besuch kommen und wie lange bis zu ihrem nächsten Geburtstag?

Ich habe ihr nichts großartiges angeboten, viel mehr ging ich auf ihre Fragen ein und wir philosophierten gemeinsam und zählten die Tage, aus denen dann Wochen und schließlich Monate wurden. Auch im Alltag versuchte ich mit ihr die Zeit bewusster zu erleben. Wenn wir zum Beispiel das Haus verlassen mussten, so sagte ich ihr nicht einfach nur, dass wir bald gehen müssen, sondern dass wir in 5 Minuten starten und hielt mich auch daran. Wir sprachen auch oft über Geburtstage, wer in welcher Jahreszeit seinen feiert, über Feste und zählten auch die Nächte, die Julia bis zum nächsten Ereignis schlafen muss.

Zeit ist allerdings etwas sehr abstraktes und war für Julia nicht so leicht nachvollziehbar, daher wollte ich ihr auch einen einfachen Kalender basteln, wo wir die Tage und Wochen auch wirklich abzählen konnten. Schon damals fand ich im Internet viele schöne Kalender-Ideen, die schlicht und übersichtlich sind und wo Kinder die Wochen und Monate selbst erstellen und dabei eine Menge entdecken können.

1. // Dieser Holzkalender ist besonders schön doch was mir am besten gefällt, ist, dass Kinder ihn von Monat zu Monat selbst neu auslegen können.

2. // So simpel kann ein selbstgemachter Kalender aussehen. Ich denke, je schlichter er ist, umso nachvollziehbarer bleibt er für junge Kinder. Ich mag Kylies Kalender aber auch, weil ihn Kinder auch ohne Hilfe ablesen und auch beim Auslegen der Tage nur wenig Unterstützung benötigen.


So ein Kalender ist zudem auch einfach zu erstellen, daher habe ich Euch einen zum Herunterladen angefertigt, den ihr nur noch auf A3 großem Papier ausdrucken, laminieren und ausschneiden braucht. Damit die Kärtchen zwar haften aber auch wieder getauscht werden können, habe ich kleine Klettpunkte* verwendet.

3. // So ein Monatskalender zum Auslegen lässt sich aber auch ganz einfach aus Filz herstellen.

4. // Diesen Holz-Kalender finde ich persönlich am schönsten und hätte ich genügend Zeit, würde ich ihn am liebsten selbst für Julia zusägen.

5. // In der Montessori-Schule wurde so eine Jahreskette kreisförmig auf eine Pinnwand gesteckt und die Geburtstage der Kinder auf kleine Kärtchen notiert und zu den passenden Perlen dazugeordnet. Ich finde, auch zuhause kann so eine Kette das Kinderzimmer verschönern, wo die Geburtstage der Familienmitglieder anhand von Bildern darauf markiert werden können. Was ich an diesem "Kalender" besonders mag, ist die auffallende Perle für den Schalttag, die neugierig macht.

6. // Letztendlich gestaltete ich Julia dann doch lieber einen Linear-Kalender, ähnlich wie diesen hier.


Ich wollte ihr einen Kalender gestalten, der ihr einen Überblick über ein ganzes Jahr verschafft und wo sie auch das Vergehen der Zeit optisch sehen kann. Sie liebt ihren Kalender, daher habe ich ihr auch für dieses Jahr einen erstellt, diesmal jedoch so, dass Julia den Kalnder mithilfe eines Doppelklebebandes selbst gestalten kann.


Die Namen der Monate hat sie dann gleich aufgeklebt, die Streifen mit den Tagen und die leeren Streifen, um Geburtstage und andere Ereignisse zu notieren, aber auch das Klebeband und eine kleine Schere habe ich ihr in einer hübschen Schachtel unter dem Kalender vorbereitet.


Da mich mittlerweile mehrere Nachrichten erreicht haben, ob es auch für 2018 einen Kalender auf dem Blog geben wird: Hier könnt ihr Julias Kalender herunterladen, der aber nicht nur für dieses Jahr, sondern für jedes Jahr passend zugeschnitten werden kann. Aber ihr könnt auch gerne unseren fertig beschrifteten Kalender für das Jahr 2018 mitnehmen.

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Julias kleine Nähecke

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Julia ist schon recht selbstsicher an der Nähmaschine, so dass meine alte Singer endgültig bei ihr im Zimmer eingezogen ist. Das gute Stück bekam auch ein nettes Plätzchen auf einem Beistelltisch vom Möbelschweden. Ich dachte, ich müsste ihr eine kleinere Nähmaschine besorgen, aber auf Rat meiner Freundin und meiner Schwester, ließ ich es bleiben. Und ich merke selbst, dass sie an dieser größeren Maschine wunderbar zurechtkommt. Die Nähmaschine hat nur wenige Funktionen, dafür aber genügend Platz um den Stoff unter der Nadel gut führen zu können.


Um ihre kleine Nähecke gemütlicher zu machen, hängte ich über den Tisch ein fröhliches Bild von Carl Olof Larsson (ein schwedischer Künstler), worauf zwei nähende Mädchen zu sehen sind. Unter dem Bild hängt Julias Schere auf einem kleinen Haken, da sie die Schere ja oft benutzt und damit diese immer griffbereit ist.


Der kleine Beistelltisch hat auch ein praktisches Fach, wo auch der Korb mit den verschiedenen Stoffen wunderbar Platz hat. Es sind ungefähr ein Dutzend wunderschöne Stoffe drinnen und alle unterschiedlich gemustert und unterschiedlich groß, aus denen sie nach Lust und Laune etwas kreieren kann.


Da sich die Stecknadeln zum Fixieren des Stoffes als wirklich unpraktisch erwiesen haben, besorgte ich ihr kleine Stoffklammern*. Die sind leicht zu bedienen und stechen auch nicht so unangenehm während der Arbeit. In ihrem kleinen Nähkasten* findet sie zusätzlich noch Garn, Nadeln fürs Handnähen, Knöpfe, einen kleinen Fingerhut, einen Trickmarker* sowie ein Maßband und eine kleinere Schere.


Vor dem Nähen muss der Stoff oft aufgebügelt werden, daher darf auch das kleine Reisebügeleisen und das Bügelbrett aus ihrer Ausrüstung nicht fehlen. Das Bügelbrett von Möbelschweden ist auf ihrem Tisch schnell aufgeklappt, allerdings hat es keine Ablage für das heiße Bügeleisen, daher besorgte ich Julia eine hitzebeständige Unterlage aus Silikon*.


Um die Nähmaschine erst einmal besser kennenzulernen, übte Julia am Anfang nur auf Filz da dieser nicht rutscht und auch nicht zerknittert. Sie tat sich etwas schwer, die Nahtzugabe einigermaßen einzuhalten, darum klebte ich ihr als Orientierungshilfe ein Stück Washi-Tape auf die Stichplatte. So klappt es mit der Stoffführung viel besser und Julia hat auch mehr Erfolgserlebnisse beim Nähen.

Beim Stoffzuschneiden muss ich sie zwar immer wieder an die Nahtzugabe erinnern, aber sie arbeitet größtenteils alleine und näht voller Begeisterung kleine Polster für ihre Holzfiguren, Lavendelsäckchen für den Kleinerschrank oder einfache Kleidungsstücke für ihre Puppe. Ihre Nähausstattung ist nicht allzu groß, dafür ist ihre Nähecke richtig gemütlich und sie findet hier alles Wesentliche, womit sie ihre kreativen Ideen verwirklichen kann.

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Montessori oder Baby-Led Weaning?

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Ich weiß noch, damals bei Julia war ich recht unsicher, wann und wie ich ihr zum ersten mal Beikost geben sollte. Ich machte mir zu viele Gedanken darüber, ob sie schon bereit war, oder ob wir noch warten müssten. Was, wenn sie davon nicht satt wird? Im Nachhinein denke ich, dass ich zu sehr mit meinen vorgefassten Meinungen beschäftigt war, anstatt auf meine Tochter zu achten. Dabei ist dieser Prozess des Abstillens ein so großer Schritt im Leben eines Babys. Daher beobachte ich Jakob nun ganz genau und lasse mich von ihm leiten. Ich ließ ihn entscheiden, wann er für die Beikost bereit war und lasse es auch ihm über, wie lange dieser Abstillprozess dauern wird.

"Eltern machen sich oft Sorgen, dass sie mit dem Einführen der Beikost (und somit mit dem Abstillen) zu früh oder zu spät beginnen. Im Idealfall wird das Kind nicht 'abgestillt', sondern ihm wird Unterstützung angeboten, damit es so im richtigen Zeitpunkt sich selbst 'abgewöhnt'. Wir bieten an und dann beobachten wir aufmerksam, um das Interesse und die Fähigkeit des Kindes zu erkennen. So werden das Tempo und der Zeitpunkt des Abstillens vom Kind selbst individuell bestimmt.

Wir versuchen nicht das Baby an einen Erwachsenen- oder gesellschaftlichen Zeitplan anzupassen, oder an irgendwelchen vorgefassten Meinungen darüber, wann ein Kind 'lernen' sollte, sich selbst zu ernähren oder mit dem Stillen aufzuhören. Die Fähigkeit selbstständig essen zu können, wird das Kind zu passender Zeit sich selbst aneignen und sich auch selbst entscheiden, wenn es nicht mehr gestillt werden will."- Susan Mayclin Stephenson(AMI Trainer), How I Weaned Myself 


Er war noch nicht ganz 6 Monate alt, als ich merkte, wie neugierig er uns auf die Lippen starrte während wir kauten. Er konnte noch nicht ohne Hilfe sitzen, darum hielt ich ihn während der Mahlzeiten in meinem Schoß wo er uns beim Essen gut beobachten konnte. Da ich es im Hinterkopf hatte, dass um den 5-6. Monat herum eine Sensible Phase fürs natürliche Abstillen beginnt, und weil Jakob offensichtlich Interesse zeigte, bot ich ihm beim Mittagessen saftige Birnenspalten an. Es war wirklich nur ein Angebot, daher hielt ich die Obstspalte ganz vorsichtig vor seinem Mund und wartete ob er überhaupt reagiert. Er öffnete den Mund um die Birne zu kosten und obwohl ihm der Geschmack noch sehr fremd war, seine Neugier war größer.

Je vertrauter er mit dieser neuen Erfahrung wurde und je geschickter er gleichzeitig mit seinen Händen war, umso mehr Gefallen hatte er daran, die Obstspalten selbst zu halten und sie sich in den Mund zu stecken. Bis ich dann irgendwann merkte, dass das Obststück auch tatsächlich weniger wurde.


Seitdem biete ich ihm, mit nur wenigen Ausnahmen, alles mögliche zum Kosten an. Gegarte Gemüse-Sticks, Gurkenstangen, Birnen-, Mango-, Avocado- und Bananenspalten, aber auch gekochten Fisch, Nudeln und Butterbrot. Mir geht es nicht darum, ihn mit Beikost satt zu kriegen, sondern seinen Hunger nach neuen Sinneserfahrungen zu stillen. Denn auch wenn er nicht alles isst, er kostet und erforscht gerne seinen Tellerinhalt.

Er bekommt aber auch Apfelmus und Joghurt und wenn es gerade auf unserem Menüplan steht, auch Kartoffelpüree - und dazu auch ein Besteck, so wie alle anderen am Tisch auch. Den Löffel halte ich ihm hin und entweder macht er den Mund auf und nähert sich dem Löffel, oder er schnappt danach und steckt ihn sich selbst in den Mund. So wird er nicht wirklich von uns gefüttert, sondern entscheidet selbst, was in seinen Mund kommt und was nicht.

"Das Kind sollte immer spüren, dass es die Kontrolle über seinen Mund hat und dort nichts ohne sein Verständnis eindringen kann. Wir sollten nie auch nur die geringste Form von Gewalt dabei anwenden, da es sonst passieren kann, dass das Kind negative Assoziationen mit der Nahrungsaufnahme verbindet, die doch eigentlich stets etwas Schönes in unserem Leben sein sollte." - Dr. Silvana Quattrocchi Montanaro, Das Kind verstehen


Ich liebe dieses gemeinsame Essen am Familientisch. Hier teilen wir nicht nur das Essen miteinander, sondern auch unsere Gedanken und Gefühle. Als Jakob alleine sitzen konnte, bekam er daher gleich einen Hochstuhl, der direkt an den Tisch heran geschoben werden kann und wo er später selbst raufklettern wird können. Allerdings ist es mir auch wichtig, Jakob beim Essen viel Selbstständigkeit zu ermöglichen. Und für mich bedeutet das nicht nur, sich das Essen selbst in den Mund zu stecken.


Für mich bedeutet es auch, dass er diese neue Erfahrung auf seiner Höhe erleben kann. Dass er während des Essens den Boden unter seinen Füßen spürt und nicht nur selbst entscheiden kann, wann er genug hat, sondern sich dann auch selbst vom Tisch wegschieben und vom Sessel runterklettern kann. Daher hat er gleich neben der Küche einen kleinen Essbereich passend für seine Größe und wirklich nur für sich. Sein Essplatz besteht eigentlich aus zwei Würfelhocker die ich im Manine Montessori-Shop entdeckt habe. Wenn ich ihm tagsüber ein Glas Wasser oder am Nachmittag ein wenig Obst anbiete, sitzt er hier auf seinem kleinen Sessel bei seinem kleinen Tisch und genießt diese Freiheit.


"Eine gute Bindung ist die beste Voraussetzung für eine gute Trennung"- Dr. Silvana Quattrocchi Montanaro

Er isst seit 2 Monaten feste Nahrung und ich kann wirklich behaupten, dass er es genießt, dennoch stille ich ihn nach wie vor nach Bedarf. Einerseits, weil ich Beikost wirklich als Bei-Kost verstehe aber auch, weil Stillen so viel mehr ist, als seinen Magen zu füllen. Es stillt auch sein Bedürfnis nach Nähe, nach Geborgenheit und Liebe.

Erst als Julia bereits 9 Monate alt war, las ich zum ersten mal über Baby-Led Weaning und Montessori und ich war mir nicht ganz sicher, was der Unterschied zwischen den beiden ist und wie ich Julia beim Abstillen begleiten möchte. Doch je mehr ich Montessori verstehe, umso mehr denke ich, dass BLW und Montessori mehr gemeinsam haben, als ich früher dachte. Daher mache ich mir keine Gedanken mehr darüber, ob es Montessori ist oder BLW, wie ich Jakob beim Abstillprozess begleite. Für mich gibt es kein "entweder oder", sondern nur einen achtsamen, respektvollen und selbstbestimmten Weg.

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Auf Jakobs Regal (8 Monate alt)

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Seitdem sich Jakob alleine aufsetzen kann, geschieht alles in Windeseile. Er zieht sich an sämtlichen Möbelstücken hoch, beginnt zu krabbeln und wenn er Gegenstände ergattert hat, versucht er herauszufinden, wie diese zueinander passen. Daher war es an der Zeit, sein Regal neu zu gestalten.

Und so sieht Jakobs Regal zurzeit aus. Er räumt es am Tag mindestens 3 mal ab und ich nachher mindestens 3 mal  alles wieder zurück. Genau so, wie es vorher war, weil ich weiß, wie wichtig für ihn Ordnung ist.


1. // Ein Korb mit einer Würfelrassel, zwei Holz-Greiflinge und der Greifling mit Traubenkernen gefüllt, den ich für ihn genäht habe. Den Kugelgreifling* hat er zu Weihnachten bekommen, den Greifling mit dem Fisch* und die Würfelrassel nimmt er nach wie vor gerne in die Hände, daher ließ ich diese auf seinem Regal. 

2. // Ein Korb mit einigen Haushaltsgegenständen, wie eine hölzerne Wäscheklammer, ein metallener Eierbecher, ein kleiner Kochlöffel und eine Pilzbürste. Ich zeigte ihm, wie er diese Gegenstände aus dem Korb rausnehmen und alles wieder einräumen kann. Rein, raus, rein, raus - genauso spannend wie die Materialien selbst. Worauf ich allerdings achte, ist, dass nur wenige Dinge in dem Korb sind, nicht mehr als 3-4 Stück, damit Jakob mit dem Korbinhalt nicht überfordert wird.


3. // Ein hölzernes Ei mit Behälter. Ein wunderbares Material, auch wenn es auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich wirkt. Es ist Jakobs erstes "Puzzle" das ich in einem der nächsten Beiträge ausführlicher zeigen werde. Zurzeit steht nur das Ei samt Behälter auf seinem Regal, aber im Set befinden sich noch eine Kugel und ein Würfel, die ich ihm erst dann anbieten werde, wenn seine Hände nach mehr Herausforderung suchen.

4. // Er liebt Bälle und alles was rollt und krabbelt hinter diesen begeistert hinterher. In seinem Ball-Korb befinden sich: ein Pikler-Ball (Flechtball), ein gehäkelter Ball, ein Gummiball mit Noppen*, eine Klingelkugel* die rollt und ein selbstgemachter Filzball. Auch die ineinandergreifenden Scheiben stehen auf seinem Regal, weil diese ebenso rollen, dazu sogar recht spektakulär.


5. // Diese wunderschöne Holzbox mit Ablage und Kugel habe ich bei Manine Montessori entdeckt und gleich bestellt. Sie ist so schön und dennoch schlicht. Und gerade diese Schlichtheit ermöglicht es Jakob, sich auf das Wesentliche zu fokussieren, nämlich darauf, dass Dinge, die er plötzlich nicht mehr sehen kann, dennoch da sind und wieder sichtbar werden können. Ein wunderbares Material, das Jakob gerade jetzt, wo er zu "fremdeln" beginnt, wichtige Entdeckungen ermöglicht. Ich liebe die Genialität dieser Materialien!


6. // Ein Korb mit einigen wenigen Musikinstrumenten wie etwa eine Kürbisrassel (Kalebasse), ein Murmelklapper (Tonblock)* und ein Bambello, ein simples Musikinstrument aus Bambus, das ein herzhaftes "Tok-Tok" Geräusch macht und das ich auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt habe.


Zwar nicht auf seinem Regal, aber bei seinem Spiegel steht ein kleiner Korb mit rollenden Spielsachen drinnen. Seitdem er krabbelt, sind diese Zylinder erst richtig spannend geworden. Den Rasselturm habe ich von hier, den Zylinder mit der Schelle und den großen Zylinder mit den bunten Kugeln habe ich, wie so vieles andere auch, von Manine Montessori.

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Jakobs allererstes "Puzzle" - und eine Sonderedition

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Da Jakob bereits sitzen kann und so beide Hände frei hat, aber auch, weil er begonnen hat zu erforschen, wie Gegenstände zusammenpassen, besorgte ich ihm dieses Ei - sein allererstes "Puzzle". So ein hölzernes Ei mit Behälter erinnert nicht gerade an ein "typisches" Babyspielzeug, aber dieses Material kann weit mehr, als es auf den ersten Blick erscheint.


Ein hölzernes Ei in einen Eierbecher zu stecken ist für ein junges Kind ab ca. 8 Monaten, das gerade erforscht, wie Gegenstände ineinanderpassen, nicht nur spannend, sondern auch eine angemessene Herausforderung für seine Hände. Jakob greift die Gegenstände vorwiegend noch mit dem Faustgriff. Da das Ei eine längliche Form hat, kann er dieses gut mit der Faust anpacken und in den Becher stecken.


Genial ist dieses Ei aber auch, weil es nicht weit rollen kann. Denn wenn es wegrollt, rollt es wegen seiner Form meist in einem großen Bogen zurück. Für Kinder, die zwar sitzen aber noch nicht krabbeln können, bleibt das Material so weiterhin interessant.


Das Ei ist eigentlich ein Teil von einem Set, zu dem auch eine Kugel und ein Kubus gehören. Die Kugel ist schwieriger mit der Faust festzuhalten, daher biete ich diese Jakob erst dann an, wenn seine Hände bereits nach größeren Herausforderungen suchen. Der Würfel ist am schwierigsten, denn da müssen die Kanten genau zu den Kanten des Behälters passen.

Die Pädagogin aus Julias Kinderhaus, die die AMI Ausbildung für 0-3 absolviert hat, gab mir den Tipp, nach einem Kubus zu suchen, der nicht gänzlich in seinem Behälter versinkt. Damit ihn Jakob gut greifen und herausheben kann. Ich fand aber nirgendwo so einen Kubus, nur recht teure oder solche, die Jakob umkippen müsste, um wieder an den Würfel zu kommen. Aber die lange Suche hat sich dann doch ausgezahlt denn bei der Firma Prüfl wurde ich endlich fündig. Allerdings nicht im Online-Shop, sondern durch meine Anfrage. Der Inhaber von Prüfl machte mir auch den Vorschlag, das Set auf meinem Blog anzubieten. Quasi als eine Sonderedition.

Wenn ihr also gerne so ein Set von Herrn Lehner-Jettmar, dem Inhaber von Prüfl erwerben möchtet, könnt ihr es HIER bestellen. Das Set samt dem kleinen Tablett kostet 29 Euro, ohne das Tablett 22 Euro. Bitte schreibt bei der Bestellung als Betreff entweder "Eltern vom Mars 22" oder "Eltern vom Mars 29", je nach dem, ob ihr das Set mit oder ohne Tablett bestellen möchtet. Da es wirklich eine Sonderedition ist, ist das Set mit diesem Kubus nicht im Online Shop von Prüfl vorhanden. Wenn ihr aber auf den Würfel verzichten wollt, könnt ihr das Ei und die Kugel im Shop hier kaufen.


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